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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

_________________________________________________________________<br />

• im städtischen <strong>Raum</strong> die Siedlungsstrukturen und deren 'Einpassung' in die lokale Morphologie,<br />

die Anteile und spezifische Ausprägung 'natürlicher' Elemente (Grünflächen,<br />

Vegetation), die Art der Verbindung und des Übergangs von der Siedlung zum Außenraum,<br />

• ortsspezifische, im Jahresverlauf wechselnde Farben und Lichtverhältnisse.<br />

Wahrnehmung der Landschaft<br />

Die durch die aufgezählten Faktoren und Elemente bestimmten Erscheinungsformen der<br />

Landschaft bzw. der Stadt werden von den Menschen im Prozess der Wahrnehmung zu einem<br />

Gesamtbild integriert und vor einem komplexen Hintergrund aus individuellen Erfahrungen,<br />

Wertvorstellungen, Erwartungen und situativen Stimmungen, etc. gelesen, gedeutet und<br />

mit Sinn- und Symbolgehalten verbunden und erlebt.<br />

Im Landschaftserlebnis bzw. im Landschaftsbild verbinden und verschränken sich also auf<br />

fast unauflösbare Weise die "äußeren" Erscheinungsformen der Landschaft ("Objektseite")<br />

und die komplexen, teils individuellen, teils gruppenspezifischen Wahrnehmungs- und Deutungsmuster<br />

der wahrnehmenden Menschen ("Subjektseite").<br />

Als Konsequenz ergibt sich daraus, dass die gleichen äußeren Erscheinungsformen bei unterschiedlichen<br />

Menschen bzw. Menschengruppen durchaus unterschiedliche Landschaftsbilder<br />

bzw. Landschaftserlebnisse auslösen können.<br />

Bedeutung des Landschaftsbildes<br />

Auch die Frage der Bedeutung des Landschaftsbildes für die Gesellschaft und die einzelnen<br />

Menschen wird in der Literatur umfangreich und ebenfalls widersprüchlich beschrieben und<br />

diskutiert.<br />

An dieser Stelle sollen exemplarisch nur zwei wesentliche - und zwangsläufig eng mit einander<br />

verbundene - Punkte kurz angerissen werden:<br />

Landschaft als gespeicherte Erfahrung und Geschichte<br />

Das Erscheinungsbild der Landschaft ist das Ergebnis des Zusammenwirkens von natürlicher<br />

Ausgangssituation / natürlichen Faktoren (geologische Situation, Relief, Klima etc.) und<br />

der Überformung und Umgestaltung dieser Faktoren durch die Menschen im Zuge von Nutzung,<br />

Besiedlung und Bewirtschaftung über lange Zeiträume hinweg. In den zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt gegebenen landschaftlichen Strukturen und Elementen ist somit die Geschichte<br />

der 'Auseinandersetzung' der letzten Generationen mit dieser Landschaft 'gespeichert'.<br />

Das Erscheinungsbild eines spezifischen Landschafts- und Siedlungsraumes zeigt,<br />

welche 'Antworten' die hier über Generationen hinweg lebenden und arbeitenden Menschen<br />

in Form von Siedlungs-, Nutzungs- und Anbauformen etc. auf die von dieser Landschaft gestellten<br />

'Herausforderungen' gefunden haben.<br />

Landschaft und Zeit<br />

Trotz vielfältiger Veränderungen und Überformungen unterliegt auch die vom Menschen genutzte<br />

und geprägte Landschaft noch in starkem Maß natürlichen Prozessen und Zeitrhythmen.<br />

Die Zeit von Natur und Landschaft ist eine andere, langsamere, konstantere als die der<br />

Menschen und der Gesellschaft. Deutlich erlebbar wird dies etwa in einem alten Waldbestand<br />

oder an einem einzelnen alten Baum. Gerade in von starken gesellschaftlichen Veränderungen<br />

und Unsicherheiten bestimmten Zeiten ist die Erfahrung eines anderen, uns Menschen<br />

überdauernden Zeitmaßes und einer relativen Konstanz wichtig für die Erfahrung von<br />

Verbundenheit, Verbindlichkeit und relativer Sicherheit.<br />

4.1.5.2 Landschaftsbild, Landschaftserleben und Erholung<br />

Vor dem oben kurz angerissenen Hintergrund und mit Bezug zur Karte 'Leitbild' wird nachfolgend<br />

das Plangebiet hinsichtlich seiner visuellen Erscheinungsformen und landschaftlichen<br />

Eigenarten qualitativ beschrieben.<br />

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