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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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zwanzig Jahren seit der ersten Landung zu Plymouth hatten sich ebenso viele tausend Pilger in<br />

Neuengland niedergelassen.<br />

Um das Erwünschte zu erlangen, „waren sie zufrieden, sich durch ein enthaltsames und arbeitsames<br />

Leben einen kargen Unterhalt verdienen zu können. Sie verlangten von dem Boden nur einen leidlichen<br />

Ertrag ihrer Arbeit. Keine goldenen Aussichten warfen ihren trügerischen Schein auf ihren Pfad. ... Sie<br />

waren mit dem langsamen aber beständigen Fortschritt ihres gesellschaftlichen Gemeinwesens<br />

zufrieden. Sie hielten die Entbehrungen der Wildnis geduldig aus, bewässerten den Freiheitsbaum mit<br />

ihren Tränen und mit dem Schweiß ihres Angesichts, bis er tiefe Wurzel im Lande geschlagen hatte.“<br />

Die Bibel galt als die Grundlage ihres Glaubens, die Quelle der Weisheit und als Freiheitsbrief. Ihre<br />

Grundsätze wurden zu Hause, in der Schule und in der Kirche fleißig gelehrt, und ihre Früchte<br />

offenbarten sich in Wohlstand, Bildung, sittlicher Reinheit und Enthaltsamkeit. Man konnte jahrelang in<br />

den puritanischen Niederlassungen wohnen, ohne „einen Trunkenbold zu sehen, einen Fluch zu hören<br />

oder einem Bettler zu begegnen.“ (Bancroft, 1. T., 19. Kap. 25. Abschn.) <strong>Der</strong> Beweis wurde geliefert,<br />

daß die Grundsätze der Bibel die sichersten Schutzmittel der nationalen Größe sind. Die schwachen und<br />

abgesonderten Kolonien wuchsen zu einer Verbindung mächtiger Staaten heran, und die Welt nahm mit<br />

Bewunderung den Frieden und das Gedeihen „einer Kirche ohne Papst und eines Staates ohne König“<br />

wahr.<br />

Doch beständig sich vermehrende Scharen, angetrieben von Beweggründen, welche von denen der<br />

ersten Pilgerväter weit verschieden waren, wurden zu den Gestaden Amerikas hingezogen. Obgleich der<br />

einfache Glaube und der lautere Wandel eine weitverbreitete und bildende Macht ausübten, wurde deren<br />

Einfluß doch schwächer und schwächer, als die Zahl derer wuchs, die nur weltlichen Vorteil suchten.<br />

Die von den ersten Kolonisten angenommene Verordnung, das Stimmrecht und das Innehalten<br />

von Staatsämtern nur Gemeindegliedern zu gestatten, brachte höchst schädliche Folgen. Diese<br />

Maßregel war eingeführt worden als ein Mittel, die Reinheit des Staates zu bewahren; aber sie<br />

wurde der Kirche zum Verderben. Da ein Religionsbekenntnis die Bedingung war, um das<br />

Stimmrecht zu erhalten und zu öffentlichen Ämtern zugelassen zu werden, schlossen sich viele einzig<br />

und allein aus weltlicher Klugheit der Kirche an, ohne eine Herzensveränderung erfahren zu haben. So<br />

kam es, daß die Kirchen zum großen Teil aus unbekehrten Leuten bestanden, und selbst unter den<br />

Predigern waren solche, die nicht nur irrige Lehren aufstellten, sondern auch nichts wußten von der<br />

erneuernden Kraft des Heiligen Geistes. Auf diese Weise zeigte es sich wiederum, wie so oft in der<br />

Kirchengeschichte seit den Tagen Konstantins bis auf unsere Zeit, wie verderblich es ist, die Kirche mit<br />

Hilfe des Staates aufbauen zu wollen und die weltliche Macht aufzufordern, das Evangelium dessen zu<br />

unterstützen, der erklärt hat: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ (Joh. 18, 36.) Die Verbindung der<br />

Kirche mit dem Staat, und wäre sie noch so gering, führt, während sie die Weit näher zur Kirche<br />

zu bringen scheint, in Wirklichkeit die Kirche näher zur Welt.<br />

<strong>Der</strong> von Robinson und Roger Williams auf so edle Weise verteidigte Grundsatz, daß die Wahrheit<br />

fortschreitet, und daß die Christen bereit sein sollten, alles Licht, welches aus Gottes heiligem Wort

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