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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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verehren, nicht anerkannt. Von allen wurde verlangt, die Lehren anzunehmen und die Formen beim<br />

Gottesdienst zu beobachten, welche die eingeführte Kirche vorschrieb. Andersdenkende erlitten<br />

jahrhundertelang mehr oder weniger Verfolgung.<br />

Im 17. Jahrhundert wurden Tausende von Predigern aus ihrer Stellung vertrieben. Den Leuten war es<br />

bei Strafe schwerer Geldbußen, Gefängnis und Verbannung untersagt, irgendwelche religiöse<br />

Versammlung zu besuchen, die nicht von der Kirche anerkannt war. Jene treuen Seelen, die sich<br />

nicht enthalten konnten, zur Verehrung Gottes zusammenzukommen, waren genötigt, sich in<br />

dunklen Gäßchen, auf finsteren Bodenkammern und zu gewissen Jahreszeiten um Mitternacht in<br />

den Wäldern zu versammeln. In den schützenden Tiefen des Waldes, des von Gott selbst erbauten<br />

Tempels, kamen jene zerstreuten und verfolgten Kinder des Herrn zusammen, um in Gebet und<br />

Lobpreisung ihre Herzen auszuschütten. Aber trotz all ihren Vorsichtsmaßregeln mußten viele um<br />

ihres Glaubens willen leiden. Die Gefängnisse waren überfüllt, Familien wurden getrennt, viele nach<br />

fremden Ländern verbannt. Doch Gott war mit seinem Volk und die Verfolgung vermochte nicht, ihr<br />

Zeugnis zum Schweigen zu bringen. Viele wurden über das Meer nach Amerika vertrieben und<br />

legten dort den Grund zu der bürgerlichen und religiösen Freiheit, welche das Bollwerk und der<br />

Ruhm jenes Landes gewesen ist.<br />

Wiederum diente wie in den Tagen der Apostel die Verfolgung zur Förderung des Evangeliums. In<br />

einem abscheulichen, mit Ruchlosen und Missetätern angefülltem Verlies schien John Bunyan<br />

Himmelsluft zu atmen und schrieb dort sein wunderbares Gleichnis von der Reise des Pilgers aus dem<br />

Lande des Verderbens nach der Himmelsstadt. Mehr als zweihundert Jahre hat jene Stimme aus dem<br />

Gefängnis zu Bedford mit durchdringender Macht zu den Herzen der Menschen gesprochen. Bunyans<br />

„Pilgerreise“ und „Überschwengliche Gnade für den größten der Sünder“ haben manchen irrenden Fuß<br />

auf den Weg des Lebens geleitet.<br />

Baxter, Flavel, Alleine und andere Männer von Talent, Bildung und tiefer christlicher Erfahrung standen<br />

auf in kühner Verteidigung des Glaubens, der einmal den Heiligen übergeben ist. Das Werk, welches<br />

diese, von den Herrschern dieser Welt verfemten und verbannten Männer vollbrachten, kann nie<br />

untergehen. Flavels „Brunnquell des Lebens“ und „Wirkung der Gnade“ haben Tausende gelehrt, wie<br />

sie ihre Seelen Christo anbefehlen könnten. Baxters „<strong>Der</strong> umgewandelte Pfarrer“ hat sich vielen, welche<br />

eine Wiederbelebung des Werkes Gottes wünschten, als ein Segen erwiesen, seine „Ewige Ruhe der<br />

Heiligen“ hat Erfolg gehabt, indem es Seelen zu der Ruhe führte, die noch für das Volk Gottes<br />

vorhanden ist.<br />

Hundert Jahre später, zu einer Zeit großer Finsternis, erschienen Whitefield und die Gebrüder<br />

Wesley als Lichtträger für Gott. Unter der Herrschaft der Staatskirche waren die Engländer in<br />

einen Zustand religiösen Verfalls geraten, der sich vom Heidentum nur wenig unterschied. Eine<br />

Naturreligion war das bevorzugte Studium der Geistlichkeit und umfaßte auch den größten Teil ihrer<br />

<strong>The</strong>ologie. Die höheren Klassen spotteten über Frömmigkeit und brüsteten sich damit, über solche<br />

Schwärmerei erhaben zu sein. Die niederen Stände waren in grober Unwissenheit befangen und dem<br />

Laster ergeben, während die Kirche weder den Mut noch den Glauben hatte, die Sache der Wahrheit<br />

länger zu unterstützen, welche in Verfall geraten war.

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