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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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die dem wiedervergeltenden Gericht Gottes entgegeneilt. Die Leiden eines gefallenen<br />

Geschlechts bedrückten seine Seele und entlockten seinen Lippen jenen außerordentlich<br />

bittern Schrei. Er sah im menschlichen Elend, in Tränen und Blut die Spuren der Sünde;<br />

sein Herz wurde von unendlichem Mitleid mit den Bedrängten und Leidenden auf Erden<br />

bewegt; er sehnte sich danach, ihnen allen Erleichterung zu verschaffen. Aber selbst seine<br />

Hand vermochte nicht die Flut menschlichen Elends abzuwenden; denn nur wenige würden<br />

sich an ihre einzige Hilfsquelle wenden. Er war willens, seine Seele in den Tod zu geben, um<br />

ihnen die Erlösung erreichbar zu machen, aber nur wenige würden zu ihm kommen, daß sie das<br />

Leben haben möchten.<br />

Die Majestät des Himmels in Tränen! <strong>Der</strong> Sohn des unendlichen Gottes niedergebeugt von<br />

Seelenangst! Dieser Anblick setzte den ganzen Himmel in Erstaunen. Jene Szene offenbart uns<br />

die überaus große Sündhaftigkeit der Sünde; sie zeigt, welch eine schwere Aufgabe es selbst für<br />

die göttliche Allmacht ist, die Schuldigen von den Folgen der Übertretung des Gesetzes zu retten.<br />

Hinunterschauend auf das letzte Geschlecht, sah Jesus die Welt von einer Täuschung<br />

befallen, ähnlich derer, welche die Zerstörung Jerusalems bewirkte. Die große Sünde der<br />

Juden war die Verwerfung Christi; das große Vergehen der christlichen Welt würde die<br />

Verwerfung des Gesetzes Gottes, der Grundlage seiner Regierung im Himmel und auf<br />

Erden, sein. Die Vorschriften Jehovas würden verachtet und verworfen werden. Millionen,<br />

in den Banden der Sünde und Sklaven Satans, verurteilt, den andern Tod zu erleiden, würden sich<br />

in den Tagen ihrer Heimsuchung weigern, auf die Worte der Wahrheit zu lauschen. Schreckliche<br />

Blindheit! Seltsame Betörung!<br />

Zwei Tage vor dem Passahfest, als Christus zum letzten Male den Tempel verließ, wo er die<br />

Scheinheiligkeit der jüdischen Obersten bloßgestellt hatte, ging er abermals mit seinen Jüngern<br />

nach dem Ölberg und setzte sich mit ihnen auf den mit Gras bewachsenen Abhang, der einen<br />

Blick über die Stadt gewährte. Noch einmal schaute er auf ihre Mauern, Türme und Paläste; noch<br />

einmal betrachtete er den Tempel in seiner blendenden Pracht, ein Diadem der Schönheit, das den<br />

heiligen Berg krönte.<br />

Tausend Jahre zuvor hatte der Psalmist die Güte Gottes gegen Israel gepriesen, weil er dessen<br />

heiliges Haus zu seiner Wohnstätte gemacht hatte: „Zu Salem ist sein Gezelt, und seine Wohnung<br />

zu Zion.“ Er „erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebte. Und baute sein<br />

Heiligtum hoch, wie die Erde, die ewiglich fest stehen soll.“ (Ps. 76, 3; 78, 68. 69.) <strong>Der</strong> erste<br />

Tempel war während der Glanzzeit der Geschichte Israels errichtet worden. Große Vorräte<br />

an Schätzen waren zu diesem Zweck vom König David gesammelt und die Pläne zu seiner<br />

Herstellung durch die göttliche Eingebung entworfen worden. (l. Chron. 28, 12. 19.)<br />

Salomo, der weiseste der Fürsten Israels, hatte das Werk vollendet. Dieser Tempel war das<br />

herrlichste Gebäude, welches die Welt je gesehen hatte. Doch hatte der Herr durch den<br />

Propheten Haggai betreffs des zweiten Tempels erklärt: „Es soll die Herrlichkeit dieses letzten

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