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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Reformation verbannt und hätte gern alle ihre Anhänger auf den Scheiterhaufen gebracht; aber die<br />

Fürsten erhoben sich als Schranken gegen seine Willkür. In den Niederlanden war seine Macht größer,<br />

und Verfolgungsbefehle wurden in rascher Aufeinanderfolge erlassen. Die Bibel zu lesen, sie zu<br />

predigen oder zu hören, oder auch nur von ihr zu reden, wurde zu einem Verbrechen gemacht,<br />

das mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen bestraft werden sollte. Die geheime Anrufung Gottes,<br />

die Weigerung, vor einem Heiligenbild das Knie zu beugen, das Singen eines Psalms wurde<br />

gleichfalls mit dem Tode bestraft. Selbst die, welche ihren Glauben abschworen, wurden<br />

verdammt, falls es Männer waren, durch das Schwert zu sterben, falls Frauen, lebendig begraben<br />

zu werden. Tausende kamen unter der Regierung Karls V. und Philipps II. um.<br />

Einmal wurde eine ganze Familie vor die Inquisitionsrichter gestellt unter der Anklage, von der Messe<br />

weggeblieben zu sein und zu Hause Gottesdienst gehalten zu haben. Als der jüngste Sohn über ihre<br />

geheimen Gewohnheiten gefragt wurde, antwortete er: „Wir fallen auf unsere Knie und beten, daß Gott<br />

unsere Gemüter erleuchten und unsere Sünden verzeihen wolle. Wir beten für unsern Landesfürsten, daß<br />

seine Regierung gedeihlich und sein Leben glücklich sein möge. Wir beten für unsere Stadtbehörde, daß<br />

Gott sie erhalten wolle.“ (Wylie, 18. Buch, 6. Kap.) Etliche Richter waren tief bewegt, doch wurden der<br />

Vater und einer seiner Söhne zum Scheiterhaufen verurteilt.<br />

Die Wut der Verfolger übertraf nicht den Glaubensmut der Märtyrer. Nicht nur Männer, sondern auch<br />

zarte Frauen und junge Mädchen legten einen unerschütterlichen Mut an den Tag. „Frauen stellten sich<br />

neben den Marterpfahl ihrer Gatten, und während diese das Feuer erduldeten, flüsterten sie ihnen Worte<br />

des Trostes zu oder sangen Psalmen, um sie aufzumuntern.“ „Jungfrauen legten sich lebendig in ihr<br />

Grab, als ob sie das Schlafgemach zur nächtlichen Ruhe beträten, oder sie gingen zum Schafott oder<br />

Feuertode in ihren besten Gewändern, als ob sie zur Hochzeit gingen.“ (Wylie, 18. Buch, 6. Kap.)<br />

Wie in den Tagen, da das Heidentum das Evangelium zu vernichten suchte, war das Blut der<br />

Christen wie ein Same. Die Verfolgung diente dazu, die Zahl der Zeugen für die Wahrheit zu<br />

vermehren. Jahr für Jahr betrieb der durch die unbesiegbare Entschlossenheit des Volkes zur Wut<br />

gereizte Monarch sein grausames Werk, aber umsonst; und die Empörung unter dem edlen Wilhelm von<br />

Oranien brachte Holland schließlich die Freiheit, Gott zu verehren.<br />

In Skandinavien<br />

Auf den Bergen von Piemont, in den Ebenen Frankreichs und an den Küsten von Holland wurde der<br />

Fortschritt des Evangeliums durch das Blut seiner Jünger gekennzeichnet; aber in den Ländern des<br />

Nordens fand es einen friedlichen Eingang. Wittenbergische Studenten brachten auf ihrer Rückkehr nach<br />

der Heimat den evangelischen Glauben nach Skandinavien; auch wurde das Licht durch die<br />

Veröffentlichung von Luthers Schriften ausgebreitet. Das einfache, kräftige Volk des Nordens wandte<br />

sich von der Verderbnis, dem Gepränge und dem Aberglauben Roms ab, um die Reinheit, die<br />

Einfachheit und die lebengebenden Wahrheiten der Bibel zu bewillkommnen.

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