Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel
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Ahne nördlich der Ortslage Niedervellmar ab Brüder-Grimm-Straße
Angrenzende Flächennutzungen
In der ersten Hälfte dominieren Spiel- und Freizeitanlagen, anschließend Ackerflächen; ab
Brücke Frommershäuser Straße nordseitig Wiesen- und Weideflächen. Südseitig grenzen
Wohnbauflächen mit Gartenanteilen, Grabeländereien sowie landwirtschaftliche Anwesen
an.
Ausbauzustand
Der Gewässerabschnitt ist durch älteren technischen Ausbau charakterisiert: Sicherung des
Mittelwasser-Bereiches durch Basaltsteinschüttung, Steinsatz und vorgelagerte Drahtschotterkörbe
mit Holzpfahlsicherung. Durch den fehlenden Uferschutz bestehen großflächige
Abbrüche, welche teilweise durch private Ufersicherungsmaßnahmen notdürftig "repariert"
wurden.
Die Gewässerdynamik ist durch das Regelprofil mit relativ geradliniger Führung nicht mehr
erkennbar. Der Bachquerschnitt ist undifferenziert und gleich bleibend.
Bachbegleitvegetation
Durch private Ufersicherungsmaßnahmen wurden standortfremde Materialien eingebaut und
fehlende Gehölze nicht nachgepflanzt. Im Bachbett festgestellte feinkörnige Ablagerungen
lassen auf einen gefällearmen Streckenabschnitt schließen; dies zeigt sich auch in der Dominanz
von Baumweiden.
Gewässergüte
Es sind mehrere Einleiter vorhanden. Die Gewässergüte in diesem Teilabschnitt gilt als "mäßig
belastet" (Gewässergüte II).
Die Ahne ist in diesem Streckenabschnitt stellenweise begradigt und technisch ausgebaut
(z.B. Sohlverriegelung unter Brücken). Er hat dadurch von seiner Vielfältigkeit eingebüßt.
Beeinträchtigungen gehen von der nordseitigen ackerbaulichen Nutzung, die stellenweise bis
zur Böschungsoberkante ausgeübt wird, aus. Die Gefahr der Einspülung von Agrochemikalien
ist nicht auszuschließen.
Ahne südöstlich der Ortslage
Angrenzende Flächennutzungen
Der Abschnitt ist durch westseitige Agrarnutzung und den ostseitigen Abhängen des Warteberges
mit ausgedehnten Brachflächen sowie Kleingartengelände gekennzeichnet.
Ausbauzustand
Mit Ortsaustritt ist die Ahne als besonders naturnah zu bezeichnen. Das Gewässerprofil
weist einen hohen Differenzierungsgrad auf, die Gewässerdynamik (Auflandungsbereiche,
Abspülungen, Prall- und Gleithangausbildung) ist gut erkennbar. Im Längsprofil sind mehrere
kleine, natürlich bedingtes Sohlgleiten zu verzeichnen. Im Bereich der südlichen Stadtgrenze
befindet sich eine morphologisch/geologisch bedeutende Stelle: Das einzige Basaltvorkommen
des Vellmarer Ahneverlaufes bildet die Sohle des Gewässerbettes.
An dieser Stelle befindet sich der Abzweig des Mühlgrabens, so dass dem Gewässerbett der
Ahne bis auf den Tümpel im Bereich der Auskolkungen das Wasser entzogen wird. Als weitere
gewässerspezifische Besonderheit ist zu vermerken, dass der restliche Bachverlauf (bis
zum Austritt aus dem Vellmarer Stadtgebiet) durch sehr starke Einschnitte in das umgebende
Niveau (teilweise mehr als 3.0 m) gekennzeichnet ist.
Bachbegleitvegetation
Unterhalb der DB-Baustelle befinden sich ältere Baumweidenbestände, im weiteren Verlauf
Erlengruppen, ab Abzweig Mühlengraben beidseitig geschlossene Erlenreihen mit Kronenhöhen
um ca. 18 m.
Gewässergüte
Der Abschnitt galt früher als kritisch belastet (Gewässergüte II-III); nach der Karte biologischer
Gewässerzustand 2000 ist dieser mäßig belastet (Gewässergüte II).
Die Ahne verläuft in diesem Bereich naturnah mit natürlichen Basaltabstürzen. Allerdings
konnten Uferabbrüche und Unterspülungen bei relativ hoher Fließgeschwindigkeit (0,4-0,8
m/s) festgestellt werden. Die hohe Fließgeschwindigkeit ist vermutlich auf den technischen
Ausbau der vorangehenden Abschnitte zurückzuführen.
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