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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

_________________________________________________________________<br />

auch der Blockhaldenwald an der 361 m hohen Staufenberg-Kuppe wird den Lebensräumen<br />

des § 31 HENatG zugerechnet (vgl. Karte Kulturlandschaft und Naturschutz).<br />

Nach Südosten vorgelagert sind unterschiedliche Nutzungen wie Waldschonung, Ackerbau<br />

anzutreffen. Eine größere ehemalige Ackerbaufläche ist mittlerweile brachgefallen; auch haben<br />

sich im noch ackerbaulich genutzten Bereich einige Brachstreifen, z.T. mit Obststreifen,<br />

herausgebildet. Die ehemalige Staufenberger Hute am Ostrand des Waldes wird grünlandwirtschaftlich<br />

genutzt mit Brachetendenzen. Diese Nutzungen dürften Ausdruck der eher<br />

schlechten Standortbedingungen und mittlerer bis erhöhter Erosionsanfälligkeit sein. Gute<br />

Böden für Ackerbau ohne Erosionsanfälligkeit befinden sich lediglich entlang der B7/B83 im<br />

Bereich "Im Pfaffenhohle". Bis auf die Pfaffenhohle werden die vorgenannten Flächen im<br />

Landschaftsrahmenplan zur Aufforstung vorgeschlagen.<br />

Der weitgehend intakte Landschaftsraum ist insbesondere durch seine unterschiedlichen<br />

Nutzungen mit immer neuen Landschaftskulissen sowie Aussichtsbereichen am Staufenberg<br />

sowie am Waldrand Anziehungspunkt für die Naherholung. Die Kleinteiligkeit der Landschaft<br />

mitsamt seiner unterschiedlichen Topographie macht gleichsam sein positives Landschaftsbild<br />

aus. Der Naherholungsbereich ist über Rad- und Wanderwege gut erreichbar. Allerdings<br />

existiert keine Wegebeziehung zum benachbarten Naturraum am Dachsberg.<br />

Über die Brachestreifen im südöstlichen Anschluss an die Schonung mit eingesprengten<br />

Artengruppen der Magerrasen (§ 31 HENatG) sind gleichfalls Bedingungen für eine Biotopvernetzung<br />

erfüllt. Diese Bedingungen stellen auch potentielle Wanderwege von Tiergruppen<br />

sicher. Hecken, Gebüsche, Waldränder und flächige Hochstaudenfluren bieten nahezu allen<br />

Tierartengruppen ganzjährige Lebensstätten, Brut und Nahrungsbiotope sowie Versteckmöglichkeiten.<br />

Eingeschränkt sind die Wanderungsmöglichkeiten lediglich nach Nordosten, wo<br />

der Damm der B 83 eine Wanderungsbarriere darstellt.<br />

Der Landschaftsraum besitzt Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet; die entstehende Kaltluft<br />

fließt über den Entenbach und die Ahne in den besiedelten Bereich ab.<br />

Ökologisch negativ zu bewerten ist die Begradigung des Abschnittes des Mittelbaches, dessen<br />

Lauf in den Wiesen aufgrund fehlender Begleitgehölze kaum noch auszumachen ist. Er<br />

führte in diesem Bereich z.Z. der Aufnahme kein Wasser.<br />

7 Talraum des Entenbaches, Eintritt der Ahne in das Stadtgebiet<br />

Der Vellmarer Teil des <strong>Raum</strong>es ist durch unterschiedliche Nutzungen geprägt. Im Norden<br />

begleiten Wiesen, teilweise Feuchtwiesenrelikte (VM 67), Waldbestände auf grundwassernahen<br />

Böden (VM 68), Ackerland und Wiesenbrachen den Entenbach; weiter nach Süden<br />

flankieren die Kläranlage von Ahnatal, Ackerland und Grünland den Ahnelauf. Südlich der<br />

Obervellmarschen Straße ergänzen Öffentliche Grünflächen (Sportplatz) und Gärtnereien die<br />

Vielzahl der Nutzungen. Im Bereich einer ehemaligen Bauschuttdeponie westlich der DB-<br />

Trasse nach Hofgeismar wurde ein Feuchtbiotop als Biotopschutzgebiet (VM 70) angelegt.<br />

Relief und unterschiedliche Nutzungen und Gebüsch- und Heckenstrukturen geben dem<br />

Landschaftsbild ein positives Gepräge.<br />

Während die Dämme der B 83 und der Bahn Wanderungsbarrieren für einige Tiergruppen<br />

darstellen, sind mögliche Wechselbeziehungen nach Osten und Nordosten zum Naturraum<br />

des Stauffenberg durch das relativ enge Beieinanderliegen der Biotopkomplexe gegeben.<br />

Große ornithologische Bedeutung besitzt das Biotopschutzgebiet (VM 70) am Fuße des<br />

Bahndammes. Aufgrund seiner hohen Standortdiversität und der Biotopvielfalt hat es Bedeutung<br />

für Vögel, Säuger, Reptilien, Käfer, Amphibien, Schnecken, Libellen, Heuschrecken,<br />

Tag- und Nachtfalter. Für an feuchte Standorte gebundene Arten bestehen über die Talauenbereiche<br />

potentielle Wanderungsmöglichkeiten zu den Feuchtgebieten (VM 67, 68) am<br />

Stauffenberg. Erschwerend und unterbrechend wirkt sich hier jedoch die partielle Verrohrung<br />

des Entenbaches und der damit verbundenen Grundwasserabsenkung aus. In dem Bereich<br />

des Biotopschutzgebietes ist allerdings mit Altablagerungen (vgl.Kataster) zu rechnen.<br />

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