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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

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Jahre 913 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und erhielt aufgrund seiner wachsenden Bedeutung<br />

als Fuldaübergang und Marktort im 12. Jahrhundert die Stadtrechte. Im 13. Jahrhundert<br />

wurde die Stadt Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Niederhessen.<br />

Die ursprüngliche Stadt beschränkte sich auf einen kleinen Bereich im Umfeld des Altmarktes.<br />

Als erste Erweiterungen kamen Ende des 13. Jahrhunderts, nach dem Bau einer festen<br />

Brücke über die Fulda, die 'Unterneustadt' und um die Mitte des 14. Jahrhunderts, westlich<br />

an die Altstadt anschließend, die "Freiheit" hinzu.<br />

Als bedeutendste baugeschichtliche Zeugnisse dieser Zeit sind bis heute die alte Brüderkirche<br />

und die älteren Teile der Martinskirche erhalten.<br />

Bereits um diese Zeit existierten rund um die Stadt im Bereich des fruchtbaren und klimatisch<br />

begünstigten Beckens eine Reihe ländlicher Siedlungen. So werden die Dörfer Nordshausen,<br />

Wolfsanger, Harleshausen, Wahlershausen, Bettenhausen, Wehlheiden, Oberzwehren<br />

und Waldau zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Diese<br />

damals als räumlich eng begrenzte Siedlungen innerhalb umgebender landwirtschaftlicher<br />

Nutzflächen gelegenen Dörfer waren deutlich ländlich geprägt. Ihre Bevölkerung bestand aus<br />

Bauern, verschiedensten dörflichen Handwerkern und Tagelöhnern mit ihren Familien.<br />

Am Ende des 14. Jahrhunderts schlossen sich die bis dahin eigenständigen Städte der Altstadt,<br />

Neustadt und der 'Freiheit' zusammen; in der Folgezeit wurde ihr Gebiet mit Wallanlagen,<br />

Mauern und Wassergräben befestigt. Das gemeinsame Rathaus befand sich im Bereich<br />

der heutigen Altmarkt-Kreuzung.<br />

Unter anderem wohl auch bedingt durch die begrenzend wirkenden Befestigungsanlagen<br />

wuchs die Stadt in der Folgezeit nur langsam. Auch ihre innere Struktur veränderte sich über<br />

lange Zeiträume nur wenig. Fotos aus der unmittelbaren Vorkriegszeit (z.B. BRIER / DETT-<br />

MER 1986) zeigen diesen alten Teil der Stadt noch als dicht und kleinteilig bebautes Gebiet<br />

mit unregelmäßigem Erschließungsnetz.<br />

Oberneustadt<br />

Da sie sich in der Zeit des 30-jährigen Krieges als weitgehend untauglicher Schutz erwiesen<br />

hatten und um Platz für Siedlungserweiterungen zu schaffen, wurde ab etwa 1670 mit der<br />

Abtragung der Stadtfestung begonnen. In südlichem Anschluss an die ''Freiheit' ließ Landgraf<br />

Karl nach den Plänen von Simon Louis du Ry als große Stadterweiterung die Oberneustadt<br />

errichten. Sie wurde überwiegend von den vom Landgrafen in Frankreich angeworbenen<br />

Hugenotten bewohnt. An der Nahtstelle zwischen den beiden Stadtteilen entstand der<br />

barocke Friedrichsplatz.<br />

Ähnlich den umliegenden Dörfern war die Stadt bis in das 19. Jahrhundert hinein von einem<br />

relativ breiten Gürtel von Gärten, Obstwiesen und - in den geeigneten Lagen - auch Weinbergen<br />

umgeben (vergl. Plan der Gegend von Cassel von 1835 -1840).<br />

Wilhelmshöhe<br />

Am Hangfuß des Habichtswaldes bestand ab 1143 das Kloster Weißenstein. Zu seiner Gründung<br />

und auch in der Folgezeit wurden die Kirchditmolder Bürger veranlasst, einen Teil ihres<br />

Landes an das Kloster abzutreten.<br />

Das Kloster wurde nach der Reformation, etwa um 1526, aufgelöst. Gebäude und Landbesitz<br />

gingen an den Landgrafen über. Mehrere aufeinander folgende Grafen (Wilhelm IV - VII.<br />

Moritz) nutzten in der Folgezeit die baulichen Anlagen des Klosters als Sommerresidenz und<br />

Jagdschloss. Die Gebäude wurden mehrfach erweitert und umgebaut, auf dem umgebenden<br />

Land wurde in verschiedenen Etappen mit der Anlage von Gärten und Wasserspielen begonnen.<br />

Um 1700 ließ Landgraf Karl im Ostabhang des Habichtswaldes nach dem Vorbild großer<br />

französischer und italienischer Gärten eine riesige barocke Parkanlage mit Wasserspielen<br />

planen. Mit dem Bau der Anlagen wurde begonnen, neben angeworbenen Handwerkern<br />

wurde die Bevölkerung der umgebenden Dörfer im Frondienst zum Abbau und Transport des<br />

Baumaterials (Basalt und Basalttuff aus der näheren Umgebung) herangezogen.<br />

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