11.12.2012 Aufrufe

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

Landschaftsplan Zweckverband Raum Kassel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Landschaftsplan</strong> <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />

_________________________________________________________________<br />

4.1.4 Pflanzen und Tierwelt<br />

4.1.4.1 Potenziell natürliche Vegetation<br />

Unter der heutigen potenziell natürlichen Vegetation wird die gedachte 'Schlussgesellschaft'<br />

einer Vegetationsfläche verstanden, die sich ausgehend von der heute vorhandenen Vegetationsdecke<br />

ohne weiteren menschlichen Einfluss über unterschiedliche Entwicklungsstadien<br />

(Sukzession) hinweg in Form einer natürlichen endgültigen, d.h., dauerhaft weitgehend stabilen<br />

Pflanzengesellschaft herausbilden würde.<br />

Die unterschiedlichen Pflanzengesellschaften der potenziellen natürlichen Vegetation spiegeln<br />

in ihrer Ausprägung und Zusammensetzung die verschiedenen Standortbedingungen<br />

(v.a. Boden, Bodenwasserverhältnisse, Regional- und Kleinklima) wieder und geben damit<br />

Aufschluss über die naturbürtige, von menschlicher Einflussnahme unabhängige Produktivität<br />

der Standorte.<br />

Über diese möglichen Aussagen zum Standortpotenzial hinaus sind aus der potenziellen<br />

natürlichen Vegetation vor allem auch fundierte Hinweise für eine standortgerechte Baum-<br />

und Gehölzartenwahl im Rahmen geplanter Pflanzmaßnahmen ableitbar.<br />

Die heutige potenziell natürliche Vegetation in unseren Breiten besteht überwiegend aus<br />

Wäldern unterschiedlicher Ausprägung. Nur wenige, meist kleinflächige Sonderstandorte wie<br />

Gewässer, Quellen, Moore, steile Felsenwände u.ä. sind waldfrei.<br />

Entsprechend den differenzierten geologischen, morphologischen und lokalklimatischen Bedingungen<br />

innerhalb des Plangebiets ist auch für die potenziell natürliche Vegetation von<br />

einem mehrfachen Wechsel unterschiedlicher Waldgesellschaften mit oft fließenden Übergängen<br />

auszugehen (vgl. P. Geologie / Boden).<br />

Vereinfachend zusammengefasst lässt sich die potenzielle natürliche Vegetation für einzelne<br />

Bereiche folgendermaßen beschreiben:<br />

<strong>Kassel</strong><br />

Endgesellschaften im Planungsgebiet:<br />

Für den Bereich des <strong>Kassel</strong>er Beckens ist flächenhaft von durch feine Unterschiede in den<br />

Boden- und Bodenwasserverhältnissen bedingten Durchdringungen von Stieleichen-<br />

Hainbuchen-Wäldern (Stellario-Carpinetum) mit ärmeren Ausbildungen des Perlgras-<br />

Buchenwaldes (Melico-Fagetum) auszugehen.<br />

In den unteren bis mittleren Lagen des Habichtswaldes (ca. 280 bis 500 m) sind auf flach<br />

bis mäßig geneigten Standorten auf Basalt, Basalttuff oder Hangschutt aus Basalt reichere<br />

Ausbildungen des Perlgras-Buchenwaldes (Melico-Fagetum) verbreitet. In stärker geneigten<br />

und entsprechend i.d.R. flachgründigeren Lagen sowie auf ärmeren Tertiärsedimenten gehen<br />

diese in Ausbildungen des Flattergras- und Flattergras-Hainsimsen-Buchenwaldes über.<br />

Die Hochlagen des Habichtswaldes (> ca. 500 m über NN) werden vom Zahnwurz-<br />

Buchenwald (Dentario-Fagetum) eingenommen.<br />

Beschränkt auf feinerdereiche Blockschutthalden in feucht-kühlen Lagen (nordexponierte<br />

Hänge und schmale Tälchen) kommen in den Randlagen des Habichtswaldes Ausbildungen<br />

des Ahorn-Linden- sowie Linden-Bergulmenwaldes (Aceri-Tilietum, Tilio-Ulmetum) vor.<br />

- 166 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!