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Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

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<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

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Die zunehmende Industrieansiedlung in <strong>Kassel</strong> bewirkte einen starken Pendlerstrom vom<br />

Land in die Stadt und Fuldabrück wurde für den Verkehr erschlossen. Allmählich wandelten<br />

sich die früheren Bauerndörfer zu Arbeiterwohnsitzen und in der Landwirtschaft kam es zu<br />

ersten Konzentrationen, insbesondere bezüglich der Betriebsgrößen.<br />

Der zweite große Landschaftswandel kam mit der Wirtschaftskriese in den Nachkriegsjahren.<br />

Die schlechte ökonomische Lage war der Ausgangspunkt für eine Phase landwirtschaftlicher<br />

Intensivierung, begleitet von Flurbereinigungsverfahren (auch im Zuge der Autobahnverbreiterung<br />

und des Baus der ICE-Trasse). Die landwirtschaftlichen Nutzflächen wurden soweit<br />

als möglich unter Ackernutzung genommen und die wenigen Grünflächen intensiv als<br />

Vielschnittwiesen genutzt. Die Viehwirtschaft wandelte sich zunehmend zu einer reinen<br />

Stallhaltung.<br />

Der Wandel in der Landschaft hat sich vor allem in dem <strong>Raum</strong> um Dörnhagen und von dort<br />

bis Denn- und Dittershausen stark ausgewirkt. Vormals war hier der Bereich um den<br />

Stritzgraben und den Rummelsbach sowie zur Fulda hin sehr kleinteilig, gebüsch- und wiesenreich<br />

gewesen.<br />

Ein weiterer wichtiger Auslöser für den Wandel der Kulturlandschaft waren die Änderungen<br />

in der Erwerbsstruktur. Der Anstieg der Erwerbstätigen in Betrieben und Fabriken sowie das<br />

zunehmende Angebot an käuflichen Waren, führten weg von der Selbstversorgung auf eigenen<br />

oder gepachteten Flächen und hin zum Erwerb von Produkten. Bis dahin genutzte Flächen<br />

fielen häufig brach oder wurden von der Landwirtschaft zu größeren Einheiten zusammengefasst.<br />

Die kleinteilige Flächennutzung verschwand zunehmend.<br />

Gleichzeitig zu dieser Entwicklung haben sich alle Siedlungen ausgedehnt. Während Dörnhagen<br />

und Bergshausen im Bereich um die alten Ortskerne gewachsen sind, haben sich<br />

Dennhausen und Dittershausen aufeinander zu entwickelt und den großen, dazwischen liegenden<br />

<strong>Raum</strong> neu besiedelt. Die stärksten Veränderungen im Ortsbild ergaben sich deshalb<br />

einerseits für Denn- und Dittershausen, die im Gegensatz zu früher heute ein zusammenhängendes<br />

großes Siedlungsgebiet bilden und andererseits für Bergshausen. Am nordöstlichen<br />

Siedlungsrand von Bergshausen wurde ein Gewerbegebiet errichtet, das im Zusammenhang<br />

mit den angrenzenden <strong>Kassel</strong>er Gewerbegebieten zu einem wirtschaftlichen Verflechtungsraum<br />

heranwächst.<br />

Fuldatal<br />

Fuldatal hat, wie die meisten Gemeinden im Mittelgebirgsraum, tiefgreifende Veränderungen<br />

in der Nutzungsart und –intensität der Landschaft erfahren. Für die letzten 140 Jahre lassen<br />

sich v.a. Siedlungserweiterungen, Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung und Zerschneidungen<br />

durch Verkehrswege feststellen.<br />

Anhand einer Karte über die Landnutzung um 1859 im Kurfürstentum Hessen ist für den<br />

Teilbereich <strong>Kassel</strong> Ost eine Flächenaufteilung in die Bereiche Acker, Grünland, Wald, Waldweide,<br />

Obst- und Nutzgärten festzustellen.<br />

Grünland beschränkte sich v.a. auf die Talniederungen der Bäche (Espe, Rohrbach, Höllgraben)<br />

und auf die Aue der Fulda. Diese Flächen sind in etwa identisch mit den heute bestehenden<br />

Grünlandflächen. Das Grünland südlich von Ihringshausen mit den alten Flurnamen<br />

Eichhecke, Futterwiese und Wettelwiesen ist heute bebaut, die Mönchewiese und die<br />

Bruchwiese bestehen z.T. noch oder wurden zu Ackerland umgebrochen. Ebenso fand eine<br />

Nutzungsänderung der weiten Grünlandflächen um das Gut Winterbüren in ackerbaulich<br />

bewirtschaftete Bereiche statt. Die dorfnahen Wiesen und Weiden um Rothwesten und bei<br />

Simmershausen wichen der Bebauung. Ackerflächen bestanden auf den übrigen Flächen,<br />

die nicht von Wald eingenommen wurden.<br />

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