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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Worten desto mehr Einfluß.<br />

Wären den Versammelten die Augen geöffnet worden, so würden sie Engel Gottes in ihrer Mitte<br />

erblickt haben, welche durch die Finsternis des Irrtums Strahlen des Lichts ergossen und Gemüter<br />

und Herzen für die Wahrheit empfänglich machten. Selbst die Gegner der Reformation wurden<br />

von der Macht des Gottes der Wahrheit und Weisheit beeinflußt, und auf diese Weise wurde der<br />

Weg für das große Werk, das nun vollbracht werden sollte, bereitet. Martin Luther war nicht<br />

zugegen; aber man hatte die Stimme eines Größeren als Luther in jener Versammlung gehört.<br />

Sofort wurde von dem Reichstag ein Ausschuß bestimmt, um eine Liste der päpstlichen<br />

Mißbräuche, die so schwer auf dem deutschen Volk lasteten, aufzustellen. Dies Verzeichnis,<br />

welches 101 Beschwerden enthielt, wurde dem Kaiser mit dem Gesuch unterbreitet, unmittelbare<br />

Schritte zur Beseitigung dieser Mißbräuche tun zu wollen. „Es gehen so viele Seelen verloren,“<br />

sagten die Bittenden, „so viele Räubereien, Bestechungen finden statt, weil das geistliche<br />

Oberhaupt der Christenheit sie gestattet. Es muß dem Untergang und der Schande unseres Volkes<br />

vorgebeugt werden. Wir bitten euch untertänigst und inständigst, dahin zu wirken, daß eine<br />

Besserung und gemeine Reformation geschehe.“ (Kapp, Nachlese ref. Urkunden, Bd. 3, S. 275.)<br />

Die Reichsstände drangen auf das Erscheinen Luthers. Ungeachtet aller Bitten, Einwände<br />

und Drohungen Aleanders willigte der Kaiser schließlich doch ein, und Luther wurde<br />

aufgefordert, vor dem Reichstage zu erscheinen. Mit der Aufforderung wurden ihm auch<br />

die nötigen Geleitbriefe ausgestellt, die ihm auch seine Rückkehr nach einem sicheren Ort<br />

verbürgten. (<strong>Der</strong> Herzog Georg von Sachsen, der Kurfürst und auch der Kaiser stellten<br />

Geleitbriefe aus. Siehe L., W., Erl. Bd. 3, S. 406. 409. 412.) Ein Herold, der beauftragt war,<br />

ihn sicher nach Worms zu bringen, überbrachte die Briefe nach Wittenberg.<br />

Freunde Luthers wurden von Schrecken und Bestürzung ergriffen. Sie kannten das Vorurteil und<br />

die gegen ihn herrschende Feindschaft und befürchteten, daß selbst das Sicherheitsgeleite nicht<br />

beachtet und sein Leben gefährdet werden möchte. Auf ihr Bitten, davon abzustehen, erwiderte er<br />

einem, die Römlinge wollten ihn nicht in Worms sehen, doch „ich schreibe auch jetzt und bitte<br />

dich, bete nicht für mich, sondern für das Wort Gottes. Jener Widersacher Christi setzt alle Kräfte<br />

ein, mich zu verderben. <strong>Der</strong> Wille Gottes geschehe! Christus wird mir seinen Geist geben, daß<br />

ich diese Widersacher des Satans verachte im Leben, besiege im Tode. ... Sie arbeiten, daß ich<br />

viele Artikel widerrufe; aber mein Widerruf wird also lauten: Ich habe früher gesagt, der Papst sei<br />

der Statthalter Christi, jetzt widerrufe ich und sage, der Papst ist der Widersacher Christi und der<br />

Apostel des Teufels.“ (L. W., St. L., Bd. 20a, S. 345; 24. März 1521.)<br />

Luther sollte seine gefahrvolle Reise nicht allein machen. Außer dem kaiserlichen Boten hatten<br />

sich drei seiner treuesten Freunde entschlossen, ihn zu begleiten. Es verlangte Melanchthon<br />

herzlich, sich ihnen anzuschließen. Sein Herz hing an Luther, und er sehnte sich, ihm zu folgen,

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