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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Bald wurde Zwingli von Basel abgerufen, um seine Lebensaufgabe anzutreten. Sein erstes<br />

Arbeitsfeld war eine Pfarrei in den Alpen, nicht weit von seinem heimatlichen Tale. Nachdem<br />

Zwingli die Priesterweihe empfangen hatte, widmete er sich ganz der Erforschung der göttlichen<br />

Wahrheit, „denn er wußte, fügte Mykonius hinzu, wie vieles derjenige zu wissen nötig hat,<br />

welchem das Amt anvertraut ist, die Herde Christi zu lehren.“ (Staehelin, 1. Bd., 2. Kap., S. 45.)<br />

Je mehr er in der Heiligen Schrift forschte, desto deutlicher sah er den Gegensatz zwischen<br />

ihren Wahrheiten und den Irrlehren Roms. Er unterwarf sich der Bibel als dem Worte<br />

Gottes, der allein fähigen, unfehlbaren Richtschnur. Er sah, daß sie ihr eigener Ausleger<br />

sein müsse, und wagte es nicht, die Heilige Schrift auszulegen, um eine vorgefaßte Ansicht<br />

oder Lehre zu beweisen, sondern hielte es für seine Pflicht, ihre bestimmte, offenbare Lehre<br />

zu erforschen. Er bediente sich eines jeden Hilfsmittels, um ein volles und richtiges<br />

Verständnis ihres Sinnes zu erlangen und erflehte den Beistand des Heiligen Geistes, der<br />

nach seiner Überzeugung es allen, die ihn aufrichtig und mit Gebet suchten, offenbaren<br />

würde.<br />

Zwingli schrieb hierüber: „Die Schrift ist von Gott und nicht von Menschen hergekommen.“ 2..<br />

Petr. 1, 21. „Eben der Gott, der erleuchtet, der wird auch dir zu verstehen geben, daß seine Rede<br />

von Gott kommt.“ „Das Wort Gottes ist gewiß, fehlt nicht, es ist klar, läßt nicht in der Finsternis<br />

irren, es lehrt sich selbst, tut sich selbst auf und bescheint die menschliche Seele mit allem Heil<br />

und Gnaden, tröstet sie in Gott, demütigt sie, so daß sie selbst verliert, ja verwirft und faßt Gott in<br />

sich, in dem lebt sie, darnach fechtet sie.“ (Zwingli [Schuler und Schultheß] 1, S. 81.) Zwingli<br />

hatte die Wahrheit dieser Worte an sich selbst erfahren, wie er auch später mit folgenden Worten<br />

bezeugt: „Als ich vor sieben oder acht Jahren anhub, mich ganz an die Heilige Schrift zu<br />

lassen, wollte mir Philosophie und <strong>The</strong>ologie der Zänker immerdar ihre Einwürfe machen.<br />

Da kam ich zuletzt dahin, daß ich dachte, (doch mit Schrift und Wort Gottes dazu geleitet):<br />

Du mußt das alles lassen liegen und die Meinung Gottes lauter aus seinem eignen<br />

einfältigen Wort lernen. Da hub ich an, Gott zu bitten um sein Licht, und fing mir an die<br />

Schrift viel heller zu werden.“ (Zwingli 1, S. 79.)<br />

Die Lehre, welche Zwingli verkündigte, hatte er nicht von Luther empfangen: es war die Lehre<br />

Christi. „Predigt Luther Christum,“ schrieb der schweizerische Reformator, „so tut er eben<br />

dasselbe, was ich tue; wiewohl, Gott sei gelobt, durch ihn eine unzählbare Welt mehr als durch<br />

mich und andere zu Gott geführt werden. Dennoch will ich keinen andern Namen tragen als den<br />

meines Hauptmanns Christi, dessen Kriegsmann ich bin; der wird mir Amt und Sold geben, so<br />

viel ihm gut dünkt.“ „Dennoch bezeuge ich vor Gott und allen Menschen, daß ich keinen<br />

Buchstaben alle Tage meines Lebens Luther geschrieben habe, noch er mir, noch hab ich solches<br />

veranstaltet. Solches habe ich nicht unterlassen aus Menschenfurcht, sondern weil ich dadurch<br />

habe allen Menschen offenbaren wollen, wie einhellig der Geist Gottes sei, daß wir so weit<br />

voneinander wohnen, dennoch so einhellig die Lehre Christi lehren, obwohl ich ihm nicht<br />

anzuzählen bin, denn jeder von uns tut, soviel ihm Gott weist.“ (Zwingli 1, S. 256 f.)

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