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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Hauses größer werden, denn des ersten gewesen ist.„ „Ja, alle Heiden will ich bewegen. Da soll<br />

dann kommen aller Heiden Bestes; und ich will dies Haus voll Herrlichkeit machen, spricht der<br />

Herr Zebaoth.“ (Haggai 2, 9. 7.)<br />

Nach der Zerstörung des Tempels durch Nebukadnezar wurde er ungefähr fünfhundert Jahre vor<br />

der Geburt Christi wieder erbaut von einem Volk, das aus einer lebenslänglichen Gefangenschaft<br />

in ein verwüstetes und beinahe verlassenes Land zurückgekehrt war. Unter ihm waren bejahrte<br />

Männer, welche die Herrlichkeit des salomonischen Tempels gesehen hatten und bei der<br />

Gründung des neuen Gebäudes weinten, daß es so sehr hinter dem ersten zurückstehen müsse.<br />

Das damals herrschende Gefühl wird von dem Propheten nachdrücklich beschrieben: „Wer ist<br />

unter euch übriggeblieben, der dies Haus in seiner vorigen Herrlichkeit gesehen hat? Und wie<br />

seht ihr's nun an? Ist's nicht also, es dünkt euch nichts zu sein?“ (Haggai 2, 3; Esra 3, 12.) Dann<br />

wurde die Verheißung gegeben, daß die Herrlichkeit dieses letzteren Hauses größer sein<br />

sollte, denn die des vorigen.<br />

<strong>Der</strong> zweite Tempel kam jedoch dem ersten an Großartigkeit nicht gleich, wurde auch nicht durch<br />

jene sichtbaren Zeichen der göttlichen Gegenwart geheiligt, welche dem ersten Tempel eigen<br />

waren. Keine übernatürliche Macht offenbarte sich bei seiner Einweihung; die Wolke der<br />

Herrlichkeit erfüllte nicht das neu errichtete Heiligtum; kein Feuer fiel vom Himmel hernieder,<br />

um das Opfer auf seinem Altar zu verzehren. Die Herrlichkeit Gottes thronte nicht mehr<br />

zwischen den Cherubim im Allerheiligsten; die Bundeslade, der Gnadenstuhl und die Tafeln des<br />

Zeugnisses wurden nicht darin gefunden. Keine Stimme ertönte vom Himmel, um dem fragenden<br />

Priester den Willen Jehovas kundzutun.<br />

Jahrhundertelang hatten die Juden vergebens versucht zu zeigen, inwiefern jene durch Haggai<br />

gegebene Verheißung Gottes erfüllt worden war; jedoch verblendeten Stolz und Unglauben ihre<br />

Gemüter, so daß sie die wahre Bedeutung der Worte des Propheten nicht verstehen konnten. <strong>Der</strong><br />

zweite Tempel wurde nicht durch die Wolke der Herrlichkeit Jehovas geehrt, sondern durch die<br />

lebendige Gegenwart dessen, in dem die Fülle der Gottheit leibhaftig wohnte - welcher Gott<br />

selbst war, offenbart im Fleische. <strong>Der</strong> „aller Heiden Bestes“ war tatsächlich zu seinem Tempel<br />

gekommen, als der Mann von Nazareth in den heiligen Vorhöfen lehrte und heilte. Durch die<br />

Gegenwart Christi, und zwar nur dadurch, übertraf der zweite Tempel den ersten an Herrlichkeit.<br />

Aber Israel hatte die angebotene Gabe des Himmels von sich gestoßen. Mit dem demütigen<br />

Lehrer, der an jenem Tage durch das Goldene Tor hinausgegangen, war die Herrlichkeit<br />

für immer von dem Tempel gewichen. Schon waren die Worte des Heilandes erfüllt: „Siehe,<br />

euer Haus soll euch wüst gelassen werden.“ (Matth. 23, 38.)<br />

Die Jünger waren bei Jesu Weissagung von der Zerstörung des Tempels mit heiliger Scheu und<br />

mit Staunen erfüllt worden, und sie wünschten die Bedeutung seiner Worte völliger zu verstehen.<br />

Reichtum, Arbeit und Baukunst waren während mehr als vierzig Jahre in freigebiger Weise zu

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