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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Personen aller Stände konnte man mit der Bibel in der Hand die Lehren der Reformation verteidigen<br />

sehen. Die Päpstlichen, welche das Studium der Heiligen Schrift den Priestern und Mönchen überlassen<br />

hatten, forderten jetzt diese auf, aufzutreten und die neuen Lehren zu widerlegen. Aber sowohl die<br />

Priester als auch die Mönche, welche die Heilige Schrift und die Kraft Gottes nicht kannten, wurden von<br />

denen, die sie als ketzerisch und ungelehrt angeklagt hatten, vollkommen geschlagen. „Leider,“ sagt ein<br />

katholischer Schriftsteller, hatte Luther den Seinigen eingebildet, man dürfe nur den Aussprüchen der<br />

heiligen Bücher Glauben schenken.“ (Ebd., S. 86f.) Ganze Scharen versammelten sich, um zu hören, wie<br />

Männer von nur geringer Bildung die Wahrheit verteidigten und sie sogar mit gelehrten und beredten<br />

<strong>The</strong>ologen besprachen. Die schmähliche Unwissenheit der großen Männer wurde offenbar, als man<br />

ihren Beweisführungen mit den einfachen Lehren des Wortes entgegentrat. Handwerker und Soldaten,<br />

Frauen und selbst Kinder waren mit den Lehren der Bibel besser bekannt als die Priester oder die<br />

gelehrten Doktoren.<br />

Als Unterschied zwischen den Jüngern des Evangeliums und den Verteidigern des päpstlichen<br />

Aberglaubens gab sich nicht minder in den Reihen der Gelehrten als unter dem gewöhnlichen Volk zu<br />

erkennen. „Die alten Stützen der Hierarchie hatten die Kenntnis der Sprachen und das Studium der<br />

Wissenschaft vernachlässigt, ihnen trat eine studierende, in der Schrift forschende, mit den<br />

Meisterwerken des Altertums sich befreundende Jugend entgegen. Diese aufgeweckten Köpfe und<br />

unerschrockenen Männer erwarben sich bald solche Kenntnisse, daß sich lange Zeit keiner mit ihnen<br />

messen konnte. … Wo die jungen Verteidiger der Reformation mit den römischen Doktoren<br />

zusammentrafen, griffen sie diese mit solcher Leichtigkeit und Zuversicht an, daß die unwissenden<br />

Menschen zögerten, verlegen wurden und sich allgemein gerechte Verachtung zuzogen.“ (Ebd., S. 86f.)<br />

Als die römischen Geistlichen sahen, daß ihre Zuhörerschar geringer wurde, riefen sie die Hilfe der<br />

Behörden an und versuchten mit allen in ihrer Gewalt stehenden Mitteln, ihre Anhänger<br />

zurückzubringen. Aber das Volk hatte in den neuen Lehren das gefunden, was die Bedürfnisse der Seele<br />

befriedigte, und wandte sich von jenen ab, die es so lange mit wertlosen Trebern abergläubischer<br />

Gebräuche und menschlicher Überlieferungen gespeist hatten.<br />

Als die Verfolgung gegen die Lehrer der Wahrheit entbrannte, beachteten diese die Worte Christi:<br />

„Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere.“ (Matth. 10, 23.) Das Licht drang<br />

überall hin. Die Flüchtigen fanden irgendwo eine gastfreundliche Tür, die sich ihnen auftat, und daselbst<br />

einkehrend, predigten sie Christum; sei es in der Kirche oder, wenn ihnen dies Vorrecht versagt wurde,<br />

in Privatwohnungen oder unter freiem Himmel. Wo ihnen Gehör geschenkt wurde, da war für sie ein<br />

geweihter Tempel. Die Wahrheit, mit Tatkraft und Zuversicht verkündigt, breitete sich mit<br />

unwiderstehlicher Macht aus.<br />

Vergebens wurden die kirchlichen und die bürgerlichen Obrigkeiten angerufen, die Ketzerei zu<br />

unterdrücken. Umsonst wandten sie Gefängnis, Folter, Feuer und Schwert an. Tausende von Gläubigen<br />

besiegelten ihren Glauben mit ihrem Blut, und doch ging das Werk vorwärts. Die Verfolgung diente nur<br />

dazu, die Wahrheit auszubreiten, und die auf Satans Antriebe mit ihr verbundene Schwärmerei bewirkte,<br />

daß der Unterschied zwischen dem Werke Gottes und dem Werke Satans um so deutlicher hervortrat.

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