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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

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Diese weist nach, dass ein überwiegender Teil der Böden zu jener Zeit ackerbaulich genutzt<br />

wurde. Spezialisierung und Intensivierung in der Landwirtschaft erforderten dann die funktionalisierte<br />

Landschaft, wie sie sich heute darbietet.<br />

Flurbereinigungen ergaben die gegenüber 1859 vollkommen neu nach ökonomischen Gesichtspunkten<br />

gegliederte Landschaft.<br />

Der Blick auf die historische Karte zeigt Huteflächen im Bereich der heutigen östlichen besiedelten<br />

Bereiche von Sandershausen. Dieser Bereich weist teilweise starke Hängigkeiten<br />

auf. Weitere Huteflächen befanden sich im Bereich von Sandberg und Kalkberg, südlich von<br />

Heiligenrode sowie an der nordöstlichen Gemeindegrenze im Bereich der Schwedenschanze.<br />

Hutenutzung, verantwortlich für die Artenvielfalt der Halbtrockenrasen, findet heutzutage<br />

nicht mehr statt. Als Folge fielen diese alten Flächen brach, wurden, wie im Bereich der<br />

Schwedenschanze, mit Wald bestockt oder befinden sich heute in einem fortgeschrittenen<br />

Subzessionsstadium wie am Sand- und Kalkberg.<br />

Grünlandnutzung fand in den Niederungen von Fulda, Nieste und Losse statt. Dabei besaßen<br />

riesige Flächen die Funktion von Retentionsräumen, so etwa der gesamte Bereich westlich<br />

der Hannoverschen Straße zwischen Bettenhausen und Sandershausen. Mittlerweile<br />

sind große Teile des ehemaligen Grün- und Ackerlandes bebaut. Die großen Freiräume zwischen<br />

Bettenhausen und Sandershausen, ca. 2 km, und Sandershausen und Heiligenrode,<br />

ebenfalls ca. 2 km, existieren kaum noch. Die Orte sind partiell bereits zusammengewachsen.<br />

Der Waldbestand hat sich in etwa gehalten. Am ehemaligen Bestand wurde in geringen Teilen<br />

gerodet. Dagegen wurden die nicht mehr benötigten Huteflächen an der Schwedenschanze<br />

aufgeforstet. 1859 waren nur geringe Einsprengsel mit Nadelwald bestanden;<br />

überwiegend herrschte Laubwald vor.<br />

Die damals beherrschende Wegeverbindung Hannoversche Straße als Allee besteht auch<br />

heute noch. Landschaftsbild bestimmend ist heute jedoch die parallel verlaufende BAB Hannover-Frankfurt/Main.<br />

Alte Wegeverbindungen wurden später vielfach zu innerörtlichen Straßenverbindungen aufgebaut.<br />

Schauenburg<br />

Die Gemeinde Schauenburg hat, wie die meisten Dörfer im Mittelgebirgsraum, tiefgreifende<br />

Veränderungen in der Nutzungsart und -intensität der Landschaft erfahren. Für die letzten<br />

130 Jahre lassen sich v.a. Siedlungserweiterungen, Intensivierung der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung und Zerschneidungen durch Verkehrswege feststellen.<br />

Die historischen Karten von 1857 bis 1861 stellen für das Gebiet der Gemeinde Schauenburg<br />

die damalige Nutzung als Acker, Grünland, Wald, Obst- und Nutzgärten.<br />

Grünlandnutzung fand v.a. in den Talniederungen der Bäche (Bauna, Lützel, Ems) und den<br />

steileren Hanglagen am Fuß des Habichtswaldes statt. Diese Flächen sind bis heute teilweise<br />

in Äcker umgebrochen worden, so z.B. am sich aufweitenden Tal der Bauna südöstlich<br />

von Elgershausen, westlich des Fisch-Bachs und nordwestlich des Hirzbergs. Das ortsnahe<br />

Grünland verschwand z.T. im Rahmen von Siedlungserweiterungen. Das ortsferne, als Huteweide<br />

(Allmenden) genutzte Grünland im Vorfeld der Wälder ist z.T. aufgeforstet worden<br />

oder unterliegt ackerbaulicher Nutzung (z.B. südlich des Sandbuschs, bei Hoof). Ackerflächen<br />

gab es in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts um die Ortslagen und an flacher geneigten<br />

Hängen. Der Rückgang der ortsnahen Parzellen durch die fortschreitende Siedlungsentwicklung<br />

wurde durch Umbruch von Grünland abgemildert. Besseres landwirtschaftliches Gerät<br />

und Drainage ermöglichte es, neue Flächen ”unter den Pflug” zu nehmen.<br />

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