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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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da fehlt es nicht an guten Werken.“ (Zwingli 1, S. 182 f., Art. 5.)<br />

Zwinglis Predigten erregten ein solches Aufsehen, daß der Dom die Menge nicht fassen konnte,<br />

die kam, um ihm zuzuhören. Nach und nach wie sie es ertragen konnten, eröffnete er seinen<br />

Zuhörern die Wahrheit. Er war sorgfältig, nicht gleich am Anfang Lehren einzuführen, welche sie<br />

erschrecken und Vorurteile erregen würden. Seine Aufgabe war, ihre Herzen für die Lehren<br />

Christi zu gewinnen, sie durch seine Liebe zu erweichen und ihnen sein Beispiel vor Augen zu<br />

halten; dann würden auch, indem sie die Grundsätze des Evangeliums annahmen, ihre<br />

abergläubischen Begriffe und Gebräuche unvermeidlich schwinden.<br />

Schritt für Schritt ging die Reformation in Zürich vorwärts Voll Schrecken erhoben sich ihre<br />

Feinde zu tatkräftigem Widerstand. Ein Jahr zuvor hatte der Mönch von Wittenberg in Worms<br />

dem Papst und dem Kaiser sein Nein ausgesprochen, und nun schien in Zürich alles auf ein<br />

ähnliches Widerstreben gegen die päpstlichen Aussprüche hinzudeuten. Zwingli wurde<br />

wiederholt angegriffen. In den päpstlichen Kantonen wurden von Zeit zu Zeit Jünger des<br />

Evangeliums auf den Scheiterhaufen gebracht., doch das genügte nicht; der Lehrer der Ketzerei<br />

mußte zum Schweigen gebracht werden. Demgemäß sandte der Bischof von Konstanz drei<br />

Abgeordnete an den Rat zu Zürich mit der Anklage, daß Zwingli das Volk lehre, die Gesetze der<br />

Kirche zu übertreten und er somit den Frieden und die gute Ordnung der Gesellschaft gefährde.<br />

Sollte aber, behauptete er, die Autorität der Kirche unberücksichtigt bleiben, so würde ein<br />

Zustand allgemeiner Gesetzlosigkeit eintreten. Zwingli antwortete: „Ich habe schon beinahe vier<br />

Jahre lang das Evangelium Jesu mit saurer Mühe und Arbeit hier gepredigt. Zürich ist ruhiger und<br />

friedlicher als kein anderer Ort der Eidgenossenschaft, und dies schreiben alle guten Bürger dem<br />

Evangelium zu.“ (Wirz, B d. 4, S. 226. 227.)<br />

Die Abgeordneten des Bischofs hatten die Räte ermahnt, da es außer der Kirche kein Heil gebe,<br />

in ihr zu verharren. Zwingli erwiderte: „Laßt euch, liebe Herrn und Bürger, durch diese<br />

Ermahnung nicht auf den Gedanken führen, daß ihr euch jemals von der Kirche Christi<br />

gesondert habt. Ich glaube zuversichtlich, daß ihr euch noch wohl zu erinnern wißt, was ich<br />

euch in meiner Erklärung über Matthäus gesagt habe, daß jener Fels, welcher dem ihn<br />

redlich bekennenden Jünger den Namen Petrus gab, das Fundament der Kirche sei. In<br />

jeglichem Volk, an jedem Ort, wer mit seinem Munde Jesum bekennt und im Herzen<br />

glaubt, Gott habe ihn von den Toten auferweckt, wird selig werden. Es ist gewiß, daß<br />

niemand außer derjenigen Kirche selig werden kann.“ (Ebd. S. 233.) Die Folge der<br />

Verhandlung war, daß bald darauf Wanner, einer der drei Abgeordneten des Bischofs, sich offen<br />

zum Evangelium bekannte. (Staehelin, Zwingli, 1. Bd. 5. Kap. S. 212. Basel, 1895.)<br />

<strong>Der</strong> Züricher Rat lehnte jedes Vorgehen gegen Zwingli ab, und Rom rüstete sich zu einem neuen<br />

Angriff. Da aber Zwingli vernahm, daß sie den Kampf erneuern wollten, schrieb er, „welche ich<br />

weniger fürchte, wie ein hohes Ufer die Wellen drohender Flüsse. Mit Gott!“ (Zwingli 7, S. 202,

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