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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

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Blattverlust von 11 % im Jahr 1984 auf 25 % (1997) mehr als verdoppelt. Der bislang höchste<br />

Wert wurde 1995 mit 26 % erreicht. Die Ergebnisse der beiden letzten Jahre sind im Vergleich<br />

dazu leicht verbessert".<br />

Wesentliche Ursachen für die Schädigung bzw. den Vitalitätsverlust des Waldes sind - wie<br />

allgemein bekannt - einerseits die direkte Schädigung/Beeinträchtigung der Blätter und Nadeln<br />

durch Luftschadstoffe und andererseits vor allem eine komplexe, vereinfachend mit<br />

"Versauerung" umschriebene Veränderung und Schädigung des Waldbodens als wesentlichem<br />

Teil der Waldökosysteme, ebenfalls durch flächenhafte Schadstoffeinträge aus der<br />

Luft.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen:<br />

Laub- und Mischwaldbestände, wie sie bereits gegenwärtig den überwiegenden Teil der<br />

Waldflächen im Stadtgebiet einnehmen, haben als langlebige / ausdauernde und der potenziell<br />

natürlichen Vegetation relativ nahe kommende Vegetationsform eine Reihe positiver und<br />

stabilisierender Wirkungen auf den Naturhaushalt und die Nutzbarkeit der Naturgüter:<br />

In vielfach stark erosionsgefährdeten Hanglagen an den Rändern des Habichtswaldes und<br />

entlang des Fuldatals bilden sie einen weitgehenden Schutz des Bodens gegen Abtrag. Wie<br />

angesprochen, wird der Aspekt des Bodenschutzes im Rahmen der Waldbewirtschaftung<br />

maßgeblich berücksichtigt.<br />

Sie wirken als Speicher und Puffer in Bezug auf den Wasserhaushalt. Da in den Wäldern<br />

des Stadtgebietes weder chemische Dünger noch Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden,<br />

stellen sie einen guten Schutz für das hier gewonnene Trinkwasser dar.<br />

Sie dienen der Frischluftregeneration und Kaltluftentstehung und sind damit für das Lokalklima<br />

innerhalb des Ballungsraumes von großer Bedeutung.<br />

Durch ihre Größe, ihre Standortvielfalt und ihren in weiten Teilen strukturreichen Bestandsaufbau<br />

sind die Waldflächen Lebensraum einer großen Anzahl von Pflanzen- und<br />

Tierarten.<br />

Im Nahbereich des Verdichtungsraums sind vor allem die Waldgebiete des Habichtswaldes<br />

einer der herausragenden Naherholungsbereiche. Diese Funktion und Bedeutung wird im<br />

Rahmen des Waldbaus maßgeblich berücksichtigt, wesentliche Qualitäten hinsichtlich der<br />

Erholungsnutzungen (z.B. Wegenetz, offene Waldwiesen) sind auch das Ergebnis kontinuierlicher<br />

waldbaulicher Unterhaltungsarbeiten.<br />

Probleme durch Erholungssuchende und Freizeitnutzung führen zunehmend im Gebiet des<br />

Habichtswaldes zu Störungen im Waldökosystem:<br />

• Verlassen der Wege, freilaufende Hunde und Lärmstörungen durch Motocross führen zu<br />

Störungen des Wildes. Folgen sind erhöhte Bestandsschäden durch Stressverbiss und<br />

größeren Nahrungsbedarf.<br />

• Das Durchqueren der Wälder abseits der Wege führt zu Schäden an der Baumverjüngung<br />

und der Krautschicht.<br />

• Sportarten wie Mountainbike-Fahren, Motocross und Reiten führen zu zunehmend stärkeren<br />

Schädigungen von Baumwurzeln und Wegen.<br />

• Vandalismus v.a. an Einrichtungen für die Freizeitnutzung und Erholung.<br />

Teilweise unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten feststellbare Defizite wie bereichsweise<br />

höhere Nadelbaumanteile, fehlende bzw. strukturarme Waldaußenränder, standortfremde<br />

Bestockung von Sonderstandorten sind im wesentlichen Ergebnisse einer früheren,<br />

an anderen Grundsätzen und Zielen orientierten waldbaulichen Praxis. Die Milderung und<br />

Beseitigung dieser Mängel ist bereits seit mehreren Jahren ein wesentliches Ziel eines veränderten<br />

Waldbaus.<br />

Wie schon angesprochen, läuft aufgrund der unter verschiedenen Blickwinkeln herausragenden<br />

Bedeutung und Funktion der Waldgebiete des Habichtwaldes gegenwärtig ein Verfahren<br />

zur Ausweisung des Gebietes als Bannwald nach § 22 HFG.<br />

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