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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Aber Licht und Finsternis können sich nicht vertragen. Zwischen Wahrheit und Irrtum besteht ein<br />

unvermeidlicher Kampf. Das eine aufrecht halten und verteidigen, heißt das andere angreifen und<br />

umstürzen. Unser Heiland selbst erklärte: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern<br />

das Schwert,“ (Matth. 10, 34.) Und Luther schrieb einige Jahre nach dem Anfang der<br />

Reformation: „Gott reißet, treibet und führet mich; ich bin meiner nicht mächtig; ich will stille<br />

sein und werde mitten in den Tumult hinein gerissen.“ (L. W., Erl., B d. 1, S. 430, Febr. 20,<br />

1519.)<br />

Die katholische Kirche hatte die Gnade Gottes zu einem Handelsgut gemacht. (Vergl. Matth. 21,<br />

12.) Die Tische der Geldwechsler wurden neben ihren Altären aufgestellt, und die Luft ertönte<br />

vom Geschrei der Käufer und Verkäufer. Unter dem Vorwand, Mittel zur Erbauung der St.<br />

Peterskirche in Rom zu erheben, wurden kraft der Autorität des Papstes öffentlich Ablässe für die<br />

Sünde zum Verkauf angeboten. Auf Kosten von Verbrechen sollte ein Tempel zur Verehrung<br />

Gottes gebaut - sein Eckstein mit dem Lohn der Ungerechtigkeit gelegt werden. Aber gerade das<br />

Mittel zur Vergrößerung Roms sollte den tödlichsten Schlag gegen' seine Macht und Größe<br />

hervorrufen. Gerade dies erweckte die entschlossensten und erfolgreichsten Gegner des<br />

Papsttums und führte zu dem Kampf, der den päpstlichen Thron erschütterte und die dreifache<br />

Krone auf dem Haupte des Oberpriesters wankend machte.<br />

<strong>Der</strong> Beamte, der bestimmt war, den Verkauf der Ablässe in Deutschland zu leiten - Tetzel mit<br />

Namen - war der gemeinsten Vergehen gegen die menschliche Gesellschaft und gegen das Gesetz<br />

Gottes überwiesen worden; nachdem er aber der seinen Verbrechen angemessenen Strafe<br />

entronnen war, wurde er angestellt, um die habsüchtigen gewissenlosen Pläne des Papstes zu<br />

fördern.<br />

Wenn Tetzel („Leo teilte Deutschland in drei Gebiete ein und übergab 1515 einen Teil Albrecht,<br />

Erzbischof von Mainz und Magdeburg.“ „<strong>Der</strong> Erzbischof bestimmte Johann Tetzel zu seinem<br />

Bevollmächtigten.“ Schaff, Deutsche Ref., 1, 150-155), eine Stadt betrat, ging ein Bote vor ihm<br />

her und verkündigte: „Die Gnade Gottes und des heiligen Vaters ist vor den Toren.“ Und das<br />

Volk bewillkommnete ihn, daß „man hätte nicht wohl Gott selber schöner empfangen und halten<br />

können.“ (Dorneth, Luther, S. 102.) <strong>Der</strong> Handel ging in der Kirche vor sich, Tetzel bestieg die<br />

Kanzel und pries die Ablässe als eine kostbare Gabe Gottes. Er erklärte, daß kraft seiner<br />

Ablaßzettel dem Käufer alle Sünden, „auch noch so ungeheuerliche, welche der Mensch noch<br />

begehen möchte,“ verziehen würden. „Es wäre nicht not, Reue noch Leid oder Buße für die<br />

Sünde zu haben.“ Seine Ablässe besäßen Kraft, Lebende und Tote zu retten; wenn einer Geld in<br />

den Kasten legte für eine Seele im Fegefeuer, so führe, sobald der Pfennig auf den Boden fiel und<br />

klänge, die Seele heraus gen Himmel. (Luthers Werke, Erl., Bd. 26, S. 51 f ., „Wider Hans<br />

Wurst.“ Siehe auch Hagenbach, Kirchengesch., Bd. 3, S. 76 f., Leipzig 1887.)<br />

Als Simon Magus sich von den Aposteln die Macht, Wunder zu wirken, erkaufen wollte,

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