11.12.2012 Aufrufe

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

_________________________________________________________________<br />

Voraussetzungen für stille Erholung erfüllen naturnahe Räume am besten. Neben der biologischen<br />

"Ausstattung" spielen für den Erholungswert eines Ortes die Erreichbarkeit, die klimatischen<br />

Gegebenheiten, die ästhetische <strong>Raum</strong>wirkung, die Vielfältigkeit der Landschaft,<br />

mögliche Beeinträchtigungen (z.B. Lärm) eine wichtige Rolle.<br />

Für naturnahe, stille Erholungsnutzung geeignet sind große zusammenhängende Gebiete<br />

mit Wäldern, Feldgehölzen, Baumgruppen, Wiesen, naturnahen Gewässern, möglichst extensiv<br />

bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen, Kleingliedrigkeit, Aussichtspunkten, die<br />

immer wieder neue Landschaftsbilder mit unterschiedlichsten Kulissenwirkungen bieten.<br />

Diese Merkmale sind in ihrer Gänze nur noch in wenigen Teilbereichen der Gemarkung vorhanden,<br />

so im Südwesten im Bereich des "Warteberges", im Nordwesten "Auf`m Kupfernagel"<br />

sowie im Bereich des "Dachsberges" und des “Staufenberges” im Nordwesten.<br />

Dagegen ist der Erholungswert von monokulturell ausgerichteten Agrarlandschaften eher<br />

gering einzuschätzen. Erholungsformen hängen also auch immer mit dem jeweiligen Landschaftsbild<br />

zusammen.<br />

Der Landschaftsraum am Warteberg (Nr.1) bietet neben seinen mittleren Höhenlagen eine<br />

entlang des Wegenetzes allseits gute Fernsicht nach Westen und Norden, Naturnähe und<br />

Naturlandschaft, bedingt durch extensive beziehungsweise eine nur noch ansatzweise betriebene<br />

Landwirtschaft, abwechslungsreiche Geländekulissen mit einer stellenweise hohen<br />

Reliefenergie, also einer bewegten Topographie, kleingegliederte Landschaft mit verschiedenen<br />

Nutzungsmustern, brachgefallenen Huten, Sukzessionsflächen mit Artenvielfalt. Die<br />

Siedlungsnähe macht den <strong>Raum</strong> gut, auch mit dem Fahrrad, erreichbar.<br />

Die Aussichtslage am Hochpunkt, dem Warteberg, sowie Waldanteil und ein naturnaher zugänglicher<br />

Gewässerabschnitt vervollständigen die Qualitäten des <strong>Raum</strong>es, der auch Flächen<br />

zum Lagern und Spielen, Picknicken, also eher unreglementierten Nutzungen bietet.<br />

Eine Qualität gewinnt der freie Auenraum als Kontrapunkt zu den Strukturen am Warteberg.<br />

Er verstärkt diese durch seine Gegensätzlichkeit visuell.<br />

Die ursprünglich bezüglich des Landschaftsbildes und der Lärmemissionen beeinträchtigend<br />

wirkende ICE-Trasse, die die Naturräume 1 und 2 trennt, ist durch Anpflanzungen, bepflanzte<br />

Lärmschutzwände und stellenweise Einschnittlage kaum noch negativ wahrnehmbar.<br />

Dieser Landschaftsraum Nr. 2 beeindruckt durch seine Aufwölbung nach Norden mit dem<br />

Höhepunkt und Aussichtspunkt an der Steimelsbreite mit Blickbeziehungen nach allen Richtungen.<br />

Er ist ein Beispiel dafür, wie ein Landschaftsraum, der mit nur wenigen Gehölzstrukturen<br />

versehen ist, allein durch seine Reliefstruktur an Prägung gewinnt. Auch der Bereich<br />

der Steimelsbreite ist durch Rad- und Wanderwege erschlossen. Beeinträchtigend wirkt allerdings<br />

die vom Umspannwerk an der L 3234 ausgehende 110-KV-Leitung.<br />

Relativ ortsnahe Erholungsmöglichkeiten wie Spazierengehen bietet der Bereich Auf’m Kupfernagel<br />

(Landschaftsraum Nr. 3) mit einem abwechslungsreichen Bachtälchen, Heckenstrukturen,<br />

Obstwiesen mit Anschluss an die freie Landschaft mit Radwege- und Freizeitinfrastrukturen<br />

wie Grillhütte etc. Die zum Teil stark geschnitten Tallage erzeugt beiderseits des<br />

Hauptwanderweges ansteigende kleinstrukturierte Geländekulissen.<br />

Der weitaus größte Landschaftsraum wird durch die ausgeräumt wirkende, nahezu einheitlich<br />

ackerbaulich bewirtschaftete Agrarlandschaft nördlich von Vellmar gebildet (Landschaftsraum<br />

Nr. 4). Dem Landschaftsbild fehlt es an prägenden Strukturen, obwohl am<br />

Steimel und am Breiten Stein Höhepunkte mit Aussichtsbereichen vorhanden sind. Gute<br />

Ansätze einer Landschaftsbilddifferenzierung bestehen allerdings im Nordwesten durch den<br />

Bachlauf der Elsche sowie den mehrstufig aufgebauten Ortsrand. Der Damm der Bahntrasse,<br />

der den Landschaftsraum von dem am Dachsberg (Nr. 5) trennt, wirkt durch seinen hohen<br />

seitlichen Bewuchs positiv prägend. Der <strong>Raum</strong> ist hervorragend durch Rad- und Wanderwege<br />

erschlossen.<br />

- 265 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!