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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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Schauenburg<br />

<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

_________________________________________________________________<br />

Landwirtschaft<br />

Die Gemeindefläche Schauenburgs unterliegt überwiegend einer landwirtschaftlichen Nutzung.<br />

In Schauenburg wechseln Bereiche kleinparzellierter Felder mit großen Ackerschlägen<br />

ab. Die wichtigsten Größen für die Art der Nutzung stellen Hangneigung, Bodenart und<br />

Feuchtigkeitsverhältnisse dar. Dort wo gute Bodenverhältnisse sowie eine schwache Reliefierung<br />

vorliegen ist eine intensive landwirtschaftliche Nutzung möglich (vgl. Kap. 4.1.1). Diese<br />

Bereiche befinden sich um den Ortsteil Martinhagen, südlich und westlich von Elgershausen<br />

sowie östlich von Breitenbach. Großflächige Grünlandkomplexe finden sich v.a. an den<br />

Hängen des Habichtswaldes und des Langenbergs, an den Basaltkuppen um Hoof und entlang<br />

der Fließgewässer.<br />

Bereiche mit starker bis sehr starker Erosionsgefährdung befinden sich v.a. im Bereich des<br />

Großen und Kleinen Schönbergs sowie an den unteren Hängen des Saukopfes (s.a. Kap.<br />

4.1.1).<br />

Agrarentwicklung<br />

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die kurhessische Landwirtschaft von der Dreifelderwirtschaft<br />

bestimmt. Es herrschte Flurzwang und in den jeweiligen Gemarkungen mussten sich<br />

die Landwirte auf einen einheitlichen Anbau einigen. Für den Ackerbau ungeeignete Flächen<br />

wurden häufig gemeinschaftlich als Hutefläche (Allmende) genutzt. Derartige Flächen lagen<br />

z.B. am Großen Schönberg und an der Langenberger Hute. Eine im Lauf der Jahre durch<br />

Realteilung und Flächenverkauf entstandene starke Besitzzersplitterung und mangelnde<br />

Erschließung durch Wirtschaftswege machten eine Flurbereinigung, eine sogenannte Verkoppelung<br />

der Grundstücke, notwendig. Ihre Ziele waren nach einem Zitat von 1876 eine<br />

Neuordnung der Grundstücksparzellen, Verbesserung des Wegenetzes, Anlage eines Grabennetzes<br />

und die Regulierung von Bächen (Jahrbuch <strong>Kassel</strong> 1992, zitiert in Gesamthochschule<br />

<strong>Kassel</strong> 1994). Siedlungen sowie Waldgebiete waren von der Neuordnung nicht betroffen.<br />

Mit dieser ersten Flurbereinigung wurde der Stand der größeren Landwirte gestärkt; die<br />

Anzahl der Kleinst- und Kleinbauern ging zurück, da gemeinschaftliche Weiden wegfielen.<br />

Der Bau der Autobahn und der Zuzug heimatvertriebener Landwirte nach dem 2. Weltkrieg<br />

machten eine weitere Flurbereinigung notwendig.<br />

Die intensivere Landnutzung führte bis heute auch zu Veränderungen in der Betriebsstruktur<br />

der Höfe. In den letzten 30 Jahren lassen sich ein Rückgang der Betriebe und eine Verschlechterung<br />

in der Erwerbssituation der Landwirte feststellen. Es fand eine Konzentration<br />

der Nutzfläche auf weniger Betriebe statt, die eine effektivere Bewirtschaftung erlaubte. So<br />

konnten sich bis heute in Schauenburg 51 Betriebe behaupten.<br />

Ackerbau<br />

Auf dem Gemeindegebiet Schauenburgs liegt das Verhältnis von Acker zu Grünland bei ca.<br />

3:1. Das Verhältnis hat sich zuungunsten der Grünlandflächen verschoben. Dies lässt sich<br />

mit massiven Veränderungen in der Landwirtschaft erklären. Maschinelle Bodenbearbeitung,<br />

Drainage und Intensivierung in der Viehhaltung (s.u.) führten zu einer Ausdehnung der ackerbaulich<br />

genutzten Flächen in den Grenzbereichen. Außerdem wurden durch Siedlungserweiterungen<br />

verloren gegangene Ackerflächen durch den Umbruch von Grünland ”ersetzt”.<br />

Die Hauptnutzung der Äcker in Schauenburg liegt im Anbau von Getreide, insbesondere von<br />

Weizen. Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre wurde zum ersten Mal Winterraps angebaut,<br />

der 1995 eine Fläche von 269 ha einnahm.<br />

Grünlandnutzung<br />

In Schauenburg ist die Bedeutung der Nutztierhaltung in den letzten 30 Jahren stark zurückgegangen.<br />

Rinder- und Schweinehalterbetriebe lassen sich nur noch im intensiven Rahmen<br />

führen, was u.a. an der Marktentwicklung und den Vorschriften der EU liegt (Milchquote).<br />

Außerdem gibt es einige kleinere Höfe mit Nutztieren und mehrere Pferdehalter und Schafhalter.<br />

Die intensive Viehzucht hat Auswirkungen auf die Nutzung des Grünlandes, das heute<br />

häufig für Silage genutzt wird. Pferdehalter und Schäfer betreiben Weidewirtschaft. Zum<br />

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