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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Anführer verschwunden war, eine ernste Verantwortlichkeit. Mit neuem Glauben und Eifer strebten sie<br />

voran, um alles zu tun, was in ihrer Macht stehe, damit das so edel begonnene Werk nicht gehindert<br />

werde.<br />

Satan war jedoch auch nicht müßig. Er versuchte nun, was er bei jeder anderen Reformbewegung<br />

zu tun versucht hat - das Volk zu täuschen und zu verderben, indem er an Stelle des wahren<br />

Werkes eine Nachahmung unterschob. Wie es im ersten Jahrhundert der christlichen Gemeinde<br />

falsche Christi gab, so erhoben sich im 16. Jahrhundert falsche Propheten.<br />

Etliche Männer, durch die Erregung in der religiösen Welt tief ergriffen, bildeten sich ein, besondere<br />

Offenbarungen vom Himmel erhalten zu haben und erhoben den Anspruch, göttlich beauftragt worden<br />

zu sein, das Werk der Reformation, das von Luther nur schwach begonnen worden sei, zur Vollendung<br />

zu bringen. In Wahrheit rissen sie gerade das wieder nieder, was er aufgebaut hatte. Sie verwarfen den<br />

Hauptgrundsatz, die wahre Grundlage der Reformation - das Wort Gottes als die allgenugsame Glaubens<br />

und Lebensregel, und setzten an Stelle jenes untrüglichen Führers den veränderlichen, unsicheren<br />

Maßstab ihrer eigenen Gefühle und Eindrücke. Dadurch wurde der große Prüfstein des Irrtums und des<br />

Betrugs beseitigt und Satan der Weg geöffnet, die Gemüter zu beherrschen, wie es ihm am besten gefiel.<br />

Einer dieser Propheten behauptete, von dem Engel Gabriel unterrichtet worden zu sein. Ein Student, der<br />

sich mit ihm vereinigte, verließ seine Studien und erklärte, von Gott selbst mit Weisheit ausgerüstet zu<br />

sein, die Schrift auszulegen. Andere, die von Natur zur Schwärmerei geneigt waren, verbanden sich mit<br />

ihnen. Das Vorgehen dieser Schwarmgeister rief keine geringe Aufregung hervor. Luthers Predigten<br />

hatten überall das Volk erweckt, um die Notwendigkeit einer Reform einzusehen, und nun wurden<br />

einige wirklich redliche Seelen durch die Behauptungen der neuen Propheten irregeleitet.<br />

Die Anführer der Bewegung begaben sich nach Wittenberg und nötigten Melanchthon und seinen<br />

Mitarbeitern ihre Ansprüche auf. Sie sagten: „Wir sind von Gott gesandt, das Volk zu unterweisen. Wir<br />

haben vertrauliche Gespräche mit Gott und sehen in die Zukunft; wir sind Apostel und Propheten und<br />

berufen uns auf den Doktor Luther. “ (Ebd., 9. Buch, 7. Abschn., S. 42f.)<br />

Die Reformatoren waren erstaunt und verlegen. Dies war eine derartige Richtung, wie sie es nie zuvor<br />

angetroffen hatten, und sie wußten nicht, welches Verfahren dagegen einzuschlagen sei. Melanchthon<br />

sagte: „Diese Leute sind ungewöhnliche Geister, aber was für Geister? ... Wir wollen den Geist nicht<br />

dämpfen, aber uns auch vom Teufel nicht verführen lassen. “ (Ebd.)<br />

Die Früchte dieser neuen Lehre wurden bald offenbar. Das Volk wurde zur Vernachlässigung<br />

oder gänzlichen Verwerfung der Bibel verleitet. Die Hochschulen wurden in Verwirrung gestürzt.<br />

Studierende verließen, sich über alle Schranken hinwegsetzend, ihre Studien und zogen sich von<br />

der Universität zurück. Die Männer, welche sich selbst als maßgebend betrachteten, das Werk der<br />

Reformation wieder zu beleben und zu leiten, brachten sie bis zum Rande des Untergangs. Die<br />

Römlinge gewannen nun ihr Vertrauen wieder und riefen frohlockend aus: „Noch ein Versuch,...<br />

und alles wird wiedergewonnen.“ (Ebd.)

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