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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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DER PROTEST DER FÜRSTEN<br />

11 Die Zukunft der Reformation stand auf dem Spiel, als die Mächtigen Europas 1529 am<br />

zweiten Reichstag zu Speyer beschließen wollten, mit gemeinsamer<br />

Kraft dieses Licht auszulöschen. Mutige, christliche Fürsten sprachen sich dagegen aus und brachten den<br />

Wendepunkt für die Reformation. Von ihrem Protest kommt das Wort „Protestanten“.<br />

<strong>Der</strong> Wendepunkt<br />

Eines der edelsten je für die Reformation geäußerten Zeugnisse ist der von den christlichen Fürsten<br />

Deutschlands 1529 auf dem Reichstag zu Speyer erhobene Protest. <strong>Der</strong> Mut, die Zuversicht und die<br />

Entschiedenheit dieser frommen Männer sicherten für die Zukunft Glaubens- und Gewissensfreiheit.<br />

Wegen dieses Protestes hießen die Anhänger des evangelischen Glaubens fortan Protestanten; die<br />

Grundsätze ihres Protestes „sind der wesentliche Inhalt des Protestantismus.“ (D'Aubigné, 13. Buch, 6.<br />

Kap-, S. 59, Stuttgart, 1848).<br />

Ein dunkler und drohender Tag war für die Reformation angebrochen. <strong>Der</strong> Erlaß von Worms hatte<br />

Luther als vogelfrei erklärt und die Verbreitung des evangelischen Glaubens untersagt; doch beließ man<br />

es im Reiche bei einer religiösen Duldung. Die göttliche Vorsehung hatte die der Wahrheit feindlichen<br />

Mächte im Zaum gehalten. Wohl war Karl V. entschlossen, die Reformation auszurotten; sooft er aber<br />

die Hand zum Streiche erhob, zwangen ihn Umstände, wieder davon abzustehen. Mehrmals schien der<br />

unmittelbare Untergang aller Gegner Roms unausbleiblich; doch im verhängnisvollen Augenblick<br />

erschien das türkische Heer an der Ostgrenze, oder der König von Frankreich, ja gar der Papst selbst,<br />

neidisch auf die zunehmende Größe des Kaisers, zogen gegen diesen in den Krieg. Dadurch wurde<br />

inmitten der Streitigkeiten der Völker der Reformation die Gelegenheit geboten, sich innerlich zu<br />

kräftigen und auch auszubreiten.<br />

Schließlich hatten jedoch die katholischen Fürsten ihre Zwistigkeiten beigelegt, um nun gemeinsame<br />

Sache wider die Reformatoren machen zu können. <strong>Der</strong> Reichstag zu Speyer im Jahre 1526 bewilligte<br />

jedem Staat völlige Freiheit in Religionssachen bis auf die Zeit des allgemeinen Reichstags. Doch kaum<br />

waren die Gefahren, unter denen diese günstige Lage gesichert wurde, vorüber, so berief der Kaiser<br />

1529 einen weiteren Reichstag nach Speyer, um die Ketzerei zu vernichten. Die Fürsten sollten<br />

womöglich durch friedliche Mittel dahin gebracht werden, Stellung wider die Reformation zu nehmen;<br />

sollten diese nichts fruchten, so wollte der Kaiser zum Schwert greifen.<br />

Die päpstlich Gesinnten stellten sich in gehobener Stimmung zahlreich zu Speyer ein und legten ihre

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