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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

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Doch sollte auf jeden Fall versucht werden, die Kaltluftströme nicht zu behindern und die<br />

Kaltluftbahnen freizuhalten.<br />

Auch die Bebauung der Täler und Dammschüttungen sollten verhindert werden. Sie sind als<br />

Strömungsbarrieren anzusehen und führen bei allen vorhandenen Kaltluftabflussbahnen<br />

mindestens bis zur Höhe der Hindernisse zu Kaltluftstauflächen. Vorhandene Hindernisse<br />

sollten auf Beseitigung bzw. Schwächung ihrer Auswirkungen hin überprüft werden (z.B.<br />

Dammanlagen der Bundesbahn, der B 7).<br />

Zirkulationen sind besonders wichtig, um diese Gebiete mit Frischluft zu versorgen.<br />

Zwischen den Kaltluftentstehungsgebieten und den unterschiedlich erwärmten Siedlungsflächen<br />

entstehen durch die Konvektion (Auftrieb von warmer, mit Emissionen belastete Luft)<br />

kleinräumige Zirkulationen, die die Versorgung der Wohngebiete mit Frischluft sichern können.<br />

Die als kleinklimatisch wichtige innerstädtische Kaltluftinseln ausgewiesenen Flächen<br />

sollten deshalb erhalten bleiben. Sie sollten durch entsprechende Bepflanzung in ihrer Funktion<br />

weiter gestärkt werden.<br />

Bei Ausweisung von Industriegebieten sollten weder Standorte südwestlich (Hauptwindrichtung)<br />

noch östlich (Windrichtung bei Inversionswetterlagen) der Wohnbereiche gewählt werden.<br />

Um eine erhöhte Luftfilterwirkung zu erreichen, muss die "Rauhigkeit" der Oberfläche verstärkt<br />

werden. Dies kann z.B. durch Anpflanzen von Feldgehölzen - insbesondere in immissionsbelasteten<br />

Gebieten - erreicht werden.<br />

4.1.3.2 Lufthygiene<br />

Das Hessische Umweltministerium hat im Juli 2006 den Luftreinhalte- und Aktionsplan für<br />

den Ballungsraum <strong>Kassel</strong> vorgelegt. Der Ballungsraum <strong>Kassel</strong> umfasst das Gebiet der Städte<br />

<strong>Kassel</strong>, Baunatal und Vellmar sowie der Gemeinden Niestetal, Lohfelden, Kaufungen,<br />

Fuldabrück und Fuldatal.<br />

Die Schadstoffbelastung im Ballungsraum <strong>Kassel</strong> wird insbesondere durch den Feinstaub<br />

PM 10 verursacht. In den Jahren 2003 und 2005 wurde der Immissionsgrenzwert für PM 10<br />

von 50 µg / m³ als Tagesmittelwert in <strong>Kassel</strong> mehr als 35 Mal an den Messstationen Holländische<br />

Straße und Fünffensterstraße überschritten.<br />

Es ist außerdem absehbar, dass mittelfristig auch bei NO2 (Stickstoffdioxid) eine Immissionsgrenzwertüberschreitung<br />

festzustellen sein wird. Daraus folgt, dass die Maßnahmen zur<br />

Minderung der PM 10-Belastung so angelegt sein müssen, dass sie nicht kontraproduktiv zu<br />

den Bemühungen sind, die NO2-Belastung zu senken.<br />

Der Luftaustausch mit dem Umland wird im <strong>Kassel</strong>er Becken bei austauscharmen Wetterlagen<br />

eingeschränkt. So können sich die im <strong>Kassel</strong>er Becken emittierten Schadstoffe unter der<br />

Inversion, die das Becken dann abschließt, anreichern. Unter der Inversion wird die Luft mit<br />

dem verbliebenen Austauschvermögen noch durchmischt, so dass sich bei diesen Wettersituationen<br />

eine weitgehend homogene Konzentrationsverteilung innerhalb des <strong>Kassel</strong>er Beckens<br />

ergibt.<br />

Die Wochenwerte von PM 10 und NO2 zeigen, dass der Kfz-Verkehr mit seiner am Wochenende<br />

geringeren Verkehrsleistung die Schadstoffkonzentration beeinflusst und in nicht unerheblichem<br />

Maße zur Schadstoffbelastung beiträgt. Aber auch die Gebäudeheizung und die<br />

Industrie zählen zu den Verursachern.<br />

Ein wesentliches Ergebnis der Ausbreitungsrechnung ist die Angabe, wie viel von außen in<br />

den Ballungsraum eingetragen wird. Bei PM 10 wird ein Anteil von 60 bis 80 % der Emissionsbelastung<br />

durch „Ferntransport“ verursacht. Bei NO2 bis 40 %. Die mit den Ballungsraumkommunen<br />

abgestimmten vorgesehen Minderungsmaßnahmen zielen daher insbesondere<br />

auf den Verkehrsbereich:<br />

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