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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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kennzeichnete. Sie betrachteten viele der in der englischen Kirche eingeführten Gebräuche als<br />

Denkmäler des Götzendienstes und konnten sich nicht mit gutem Gewissen an ihrem Gottesdienst<br />

beteiligen. Die Kirche jedoch, unterstützt von der staatlichen Macht, gestattete keine Abweichung von<br />

ihren Formen. <strong>Der</strong> Besuch ihrer Gottesdienste wurde von dem Gesetz verlangt, und unerlaubte religiöse<br />

Versammlungen waren bei Verbannung und Todesstrafe untersagt.<br />

Am Anfang des 17. Jahrhunderts erklärte sich der soeben zum Thron gelangte König von England<br />

entschlossen, die Puritaner zu zwingen, sich „entweder den anderen anzupassen, oder er würde sie aus<br />

dem Lande hinaushetzen oder ihnen noch Schlimmeres tun.“ (Pancroft, Gesch. d. Ver. St., 1. Teil, 12.<br />

Kap., 6. Abschn.) Gejagt, verfolgt und eingekerkert konnten sie in der Zukunft keine Hoffnung auf<br />

bessere Tage erspähen, und viele wurden überzeugt, daß für solche, welche Gott der Stimme ihres<br />

eigenen Gewissens gemäß dienen wollten, „England für immer aufgehört habe, ein bewohnbares Land<br />

zu sein.“ (Palfrey, Gesch. Neuenglands, 3. Kap., 43. Abschn.) Etliche entschlossen sich zuletzt, in<br />

Holland Zuflucht zu suchen. Sie mußten Schwierigkeiten, Verluste und Gefängnis erleiden; ihre<br />

Absichten wurden durchkreuzt, und sie selbst in die Hände ihrer Feinde verraten; aber die standhafte<br />

Ausdauer siegte schließlich und sie fanden Unterkunft an der freundschaftlichen Küste der<br />

holländischen Republik.<br />

Durch die Flucht hatten sie ihre Häuser, ihre Güter und ihren Lebensunterhalt verloren; sie<br />

waren Fremdlinge in einem fremden Land, unter einem Volk von anderer Sprache und anderen<br />

Sitten. Sie waren genötigt, neue und ungewohnte Beschäftigungen zu ergreifen, um ihr Brot zu<br />

verdienen. Männer von mittlerem Alter, die ihr Leben mit Ackerbau zugebracht hatten, mußten<br />

nun dies oder jenes Handwerk erlernen. Aber freudig fügten sie sich in jede Lage und verloren<br />

keine Zeit durch Müßiggang oder Unzufriedenheit. Oft mit Armut kämpfend, lobten sie doch Gott<br />

für die Segnungen, die er ihnen gewährte, und fanden ihre Freude in der unbelästigten geistlichen<br />

Gemeinschaft. „Sie wußten, daß sie Pilger waren und schauten nicht viel auf irdische Dinge,<br />

sondern hoben ihre Augen auf gen Himmel, ihr liebstes Heimatland, und beruhigten ihr Gemüt.<br />

(Bancroft, 1. T., 12. Kap., 15. Abschn.)<br />

In Verbannung und Ungemach erstarkte ihre Liebe und ihr Glaube. Sie vertrauten auf die Verheißungen<br />

Gottes, und er verließ sie nicht in Zeiten der Not. Seine Engel standen ihnen zur Seite, um sie zu<br />

ermutigen und zu unterstützen. Und als Gottes Hand sie übers Meer zu weisen schien nach einem Lande,<br />

wo sie für sich selbst einen Staat gründen und ihren Kindern das kostbare Erbe religiöser Freiheit<br />

hinterlassen konnten, folgten sie ohne Zagen dem Pfad der Vorsehung.<br />

Gott hatte Prüfungen über sein Volk kommen lassen, um es auf die Erfüllung seiner Gnadenabsichten<br />

für die Seinen vorzubereiten. Die Gemeinde war erniedrigt worden, auf daß sie erhöht werde. Gott war<br />

im Begriff, seine Macht zu ihren Gunsten zu entfalten und der Welt aufs neue einen Beweis zu geben,<br />

daß er die nicht verlassen will, die ihm vertrauen. Er hatte die Ereignisse so gelenkt, daß der Zorn Satans<br />

und die Anschläge böser Menschen seine Ehre fördern und sein Volk an einen Ort der Sicherheit<br />

bringen mußten. Verfolgung und Verbannung bahnten den Weg zur Freiheit.

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