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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

_________________________________________________________________<br />

ne, aus den ehemaligen dörflichen Friedhöfen hervorgegangene Stadtteilfriedhöfe vorhanden.<br />

Aufgrund ihrer besonderen Funktion und ihrer kultischen und kulturhistorischen Bedeutung<br />

stellen Friedhöfe einen spezifischen Typ öffentlicher Freiräume / Grünanlagen dar. Im Unterschied<br />

zu den Parkanlagen sind sie durch eine kleinteiligere interne Struktur, eine spezifische<br />

Nutzung und eine überwiegend intensive Pflege geprägt. Dies hat vor allem im Bereich<br />

der Bodenvegetation eine spezifische, stark durch gärtnerische Zierpflanzen bestimmte Vegetationsausstattung<br />

zur Folge.<br />

Sehr deutlich unterscheiden sich die Friedhöfe hinsichtlich des Gehölzbestandes. Wesentliche<br />

Gründe dafür sind das unterschiedliche Alter, eine unterschiedliche Gestaltungsidee und<br />

auch unterschiedliche Konventionen hinsichtlich der Nutzung und Pflege .<br />

Zur Darstellung des Gehölzbestandes in den Friedhöfen s. P. Parkanlagen<br />

Der Hauptfriedhof<br />

Der Hauptfriedhof zeichnet sich besonders durch einen gealterten, aus Alleen, Reihen und<br />

Hainen bestehenden Laubbaumbestand und eine gut entwickelte Strauchschicht, sowohl aus<br />

Laubsträuchern als auch Nadelgehölzen aus.<br />

Die Bodenvegetation ist allerdings auch hier durch dichte Belegung und intensive Pflege<br />

relativ arm. Neben angepflanzten Zierpflanzen besteht sie vorwiegend aus moosreichen,<br />

mageren Rasengesellschaften und Fragmenten von Halbschatten-Staudenfluren.<br />

Die Stadtteilfriedhöfe<br />

Prägend für die Mehrzahl der Stadtteilfriedhöfe ist ebenfalls ein relativ dichter und alter<br />

Baum- und Strauchbestand. Auffallend ist hier allerdings ein - im Vergleich zum Hauptfriedhof<br />

- deutlich höherer Nadelbaumanteil. Bestandsprägende Baumarten sind hier I.d.R. Lärche,<br />

Fichten-, Kiefern- und Tannenarten, Birke, Hainbuche, Eibe und Mehlbeerarten.<br />

Großkronige Wald- oder Parkbaumarten wie Eiche, Lindenarten, Rotbuche und Ahornarten<br />

kommen dagegen nur untergeordnet vor.<br />

Die Bodenvegetation entspricht weitgehend der für den Hauptfriedhof beschriebenen.<br />

Erwähnenswert sind teilweise in Umgrenzungsmauern vorkommende Mauerfugengesellschaften<br />

mit Mauerraute und / oder Braunstieligem Streifenfarn.<br />

Der jüdische Friedhof in Bettenhausen<br />

Der alte jüdische Friedhof am Eichwald in Bettenhausen wird neben einem alten Laubbaumbestand<br />

vor allem durch eine relativ üppige Bodenvegetation bestimmt. Als Folge einer insgesamt<br />

zurückhaltenden Pflege und spezifischer Standortbedingungen (flachgründiger Südhang)<br />

kommen hier neben den Scher- und Trittrasen größere Flächen mit mageren Wiesengesellschaften,<br />

größere teppichartig von Efeu bewachsene Flächen, Fragmente von Halbtrockenrasen<br />

und von wärmeliebenden Staudenfluren vor.<br />

Junge Friedhofserweiterungen und Friedhofsneuanlagen<br />

Wesentliche Kennzeichen des Vegetationsbestandes junger Friedhofserweiterungen und<br />

von Friedhofsneuanlagen sind große Rasenflächen, randliche Strauchpflanzungen und eine<br />

meist geringe Anzahl junger Laub- und Nadelbäume.<br />

Die Bereiche unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Biotopstrukturen nur wenig von intensiv<br />

gepflegten Grünanlagen. Beispielhaft hierfür sind jeweils Teile des Westfriedhofs und des<br />

Nordfriedhofs zu nennen.<br />

Dauerkleingartenanlagen<br />

Dauerkleingärten umfassen im Stadtgebiet eine Fläche von ca. 260 ha.<br />

Hinsichtlich der Vegetations- und Biotopstrukturen stellen sich die Gartengebiete als ein sehr<br />

kleinteiliges Mosaik aus unterschiedlichen, insgesamt deutlich durch relativ intensive Nutzung<br />

und Pflege bestimmten Vegetationstypen dar. Zu nennen ist zum einen ein meist gut<br />

entwickelter Bestand an Obst-, Zier- und Nadelgehölzen. Die Bodenvegetation ist geprägt<br />

durch unterschiedliche Rasen- z.T. auch Wiesengesellschaften, artenarme Fragmente von<br />

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