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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Gerichten, auf daß nicht das, was jetzt unternommen wird, um die Uneinigkeit beizulegen,<br />

hernach, so wir den Anfang dazu mit Verdammung des göttlichen Wortes machen, vielmehr zu<br />

einer Sintflut unerträglicher Übel ausschlage; bedenken müssen wir und fürsorgen, daß nicht<br />

diesen jungen, edlen Kaiser Karl, von welchem nächst Gott vieles zu hoffen ist, ein unseliger<br />

Eingang und ein unglücklich Regiment zuteil werde. Ich könnte dafür reichliche Exempel<br />

bringen aus der Heiligen Schrift, von Pharao, vom König zu Babel und von den Königen<br />

Israels, welche gerade dann am meisten Verderben sich bereit haben, wenn sie mit den<br />

klügsten Reden und Anschlägen ihr Reich zu befrieden und zu befestigen gedachten. Denn<br />

der Herr ist's, der die Klugen erhaschet in ihrer Klugheit und die Berge umkehrt, ehe sie es<br />

innewerden; darum tut's not, Gott zu fürchten.“ (L. W., Erl., Bd. 64, S. 370. 379-382; lat. Bd.<br />

37, S. 11-13.)<br />

Luther hatte in deutscher Sprache geredet; er wurde nun ersucht, dieselben Worte in lateinischer<br />

Sprache zu wiederholen. Wiewohl er durch die frühere Anstrengung erschöpft war, willfahrte er<br />

doch der Bitte und trug dieselbe Rede ebenso deutlich und tatkräftig noch einmal vor, so daß ihn<br />

alle verstehen konnten. Gottes Vorsehung waltete in dieser Sache. Viele Fürsten waren durch<br />

Irrtum und Aberglauben so verblendet, daß sie bei Luthers erster Anrede die Wichtigkeit seiner<br />

Gründe nicht klar erfassen konnten; diese Wiederholung aber setzte sie in den Stand, die<br />

vorgeführten Punkte nun deutlich zu sehen.<br />

Die, welche ihre Herzen dem Lichte hartnäckig verschlossen und sich geflissentlich nicht<br />

von der Wahrheit überzeugen lassen wollten, wurden durch die Macht seiner Worte in Wut<br />

versetzt. Als er aufhörte zu reden, mahnte der Redner des Reichs im strafenden Ton, Luther hätte<br />

nicht zur Sache geantwortet, und es gebühre sich nicht, hier Verdammungsurteile und<br />

Feststellungen von Konzilien in Frage zu ziehen. Luther solle eine schlichte und klare Antwort,<br />

geben, ob er widerrufen wolle oder nicht.<br />

Darauf erwiderte der Reformator: „Weil denn Ew. Majestät und die Herrschaften eine einfache<br />

Antwort begehren, so will ich eine geben, die weder Hörner noch Zähne hat, dermaßen: wenn ich<br />

nicht durch Schriftzeugnisse oder helle Gründe werde überwunden werden, (denn ich glaube<br />

weder dem Papst noch den Konzilien allein, weil feststeht, daß sie öfter geirrt und sich selbst<br />

widersprochen haben), so bin ich überwunden durch die von mir angeführten Schriften und mein<br />

Gewissen gefangen in Gottes Worten; widerrufen kann ich nichts und will ich nichts, weil wider<br />

das Gewissen zu handeln beschwerlich, unsicher und nicht lauter ist.“ (L. W., Erl., Bd. 64, S.<br />

382.) „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helf mir. Armen.“ (Ebd., lat., Bd. 37, S. 13.)<br />

Also stand dieser gerechte Mann auf dem sicheren Grunde des göttlichen Wortes. Des Himmels<br />

Licht erleuchtete sein Angesicht. Die Größe und Reinheit seines Charakters sowie auch der<br />

Friede und die Freude seines Herzens offenbarten sich allen, als er die Macht des Irrtums<br />

bloßstellte und die Hoheit jenes Glaubens, der die Welt überwindet, bezeugte.

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