Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel
_________________________________________________________________
Erhalt
Erhalt und teilweise Weiterentwicklung der vorhandenen siedlungsinternen Grünflächen.
Baunatal
Maßnahmen in der Agrarlandschaft
Das Ziel einer nachhaltigen Agrarkulturlandschaft mit dem aus den Standortbedingungen
entwickeltem Landschaftsbild und der reichhaltigen Fauna und Flora kann nur durch eine
entsprechende landwirtschaftliche Bewirtschaftung umgesetzt werden. Der Landschaftsplan
bietet mit seinen Maßnahmen z.B. zur Umwandlung von Acker in Grünland in erosionsgefährdeten
Bereichen oder den Bewirtschaftungsverzicht im Gewässerrandstreifen als einen
Teil einiger gewässerbezogenen Maßnahmen den Rahmen für eine nachhaltige Flächenbewirtschaftung.
Im Rahmen der zurzeit in Baunatal stattfindenden Agrarstrukturellen Vorplanung
können diese Maßnahmen unter Berücksichtigung von betrieblichen Anforderungen
konkretisiert werden. Ein Ergebnis könnte z.B. die Schaffung von gut zu bewirtschaftenden
Einheiten entlang der bisher ackerbaulich genutzten Flächen an den Fließgewässern für einen
Grünlandbetrieb mit Mutterkuhhaltung sein.
Bei der Durchführung von Gehölzpflanzungen in der offenen Landschaft sollten soweit möglich
die 1999 vom ARLL Hofgeismar formulierten „Kriterien für die Anlage von linearen und
flächigen Biotopen in der Feldflur unter Berücksichtigung landwirtschaftlicher und naturschutzfachlicher
Belange“ berücksichtigt werden:
Bei linearen Maßnahmen
• Sollte bei einmündenden Wegen auf jeder Seite mindestens 10 m Abstand verbleiben
(bessere Sichtverhältnisse für Fahrer landwirtschaftlicher Maschinen; Schwenkbereich)
• Sollte die Heckenbreite inklusive Saumzone möglichst 5 m, jedoch nicht mehr als 12 m
betragen und ein Heckenabschnitt wenigstens 30 m lang sein
• Sollte die Anpflanzung möglichst in Nord-Süd-Richtung verlaufen, bzw. quer zur Hauptwindrichtung.
Ist es auf Grund der Gegebenheiten erforderlich, die Anpflanzung in Ost-
West-Richtung vorzunehmen, sollte sie auf der Südseite des Weges, Grabens, Raines
etc. durchgeführt werden. Die Anpflanzung sollte parallel zur Bewirtschaftung erfolgen.
Zufahrten und Vorgewanne sollten nicht bepflanzt werden. Spezielle Ernte- und Verladetechniken
(Mais, Zuckerrübe) sind zu berücksichtigen.
Bei flächigen Maßnahmen
Wie z.B. Feldholzinseln, Streuobstwiesen oder Feuchtbereichen sollten vorrangig:
• Feldholzinseln mind. 12 m breit und 500 m² bis 5000 m² groß sein sowie Kern-, Mantel-
und Saumzone enthalten
• Schwer zu bewirtschaftende (Neigung, Hindernisse, Feuchtigkeit etc.) Grundstücke /
Teilgrundstücke und landwirtschaftlich weniger interessante Flächen verwendet werden
• Grundstücke ausgewählt werden, die unmittelbar an Wege, Raine und Gräben angrenzen
und möglichst eine Anbindung an andere Biotope haben
• Keine Grundstücke einbezogen werden, die inmitten eines Ackergewannes liegen
• Teilgrundstücke so genutzt werden, dass sinnvolle Restflächen verbleiben, die bei Ackerland
eine Parallelbewirtschaftung ermöglichen.
Durch die Berücksichtigung landwirtschaftlicher Belange und die Einbeziehung der Landwirte
bereits im Planungsverfahren kann eine wesentlich höhere Akzeptanz der Maßnahmen und
eine längere Lebensdauer der Gehölze erreicht werden.
- 542 -