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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

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Brennnessel, Kratzdistel, Stumpfblättrigem Ampfer oder auch Gehölzpflanzen deutliche "Ruderalisierungstendenzen".<br />

Wiesen und Weiden ärmerer Standorte<br />

Auf substratbedingt etwas trockeneren und nährstoffärmeren Standorten (meist im Bereich<br />

des Tertiär oder Röt) treten - ebenfalls meist flächenmäßig begrenzt - Grünlandbestände auf,<br />

die stark von niedriger bleibenden Untergräsern sowie hohen Kräuteranteilen geprägt sind.<br />

Kennzeichnende Arten dieser meist artenreichen Bestände sind z.B. Ruchgras, Kammgras,<br />

Rotschwingel, Rotstraußgras, Ferkelkraut, Knöllchen-Steinbrech, u.a.. Teilweise deuten ausgesprochene<br />

"Hagerkeitszeiger" wie Feld-Hainsimse bereits Übergänge zu Mager - und<br />

Halbtrockenrasenfragmenten an.<br />

Räumliche Verbreitungsschwerpunkte solcher Bestände sind flachgründige Höhenrücken<br />

sowie Kuppen- und Hanglagen wie sie z.B. im Bereich der Dönche, im Marbachstal, südwestlich<br />

Nordshausen oder auch nördlich von Wolfsanger vorkommen.<br />

Grünlandbestände im Bereich des Habichtswaldes<br />

Die insgesamt relativ großen Grünlandflächen im Bereich des Habichtswaldes unterscheiden<br />

sich standörtlich von denen im <strong>Kassel</strong>er Beckens vor allem durch die deutlich höhere Lage<br />

(> ca. 450 m über NN), die höheren Niederschläge, die Bodenverhältnisse und die bereits<br />

seit längerem andere, i.d.R. extensivere Nutzungsform (BIGALKE 1995).<br />

Als Folge der sehr unterschiedlichen Standortbedingungen und Nutzungsformen weisen die<br />

Grünlandflächen ein breites Spektrum an unterschiedlichen Grünlandgesellschaften auf. Neben<br />

Grünlandbeständen auf mittleren Standorten, die teilweise als Hochlagenformen der<br />

oben beschriebenen Gesellschaften anzusprechen sind (z.B. Schlangenknöterich-Wiesen,<br />

Goldhafer-Wiesen, Weidelgras-Weißklee-Weiden), treten auch verschiedene, durch sehr<br />

spezifische Bedingungen geprägte und heute relativ seltene Gesellschaften auf.<br />

Hervorzuheben sind z.B.:<br />

Magere Wiesengesellschaften (Rotschwingel-Rotstraußgras-Gesellschaften) mit Übergängen<br />

zu Borstgrasrasen (Polygala-Nardeteum) auf den alten Huteflächen zwischen Herkules<br />

und oberer Ahna.<br />

Unterschiedliche, teilweise verbrachende Feuchtwiesen(fragmente) (Kohldistel-Wiese, Pfeifengras-Wiese,<br />

Waldsimsen-Wiese) in verschiedenen feuchten Tälchen, staunassen Senken,<br />

usw.<br />

BIGALKE weist anhand von Karten- und Luftbildauswertungen nach, dass der Grünlandanteil<br />

im Habichtswald seit Anfang des Jahrhunderts deutlich zurückgegangen ist und zeigt<br />

auch, dass es unter den gegeben Bedingungen des Agrarmarktes zunehmend schwieriger<br />

wird, gerade diese selten gewordenen Grünlandgesellschaften durch eine angemessene<br />

Nutzung und Pflege dauerhaft zu erhalten.<br />

Gegenwärtig sind die Grünlandflächen des Habichtswaldes an einzelne Landwirte oder Weidegemeinschaften<br />

aus mehreren Landwirten verpachtet. Die Verpachtung ist mit Bewirtschaftungsauflagen<br />

verbunden. So ist z.B. eine mineralische Düngung der Flächen nicht<br />

zulässig. Ziel des Forstamtes ist es, die noch vorhandenen Grünlandflächen - vor allem aus<br />

Gründen des Landschaftsbildes und des Biotop- und Artenschutzes - auch langfristig als<br />

solche zu erhalten.<br />

Ackerflächen<br />

Der überwiegende Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen im Stadtgebiet wird ackerbaulich<br />

genutzt.<br />

Im größten Teil dieser Ackerflächen kommen als Folge von intensiver Bewirtschaftung und<br />

chemischer Unkrautbekämpfung neben den angebauten Kulturpflanzen lediglich artenarme<br />

Fragmente der ehemals reichen Ackerwildkrautgesellschaften vor.<br />

Artenreiche Bestände, in denen auch etwas anspruchsvollere und inzwischen seltenere Arten<br />

vorkommen, sind gelegentlich kleinflächig oder linear entlang extensiver genutzter Rand-<br />

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