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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

_________________________________________________________________<br />

Tab. 4-1: Ausgewählte lokalklimatische Kennwerte zum Lokalklima (nach HEINTZE 1971)<br />

Kennwerte<br />

- 154 -<br />

<strong>Kassel</strong>er Becken,<br />

ca. 200 m über NN<br />

Hochlagen des<br />

Habichtswaldes,<br />

ca. 500 m über NN<br />

Mittlere Jahresmitteltemperatur, °C 8,7 6,5<br />

Mittlere Monatsmitteltemperatur Januar, ° C - 0,3 - 2,0<br />

Mittlere Monatsmitteltemperatur, August, ° C 16,9 14,5<br />

Mittlere Jahresniederschläge, mm 634 756<br />

Mittlere Zahl der Sommertage/Jahr<br />

(T max. >25 °C)<br />

20 - 30 10 - 20<br />

Mittlere Zahl der Frosttage/Jahr (T min < 0 ° C) 75 - 100 120 - 140<br />

Mittlere Zahl der Tage mit Schneedecke<br />

> 10 cm / Jahr<br />

9 30<br />

Spezifische Aspekte des Stadtklimas - "Wärmeinsel Stadt"<br />

Im Verhältnis zu ländlich strukturierten Gebieten zeichnen sich städtische Ballungsräume<br />

wesentlich durch folgende Merkmale aus:<br />

• Hohe versiegelte Flächenanteile,<br />

• Häufung von Baumassen,<br />

• Geringe Anteile und verdunstungsfähiger Boden- und Vegetationsflächen,<br />

• Hohe anthropogene Wärmeproduktion,<br />

• Erhöhte Staubkonzentration in der bodennahen Luft.<br />

Durch das komplexe und teilweise auch widersprüchliche Zusammenwirken dieser Faktoren<br />

bilden sich - weitgehend unabhängig von topografischen Unterschieden - in Ballungsräumen<br />

spezifische Eigenklimate aus, die sich deutlich vom Klima des jeweiligen Umlandes unterscheiden.<br />

Im Wesentlichen ist dieses in der Literatur meist unter dem Begriff "Wärmeinsel<br />

Stadt" (KATZSCHNER 1982) zusammengefasste spezifische Stadtklima durch folgende<br />

Merkmale charakterisiert:<br />

• Erhöhte Temperaturen (Temperaturdifferenz gegenüber dem Umland im Jahresmittel ca.<br />

2 °C, in Extremfällen über 5 °C), verringerte und verzögerte nächtliche Abkühlung<br />

• Insgesamt verringerte Windhäufigkeiten und -geschwindigkeiten, vor allem infolge der<br />

hohen "Bodenrauhigkeit".<br />

• Häufig jedoch Ausprägung eigener, vom Umland und den höheren Luftschichten unabhängiger<br />

Windsysteme und Luftzirkulationen im bodennahen Bereich, die vor allem durch<br />

die kleinräumige Topografie, die Bau- und Vegetationsstrukturen bestimmt werden.<br />

• Geringere Luftfeuchtigkeit, besonders während Strahlungswetterlagen<br />

• Verstärkte Tendenz zur Nebelbildung in den Herbst- und Wintermonaten, vor allem bedingt<br />

durch höhere Staubanteile in der Luft.<br />

Kleinräumige Messungen an verschiedenen Orten (s. unten) zeigen jedoch, dass die "Wärmeinsel<br />

Stadt" in der Regel nicht gleichmäßig vom Stadtrand zum dichter bebauten Kern hin<br />

ausgebildet ist, sondern dass auch innerhalb der Siedlungsgebiete, vor allem bedingt durch<br />

Unterschiede in den Oberflächenstrukturen (z.B. Bebauung/Versiegelung oder Vegetation)<br />

kleinklimatische Unterschiede auftreten, die teilweise größer sind als die Differenz zwischen<br />

Stadt und Umland. Planerisch sind diese Differenzierungen vor allem insofern von Belang,<br />

als sie Möglichkeiten der Beeinflussung des Mikroklimas durch gezielte Maßnahmen (z.B.<br />

Vegetationsverwendung, Anordnung von Baugebieten oder Gebäuden) aufzeigen.

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