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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

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wird auf diesen Standorten teilweise deutlich durch Farnarten bestimmt, hervorzuheben ist<br />

als regional seltene Art der Tüpfelfarn. Besonders hervorzuheben ist hier der Bereich der<br />

Bilsteinklippen am Brasselsberg.<br />

Alle genannten Sonder-Waldgesellschaften unterliegen als besonders geschützte Lebensräume<br />

dem Schutz des § 31 HENatG und sind in der Karte Kulturlandschaft und Naturschutz<br />

hervorgehoben.<br />

Ähnliche Standort- und Lebensraumbedingungen wie diese natürlichen Blockschutt- und<br />

Geröllhalden bieten teilweise die in verschiedenen Teilen des Habichtswaldes vorkommenden<br />

Reste ehemaliger Steinbrüche und Abraumhalden.<br />

Als kleinflächige bis punktuelle "Sonderstandorte" sind außerdem innerhalb des Habichtswaldes<br />

eine Reihe von "Altholzinseln", d.h. Bereiche mit sehr altem Laubbaumbestand, die<br />

einer Reihe spezialisierter Tierarten, so v.a. höhlenbrütenden Vogelarten und Fledermäusen,<br />

Lebensraum bieten, hervorzuheben (vgl. Waldbiotope).<br />

Streuobstbestände und -wiesen (im Außenbereich § 31 HENatG)<br />

Ältere hochstämmige Obstbäume sind, besonders in Form zusammenhängender Bestände<br />

(Reihen, Alleen, Obstbaumwiesen), ein wertvoller Lebensraumkomplex für viele inzwischen<br />

seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten (viele Insekten, höhlenbrütende Vögel, höhlenbewohnende<br />

Kleinsäuger). Sie erfüllen besonders im Ortsbereich und in Ortsrandlagen<br />

hohe klimatische Funktionen und verschönern das Landschaftsbild. Von der Blütezeit im<br />

Frühjahr bis zur Ernte im Herbst sind sie vielfach ein Anziehungspunkt für Spaziergänger<br />

und Erholungssuchende. Obstbäume wurden früher als Wirtschaftsbäume gepflanzt und<br />

gepflegt. Hochstamm-Obstbäume sind vor allem der Ausdehnung von Siedlungen und Verkehrsflächen<br />

zum Opfer gefallen, alte Bestände werden nicht mehr gepflegt und nachgepflanzt<br />

oder durch Niederstammbäume ersetzt. Dazu kommt, dass die ursprüngliche sehr<br />

hohe Artenvielfalt bei den Obstsorten weitgehend verloren gegangen ist.<br />

Steilwände und Steinbrüche<br />

Steile Abbauwände mit ihren Kleinstrukturen (Risse, Spalten, Klüfte usw.) und extremen<br />

Kleinklimaten beinhalten vielseitige Lebensbedingungen für die Fauna. Vornehmlich Vogelarten,<br />

die hier Brutplätze vorfinden und die immer seltener vorkommenden Reptilienarten, die<br />

diese Plätze zum Sonnen, zur Eiablage oder als Versteck nutzen, sind auf diesen Lebensraum<br />

angewiesen. Für Wärme und Trockenheit liebende Pflanzen sowie Insekten, Reptilien<br />

und Greifvögel bieten Steinbrüche ideale Rückzugsräume.<br />

Hohlweg<br />

Ein in das Gelände eingeschnittener Weg mit mehr oder weniger steilen Seitenwänden wird<br />

als Hohlweg bezeichnet. Natürliche und sekundär entstandene Hohlwege sind aufgrund ihrer<br />

vielfältigen Lebensraumstrukturen (Steilwände, Gehölzstrukturen usw.) Lebensräume zahlreicher<br />

Tierarten.<br />

Alte dörfliche Siedlungs- und Freiraumstrukturen<br />

Die historische Mischbebauung mit landwirtschaftlichen Gebäuden aus am Ort vorhandenen<br />

Baumaterialien mit den dazugehörigen Freiflächen bietet vielfältige Lebensräume für zahlreiche<br />

dorftypische Pflanzen und Tiere.<br />

Kleinstrukturierte, sich abwechselnde Ausgleichs- und Futterflächen mit Nutzgärten und<br />

Streuobst sowie teilweise noch vorhandene Ruderalflächen sind neben Kleinbiotopen wie<br />

z.B. Mauerfugen, Simsen und Dachluken besonders wertvolle Elemente dörflicher Strukturen.<br />

Markante alte Gehölze, wie z.B. Dorflinden, können zudem eine gewisse ausgleichende<br />

Funktionen (z.B. hinsichtlich des Klimas) ausüben.<br />

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