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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

_________________________________________________________________<br />

Als standortangepasst und nachhaltig werden im Rahmen dieses <strong>Landschaftsplan</strong>es Formen<br />

landwirtschaftlich-gartenbaulicher Nutzung betrachtet die<br />

• die natürliche und / oder als Ergebnis bisheriger Bewirtschaftung entstandene Fruchtbarkeit<br />

des Bodens dauerhaft erhalten und weiter fördern, oder bereits entstandene Beeinträchtigungen<br />

soweit als möglich wieder rückgängig machen,<br />

• die naturbürtigen Bedingungen wie Relief, Bodenwasserhaushalt und Standorteignung<br />

möglichst weitgehend berücksichtigen,<br />

• negativen Veränderungen des Bodens, seiner Mächtigkeit und Struktur sowie des Bodenlebens<br />

vermeiden,<br />

• den Eintrag und / oder die Anreicherung von schädlichen Stoffen in den bzw. im Boden<br />

und Grundwasser vermeiden,<br />

• einer möglichst großen Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bieten,<br />

• inzwischen selten gewordene, in ihren Standort- / Lebensraumansprüchen an spezifischen<br />

Bedingungen gebundene Landschaftselemente / Lebensräume und Lebensgemeinschaften<br />

erhalten.<br />

Auf der Handlungs- / Umsetzungsebene können stichpunktartig und ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />

folgende Aspekte Kriterien für eine nachhaltige Landbewirtschaftung / Bodennutzung<br />

genannt werden (vergl. u.a. auch P. Ackernutzung in Verbindung mit erosionshemmenden<br />

Maßnahmen):<br />

• möglichst langanhaltende Bodenbedeckung durch Vegetation.<br />

• Düngung / Nährstoffzufuhr in Abhängigkeit vom Bedarf / der Aufnahme durch die Pflanzen,<br />

auf jeden Fall Vermeidung von Nährstoffüberschüssen<br />

• In geneigten / hängigen Bereichen (auf Lößstandorten bereits ab ca. 3 % Neigung) ackerbauliche<br />

Nutzung nur in Verbindung mit erosionshemmenden Maßnahmen. Ab ca. 12 - 15<br />

% Hangneigung grundsätzlich nur Grünlandnutzung<br />

• Nutzung von grund- oder staufeuchten Bereichen als Dauergrünland<br />

• Bodenbearbeitung / Befahrung der Flächen nach Möglichkeit nur bei einem Feuchtezustand,<br />

der Bodenverdichtungen vermeidet<br />

• Gesunderhaltung der Kulturpflanzen / Vegetationsbestände vorrangig durch geeignete<br />

Anbauformen und Pflegemaßnahmen (Sortenwahl, Bodenbearbeitung, Unterstützung von<br />

'Nützlingen', etc.). Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel nur in besonderen Bedarfsfällen<br />

und im unbedingt erforderlichen Umfang.<br />

• Sicherung / Erhalt eines Mindestanteils an ungenutzten / extensiv genutzten Kleinstrukturen<br />

mit besonderen Lebensraum- / Vernetzungsfunktionen innerhalb landwirtschaftlich<br />

genutzter Landschaftsräume.<br />

• Erhalt von Schutzstreifen / Pufferzonen entlang von Fließgewässern.<br />

Baumpflanzungen an überörtlichen Straßen<br />

Baumreihen an überörtlichen Straßen waren und sind ein typisches Element vieler Kulturlandschaften.<br />

Sie gliedern die Landschaft, erleichtern die großräumige Orientierung, beschatten<br />

die Straße und erfüllen auch vielfältige Funktionen als Teillebensräume für bestimmte<br />

Tierarten (Brutplatz, Ansitzwarte für Vögel, etc.).<br />

Im Zuge des Straßenausbaus wurde in den letzten Jahrzehnten ein großer Teil der straßenbegleitenden<br />

Baumreihen gefällt, die ausgebauten Straßen nur selten bepflanzt.<br />

Wegen ihrer vielfältigen positiven Wirkungen und Funktionen wird deshalb im Rahmen des<br />

<strong>Landschaftsplan</strong>es die Neuanlage oder Ergänzung von Baumreihen an allen, bisher nicht<br />

oder nicht ausreichend bepflanzten, überörtlichen Straßen vorgeschlagen.<br />

Angestrebt werden sollten durchgehende ein- oder beidseitige Reihen. Priorität sollten zunächst<br />

Straßen mit gleichzeitiger Ortsverbindungsfunktion für Radfahrer/- innen haben, sowie<br />

längere unbepflanzte Straßenabschnitte in insgesamt großflächig strukturierten Bereichen.<br />

Als Arten sind ausschließlich großkronige, alterungsfähige Baumarten zu verwenden, bevorzugt:<br />

Gemeine Esche, Lindenarten, Stieleiche, Bergahorn. Vereinzelt, an markanten Punkten<br />

kann auch die Säuleneiche gepflanzt werden.<br />

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