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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

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Der Waldanteil zu dieser Zeit ist vergleichbar mit dem heutigen, auch die bewaldeten Flächen<br />

stimmen im weiten Teilen mit dem heutigen Zustand überein. So sind die Hänge zur<br />

Fulda durchgehend bewaldet gewesen. Der Laubholzanteil war aber in damaliger Zeit höher,<br />

da erst zu Beginn dieses Jahrhunderts Fichtenaufforstungen vorangetrieben wurden. Waldflächen<br />

verschwanden an den Stellen, die heute von Siedlungen eingenommen werden<br />

(Wahnhausen, Simmershausen, Fritz-Erler-Kaserne). Südlich von Knickhagen fand eine<br />

Nutzungsänderung zum Ackerbau statt.<br />

Kaufungen<br />

Bereits 638 errichteten iroschottische Mönche auf dem "Hexenberg", einer alten Keltenstätte,<br />

ein Heiligtum. Nach 800 entstand im Bereich des "Hexenberg" eine befestigte Anlage, die<br />

"Wigbaldsburg". Auf dem gegenüberliegenden "Kirchberg" ließ Bonifatius im Jahr 744 eine<br />

Kirche bauen.<br />

Kaufungen ist eine der ältesten Siedlungsstätten im Landkreis <strong>Kassel</strong>. Am 20.8.1011 unterzeichnete<br />

Kaiser Heinrich II. in seinem neuen Königshof eine Urkunde, die erste schriftliche<br />

Erwähnung des Ortes "Coufunga" darstellt.<br />

Der Name "Coufunga" läßt sich vermutlich von einem Handelsplatz für Werrasalz ableiten,<br />

der an dieser Stelle anfangs des 8. Jahrhunderts gegründet wurde. In diese Zeit fällt auch<br />

die Entstehung der anderen Kaufunger Dorfgemeinde, Nederencoufunga; das Kloster wurde<br />

in 1017 von Kunigunde, der Gemahlin von Heinrich II., gegründet. Nach den Schrecken des<br />

30-jährigen Krieges entwickelten sich die beiden Dorfgemeinden Ober- und Niederkaufungen<br />

zügig. Die Einwohnerzahl stieg von 503 in 1782 über 1.371 in 1910, 2.711 in 1946, 4.300 in<br />

1967 auf 10.702 in 1992. Am 31.12.1997 wohnten 12.480 Menschen in Kaufungen.<br />

Bis ins 18. Jahrhundert waren die Gemeinden von landwirtschaftlicher Nutzung geprägte<br />

reine Bauerndörfer. Im 18. Jahrhundert bildete sich dann ein ansehnlicher Handwerkerstand<br />

aus. Die gewerbliche Entwicklung wurde allerdings schon im 15. und 16. Jahrhundert mit der<br />

Anlage von Töpfereien, Ziegeleien, Glashütten sowie Papiermühlen eingeleitet.<br />

In Oberkaufungen verlor die Landwirtschaft im Laufe der Zeit an Bedeutung, während sie in<br />

Niederkaufungen ihren Stellenwert einigermaßen halten konnte. Im Bereich der heutigen<br />

Papierfabrik begann alsbald gewerbliche Entwicklung; auch Gartenbaubetriebe siedelten hier<br />

an.<br />

Am 1.12. 1970 schlossen sich die beiden Dörfer Oberkaufungen und Niederkaufungen sowie<br />

der Ortsteil Papierfabrik zur neuen Großgemeinde Kaufungen zusammen. Die gewerbliche<br />

Entwicklung konzentriert sich heute auf den Stadtteil Papierfabrik mit den Schwerpunkten<br />

Eisenhandel, Spedition, Holzverarbeitung, Werkzeugbau, Baustoffhandel und Anlagentechnik.<br />

Im Bereich der Siedlungsentwicklung ist ein Zusammenwachsen der beiden Ortsteile Nieder-<br />

und Oberkaufungen zu beobachten. Siedlungsbegrenzungen bilden im Süden die Bundesstraße<br />

7, im Norden die Waldgebiete "Am Hessler/ Hopfenberg" sowie "Ebeskammer" und<br />

das Naherholungsgebiet Steinertsee.<br />

Landnutzung und Freiraumentwicklung sind Ausdruck wirtschaftlicher und sozialer Verhältnisse<br />

in der Gemeinde. Die Veränderung solcher Verhältnisse bedingt auch jeweils einen<br />

Landschaftswandel in der realen Naturausstattung. Dieser Landschaftswandel hat Auswirkungen<br />

hinsichtlich der nachhaltigen Nutzbarkeit von Naturressourcen, Gesundheit und Erholung<br />

sowie deren perspektivischer Entwicklung unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen<br />

Existenzen.<br />

Eine historische Karte (Niveaukarte Oberkaufungen von 1859) zeigt für das heutige Gemeindegebiet<br />

Kaufungens verbreitet Huteflächen. Die darauf stattfindende Hutenutzung, verantwortlich<br />

für eine Vielfalt an Strukturen und Arten, ist heute bedeutungslos.<br />

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