27.10.2013 Aufrufe

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Irrlehren und die gefährlichsten Täuschungen aufzudrängen suchten. Aber ihre Erziehung von Kind auf<br />

war dazu angelegt, sie auf alle diese Gefahren vorzubereiten.<br />

In den Schulen, wohin sie gingen, sollten sie niemand zum Vertrauten machen. Ihre Kleider waren<br />

besonders eingerichtet, um ihren größten Schatz - die kostbarsten Abschriften der Heiligen Schrift<br />

- darin zu verbergen. Diese, die Frucht Monate- und jahrelanger harter Arbeit, führten sie mit<br />

sich, und wann es ihnen, ohne Verdacht zu erregen, möglich war, legten sie behutsam einen Teil in<br />

den Weg solcher, deren Herzen empfänglich für die Wahrheit zu sein schienen. Von Mutterschoß<br />

an waren die waldensischen Jünglinge mit diesem Zweck im Auge erzogen worden; sie verstanden<br />

ihr Werk und vollführten es treulich. Viele wurden in diesen Lehranstalten zum wahren Glauben<br />

bekehrt, ja häufig durchdrangen dessen Grundsätze die ganze Schule, und doch konnten die päpstlichen<br />

Leiter bei sorgfältigster Nachforschung der sogenannten verderblichen Ketzerei nicht auf den Grund<br />

kommen.<br />

Christi Geist ist ein Missionsgeist. <strong>Der</strong> allererste Drang des erneuerten Herzens geht darauf<br />

hinaus, andere zum Heiland zu bringen. <strong>Der</strong>art war auch der Geist der Waldenser. Sie fühlten, daß<br />

Gott mehr von ihnen verlangte, als nur die Wahrheit in ihrer Lauterkeit unter den eigenen Gemeinden zu<br />

erhalten, daß auf ihnen die feierliche Verantwortlichkeit ruhte, ihr Licht denen, die in der Finsternis<br />

waren, leuchten zu lassen, und durch die gewaltige Macht des Wortes Gottes suchten sie die Bande,<br />

welche Rom auferlegt hatte, zu brechen. Die Prediger der Waldenser wurden als Missionare ausgebildet,<br />

und jeder, der ins Predigtamt eintreten wollte, mußte sich vorerst eine Erfahrung als Evangelist sammeln<br />

- mußte drei Jahre lang in dem einen oder anderen Missionsfeld wirken, ehe er über eine Gemeinde in<br />

der Heimat eingesetzt wurde. Dieser Dienst, der von vornherein Selbstverleugnung und Opfer forderte,<br />

war eine passende Einleitung zu den Erfahrungen eines Seelenhirten in jenen Zeiten, welche die<br />

Menschenherzen auf die Probe stellten. Die Jünglinge, welche zum heiligen Amt eingesegnet wurden,<br />

hatten keineswegs irdische Reichtümer und Ehre in Aussicht, sondern sahen einem Leben von Mühsalen<br />

und Gefahren und möglicherweise dem Martertod entgegen. Die Sendboten gingen je zwei und zwei<br />

hinaus, wie Jesus seine Jünger aussandte. Mit jedem Jüngling ging gewöhnlich ein älterer und erfahrener<br />

Begleiter, der als Führer des jüngeren diente und für dessen Ausbildung er verantwortlich gehalten<br />

wurde und dessen Anweisungen jener Folge leisten mußte. Diese Mitarbeiter waren nicht immer<br />

beisammen, vereinigten sich aber oft zum Gebet und zur Beratung und stärkten sich auf diese Weise<br />

gegenseitig im Glauben.<br />

Es würde sicherlich Niederlagen herbeigeführt haben, wenn diese Leute den Zweck ihrer Mission<br />

bekanntgegeben hätten; deshalb verbargen sie sorgfältig ihren wirklichen Stand. Jeder Prediger verstand<br />

irgendein Handwerk oder Gewerbe, und diese Glaubensboten führten ihr Werk unter dem Gewand eines<br />

weltlichen Berufes, gewöhnlich eines Verkäufers oder Hausierers aus. „Sie boten Seide, Schmucksachen<br />

und andere Gegenstände, die zu jener Zeit nur aus weit entfernten Handelsplätzen zu beziehen waren,<br />

zum Verkauf an und wurden dort als Handelsleute willkommen geheißen, wo sie als Missionare<br />

zurückgewiesen worden wären. “ (Wylie, Geschichte des Protestantismus, 1. Buch, 7. Kap.) Während<br />

der Zeit erhoben sie ihre Herzen zu Gott um Weisheit, einen Schatz, der köstlicher als Gold und<br />

Edelsteine war, vorführen zu können. Sie trugen Abschriften der Bibel, ganz oder teilweise, verborgen<br />

bei sich, und wenn sich eine Gelegenheit dazu bot, lenkten sie die Aufmerksamkeit ihrer Kunden auf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!