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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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nicht verbannen konnten, bemächtigte sich seiner. Wie auf eine Stimme vom Himmel lauschte er auf die<br />

Worte des Reformators: „Das Heil ist aus Gnaden; der Unschuldige wird verurteilt, der Schuldige<br />

freigesprochen.“ „Das Kreuz Christi allein öffnet den Himmel, schließt allein das Tor der Hölle. “ (Ebd.<br />

Siehe auch (D’Aubigné, 12. Buch, 3. Kap. S. 294.)<br />

Freudig nahm Farel die Wahrheit an. Durch eine Bekehrung, die derjenigen Pauli ähnlich war, wandte er<br />

sich von der Knechtschaft menschlicher Satzungen zu der Freiheit der Kinder Gottes und „war so<br />

umgewandelt, daß er nicht mehr die Mordlust eines wilden Wolfes hatte, sondern einem sanften Lamme<br />

glich, nachdem er sich vom Papst entfernt und ganz Christo hingegeben hatte.“ (Ebd., S. 295.)<br />

Während Lefevre fortfuhr, das Licht unter seinen Schülern auszubreiten, trat Farel, der in dem Werk<br />

Christi ebenso eifrig war wie ehedem in jenem des Papstes, öffentlich auf, um die Wahrheit zu<br />

verkündigen. Ein Würdenträger der Kirche, der Bischof von Meaux, schloß sich bald darauf ihnen an;<br />

andere Lehrer, die wegen ihrer Fähigkeiten und ihrer Gelehrsamkeit hohes Ansehen genossen, vereinten<br />

sich mit ihnen in der Verkündigung des Evangeliums, und es gewann Anhänger unter allen Ständen, von<br />

der Wohnung des Handwerkers und des Bauern an bis zum Palast des Königs. Die Schwester Franz 1.,<br />

der damals auf dem Thron saß, nahm den reformierten Glauben an. <strong>Der</strong> König und die Königin-Mutter<br />

schienen ihn eine Zeitlang günstig anzusehen, und mit großen Hoffnungen sahen die Reformatoren der<br />

Zeit entgegen, da Frankreich für das Evangelium gewonnen sein würde.<br />

Aber ihre Hoffnungen sollten sich nicht erfüllen. Prüfungen und Verfolgungen standen den Jüngern<br />

Christi bevor, obgleich sie vor ihren Augen gnädig verhüllt waren. Eine Zeit des Friedens trat ein, auf<br />

daß sie Kraft gewönnen, dem Sturm zu begegnen, und die Reformation machte rasche Fortschritte. <strong>Der</strong><br />

Bischof von Meaux bemühte sich eifrig in seinem Kirchsprengel, sowohl die Geistlichen als auch das<br />

Volk zu unterweisen. Unwissende oder unsittliche Priester wurden entlassen, und soweit wie möglich<br />

durch Männer von Bildung und Frömmigkeit ersetzt. <strong>Der</strong> Bischof wünschte sehr, daß seine Leute selbst<br />

Zugang zum Worte Gottes haben möchten, und dies wurde bald erreicht. Lefevre unternahm die<br />

Übersetzung des Neuen Testaments, und gerade zu derselben Zeit, als Luthers deutsche Bibel in<br />

Wittenberg die Presse verließ, wurde zu Meaux das französische Neue Testament veröffentlicht.<br />

<strong>Der</strong> Bischof sparte weder Mühe noch Ausgaben, um es in seinen Pfarreien zu verbreiten, und bald waren<br />

die Bauern von Meaux im Besitz der Heiligen Schrift.<br />

Wie der vor Durst verschmachtende Reisende mit Freuden eine sprudelnde Wasserquelle begrüßt, so<br />

nahmen diese Seelen die Botschaft des Himmels auf. Die Arbeiter auf dem Felde und die Handwerker in<br />

ihren Werkstätten erleichterten sich die tägliche Arbeit, indem sie von den köstlichen Wahrheiten der<br />

Bibel redeten. Statt am Abend ins Wirtshaus zu gehen, versammelten sie sich in ihren Wohnungen, um<br />

das Wort Gottes zu lesen und sich zu Gebet und Lobpreisungen zu vereinen. Bald machte sich in diesen<br />

Gemeinden eine große Veränderung bemerkbar. Obwohl sie der bescheidensten Klasse angehörten,<br />

ungeschult waren und schwere Landarbeit verrichteten, wurde doch die umgestaltende, erhebende Kraft<br />

der göttlichen Gnade in ihrem Leben sichtbar. Demütig, liebend und heilig standen sie als Zeugen da<br />

von dem, was das Evangelium für alle vollbringt, die es aufrichtig annehmen.

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