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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Da Ferdinand sich geweigert hatte, ihre gewissenhaften Überzeugungen zu berücksichtigen, beschlossen<br />

die Fürsten seine Abwesenheit nicht zu beachten, sondern ihren Protest ohne Verzug vor die<br />

Nationalversammlung zu bringen. Es wurde deshalb eine feierliche Erklärung entworfen und dem<br />

Reichstage unterbreitet: „Wir protestieren durch Gegenwärtiges vor Gott, unserm einigen Schöpfer,<br />

Erhalter, Erlöser und Seligmacher, der einst uns richten wird, und erklären vor allen Menschen und<br />

Kreaturen, daß wir für uns und die Unsrigen in keiner Weise dem vorgelegten Dekret beipflichten oder<br />

beitreten, und allen den Punkten, welche Gott, seinem heiligen Worte, unserem guten Gewissen, unsrer<br />

Seligkeit ... zuwiderlaufen. ...<br />

„Wie! Wir sollten das Edikt billigen und dadurch erklären, daß wenn der allmächtige Gott einen<br />

Menschen zu seiner Erkenntnis beruft, dieser Mensch nicht die Freiheit hat, diese Erkenntnis<br />

anzunehmen!“ „Da nur die Lehre, welche Gottes Wort gemäß ist, gewiß genannt werden kann, da der<br />

Herr eine andere zu lehren verbietet, da jeder Text der Heiligen Schrift durch deutlichere Stellen<br />

derselben ausgelegt werden soll, da dieses heilige Buch in allem, was dem Christen not tut, leicht<br />

verständlich ist und das Dunkel zu zerstreuen vermag: so sind wir mit Gottes Gnade entschlossen, allein<br />

die Predigt des göttlichen Worts, wie es in den biblischen Büchern des Alten und Neuen Testaments<br />

enthalten ist, lauter und rein, und nichts, was dawider ist, aufrecht zuhalten. Dieses Wort ist die einige<br />

Wahrheit, die alleinige Richtschnur aller Lehre und alles Lebens und kann nicht fehlen noch<br />

trügen. Wer auf diesen Grund baut, besteht gegen alle Mächte der Hölle; alle Menschentorheit,<br />

die sich dawider legt, verfällt vor Gottes Angesichts'“<br />

„ Deshalb verwerfen wir das Joch, das man uns auflegt.“ „Wir hoffen, Ihre Kaiserliche Majestät werde<br />

als ein christlicher Fürst, der Gott vor allen Dingen liebt, in unserer Sache verfahren, und erklären uns<br />

bereit, ihm, wie euch, gnädige Herren, alle Liebe und allen Gehorsam zu erzeigen, welches unsere<br />

gerechte und gesetzliche Pflicht ist.“ (Ebd.)<br />

Ein tiefer Eindruck wurde auf den Reichstag gemacht. Die Mehrzahl wurde ob der Kühnheit der<br />

Protestierenden mit Erstaunen und Bestürzung erfüllt. Die Zukunft erschien ihnen stürmisch und<br />

ungewiß. Uneinigkeit, Streit und Blutvergießen schienen unvermeidlich. Die Protestanten aber, von der<br />

Gerechtigkeit ihrer Sache überzeugt und sich auf den Arm des Allmächtigen verlassend, „blieben fest<br />

und mutig.“ (Ebd.)<br />

„Die in dieser berühmten Protestation ... ausgesprochenen Grundsätze sind der wesentliche Inhalt<br />

des Protestantismus. Die Protestation tritt gegen zwei menschliche Mißbräuche in Glaubenssachen<br />

auf: gegen die Einmischung der weltlichen Macht und gegen die Willkür des Klerus. Sie setzt an<br />

die Stelle der weltlichen Behörde die Macht des Gewissens, und an die Stelle des Klerus die<br />

Autorität des Wortes Gottes. <strong>Der</strong> Protestantismus erkennt die weltliche Gewalt in göttlichen<br />

Dingen nicht an und sagt wie die Apostel und Propheten: Man muß Gott mehr gehorchen als den<br />

Menschen. Ohne Karls V. Krone anzutasten, hält er die Krone Jesu Christi aufrecht, und noch<br />

weitergehend stellt er den Satz auf, daß alle Menschenlehre den Aussprüchen Gottes untergeordnet sein<br />

soll.“ (Ebd.) Die Protestierenden hatten ferner ihr Recht geltend gemacht, ihre religiösen Überzeugungen

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