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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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die Zeit der Wiederkunft Christi festsetzte, wich nur wenige Jahre von dem nachher von Miller<br />

angenommenen ab.<br />

Bengels Schriften sind in der ganzen Christenheit verbreitet worden. In seinem eigenen Staate,<br />

Württemberg, und bis zu einem gewissen Grade auch in anderen Teilen Deutschlands, nahm man seine<br />

Ansichten über die Weissagung ziemlich allgemein an. (Siehe Anhang, Anm. 31.) Die Bewegung<br />

dauerte nach seinem Tode fort, und die Adventbotschaft wurde in Deutschland zu derselben Zeit<br />

vernommen, zu der sie in anderen Ländern die Aufmerksamkeit auf sich zog. Schon frühe gingen einige<br />

Gläubige nach Rußland und bildeten dort Kolonien, und der Glaube an das baldige Kommen Christi<br />

wird in den deutschen Gemeinden jenes Landes noch immer bewahrt.<br />

In Frankreich und der Schweiz schien ebenfalls das Licht. Zu Genf, wo Farel und Kalvin die<br />

Wahrheiten der Reformation ausgebreitet hatten, predigte Gaußen die Botschaft von dem zweiten<br />

Kommen Christi. Während er auf der Universität studierte, sog er jenen Geist des Rationalismus ein,<br />

welcher in der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts ganz Europa durchdrang, und als er ins Predigtamt<br />

eintrat, war er nicht allein des wahren Glaubens unkundig, sondern sogar zur Zweifelsucht geneigt. In<br />

seiner Jugend hatte er sich für das Studium der Weissagung begeistert. Als er Rollins „Alte<br />

Geschichte“ las, wurde seine Aufmerksamkeit auf das zweite Kapitel Daniels gerichtet, und er<br />

staunte über die wunderbare Genauigkeit, mit welcher die Weissagung sich erfüllt hatte, wie aus<br />

dem Bericht des Geschichtsschreibers ersichtlich war. Hier war ein Zeugnis für die göttliche<br />

Eingebung der Heiligen Schrift, welches ihm inmitten der Gefahren späterer Jahre als Anker diente. Ihn<br />

befriedigten nicht mehr die Lehren des Rationalismus, und durch das Forschen in der Bibel und das<br />

Suchen nach hellerem Licht erlangte er nach einiger Zeit festen Glauben.<br />

Als er seine Untersuchungen der Weissagungen weiter verfolgte, kam er zu der Überzeugung, daß das<br />

Kommen des Herrn nahe bevorstehe. Unter dem Eindruck der Feierlichkeit und Wichtigkeit dieser<br />

großen Wahrheit wünschte er sie vor das Volk zu bringen, aber der volkstümliche Glaube, daß die<br />

Weissagungen Daniels Geheimnisse seien und nicht verstanden werden könnten, wurde für ihn ein<br />

schweres Hindernis. Endlich entschloß er sich - wie vor ihm Farel getan hatte, als er Genf das<br />

Evangelium brachte -, mit den Kindern zu beginnen, durch die er die Eltern anzuziehen hoffte.<br />

Indem er später von seiner Absicht bei diesem Unternehmen redete, sagte er: „Ich möchte dies<br />

verstanden wissen, daß es nicht wegen der geringen Bedeutung, sondern im Gegenteil des hohen Wertes<br />

wegen ist, daß ich diese Sache in dieser vertraulichen Form darzustellen wünschte und mich damit an<br />

die Kinder richtete. Ich wollte gehört werden und befürchtete, keine Aufmerksamkeit zu erzielen, falls<br />

ich mich an die Erwachsenen wenden würde.“ „Ich beschloß deshalb zu den Jüngsten zu gehen. Ich<br />

versammelte eine Zuhörerschaft von Kindern. Wenn die Zahl sich vermehrt, wenn man sieht, daß sie<br />

zuhören, Gefallen daran finden, angezogen werden, daß sie den Gegenstand verstehen und erklären<br />

können, dann werde ich sicherlich bald einen zweiten Kreis von Zuhörern haben, und die Erwachsenen<br />

ihrerseits werden sehen, daß es sich der Mühe lohnt, sich hinzusetzen und zu studieren. Kommt es dazu,<br />

dann ist die Sache gewonnen. “ (Gaußen, Prophet Daniel, 2. Bd., Vorwort.)

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