Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel
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Jahrhunderts befinden sich an der Silberkopfstraße. Hier wirken Nutzgärten, Obstbäume und
andere Elemente alter Bauerngärten strukturerhöhend. Dadurch ist auch der Siedlungsrand
offen gestaltet. Im Gegensatz dazu wirken die Baugebiete der 60er bis 80er Jahre strukturarm.
Der Bereich von Sommerweg bis Südstraße und von Waldstraße bis Mittelweg weist
breite Wohnstraßen, wenige Nutzgärten und einen hohen Anteil an Ziergehölzen und Rasenflächen
auf.
SB 2 - Unbebaute Flächen im Siedlungsbereich
Durch ausreichend große Freiflächen im Siedlungsbereich können negative Einflüsse der
Bebauung auf die Schutzgüter vermindert werden. Gleichzeitig kann eine Aufwertung hinsichtlich
der Naherholung stattfinden. Wichtige Bereiche für das unmittelbare Wohnumfeld
stellen ungenutzte bzw. wenig genutzte Parzellen, Grünzüge, Parks, Friedhöfe sowie Sport-
und Spielplätze dar. Grünflächen mit begleitenden Gehölzen dienen dem Grundwasser- und
Bodenschutz, da sie Regenwasserversickerung ermöglichen und Erosion verhindern. Negative
Wirkungen auf das Klima, wie starke Erwärmung und Luftverschmutzung durch Abgase
(auch Stäube), werden abgepuffert. Das Arteninventar von Pflanzen- und Tierwelt in den
Siedlungen kann durch derartige Strukturerhöhung sehr vielseitig werden (Kaule 1991). Insbesondere
dörfliche Bereiche mit eingestreuten Wiesen, Weiden, Obstgehölzen (vgl. Karte
Realnutzung), Hecken, krautreichen Wegrändern und Ufersäumen sind hier zu nennen.
Die Gemeinde Schauenburg weist aufgrund ihres dörflichen Charakters keine großflächig
versiegelten Bereiche auf. Innerörtliche Nutzgärten, Obstwiesen und Grünflächen sowie gehölzreiche
Ufersäume der Fließgewässer stellen wichtige Grünzüge dar. Kleinere öffentliche
Grünflächen bestehen in Kinderspielplätzen, Friedhofsanlagen und im Bereich der Kirchen,
die häufig von einem Baumbestand umgeben sind. Sport- und Freizeitgelände liegen meist
an den Rändern der Ortsteile und sind häufig durch Bäume und Sträucher eingegrünt (vgl.
Karte Realnutzung und Kap. 4.1.4).
Vellmar
VM 1 - Siedlungs- und Freiflächentypen
In Vellmar existieren zusammengefasst sechs verschiedene Siedlungs- und Freiraumtypen.
Die ältesten Formen bilden die alten Ortskerne und Dorfgebiete von Obervellmar, Niedervellmar
und Vollmarshausen. An sie schließen sich in der Regel die Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser
an, die sich zumeist bis an die Siedlungsränder erstrecken. Im Zuge der Zusammenlegung
der drei Einzelgemeinden entstanden neue bau- und Siedlungsformen: Im
neuen Stadtteil Vellmar-West entstanden im Bereich Rheinstahlring “Großformen an Zeilenbauten
und Punkthochhäusern”; dieser Siedlungstyp sowie die Typen “Reihenhäuser” und
“Sondergebiete, öffentliche Gebäude, Verwaltungsgebäude” wurden für den Bereich der
neuen Stadtmitte um das heutige Rathaus verwendet. Gewerbe- und Industrieflächen befinden
sich zumeist entlang der Verkehrstrassen. Im Nachfolgenden werden die Merkmale der
einzelnen Siedlungstypen beschrieben:
VM 1a - Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhausgebiete
In den Neubaugebieten wird die eher traditionelle Gartenbewirtschaftung als außerhäusliche
Produktionsstätte immer mehr durch Repräsentationsfunktionen ersetzt. Besonders bei Neuanlagen
herrschen große Rasenflächen vor, umrandet vom Einheitsangebot der Gartencenter
und hier vor allem vom Koniferensortiment.
Qualitative Defizite sind auch erkennbar in Bereichen mit freistehenden Einzelhäusern, wenn
sehr kleine Grundstücksgrößen in der Tendenz zu unbenutzbaren Hausfreiräumen (Abstandsflächen)
führen. Eine sinnvolle Verdichtung mit abgestuft benutzbaren Freiräumen
(Vorgarten, Randbereiche zu Nachbarn, geschützter Hausgarten) bedarf auch der passenden
Bauweise (Doppelhäuser, Hausreihen, Hausgruppen).
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