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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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dreihundert Mann in die Flucht schlug, der in einer Nacht die Mächte der stolzen Assyrer zerstörte, hatte<br />

abermals seine Hand ausgestreckt, die Macht der Gegner zu verderben. „Da fürchteten sie sich aber, wo<br />

nichts zu fürchten ist; denn Gott zerstreut die Gebeine derer, die dich belagern. Du machst sie zu<br />

Schanden, denn Gott verschmäht sie.“ (Ps. 53, 6.)<br />

Schließlich, da die päpstlichen Anführer daran verzweifelten, ihre Feinde mit Gewalt zu besiegen,<br />

nahmen sie ihre Zuflucht zur Diplomatie, und es kam ein Ausgleich zustande, der, während er<br />

scheinbar den Böhmen Freiheit des Gewissens gewährte, sie eigentlich in die Gewalt Roms verriet.<br />

Die Böhmen hatten vier Punkte als Bedingung des Friedens mit Rom bezeichnet: das freie Predigen der<br />

Bibel; die Berechtigung der ganzen Gemeinde zum Brot und Wein beim Abendmahl und den Gebrauch<br />

der Muttersprache beim Gottesdienst; den Ausschluß der Geistlichkeit von allen weltlichen Ämtern und<br />

weltlicher Gewalt; und in Fällen von Verbrechen die gleiche Gerichtsbarkeit bürgerlicher Gerichtshöfe<br />

über Geistlichkeit und Laien. Die päpstlichen Machthaber kamen „schließlich dahin überein, die vier<br />

Artikel der Hussiten anzunehmen; aber das Recht ihrer Auslegung, also die Bestimmung ihrer genauen<br />

Bedeutung sollte dem Konzil - in anderen Worten dem Papst und dem Kaiser - zustehen.“ (Wylie, 3.<br />

Buch, 3. Kap . 18. Siehe auch Czerwenka, ebd., Kap. 11, S. 248-289.) Auf dieser Grundlage wurde ein<br />

Vertrag eingegangen, und Rom gewann durch Hinterlist und Betrug, was es verfehlt hatte durch<br />

Waffengewalt zu erlangen; denn indem es die hussitischen Artikel, wie auch die Bibel, auf seine eigene<br />

Weise auslegte, konnte es ihren Sinn verdrehen, wie es seinen Absichten paßte.<br />

Viele Böhmen konnten, weil sie sahen, daß ihre Freiheit dadurch verraten wurde, dem Vertrage nicht<br />

beistimmen. Es entstanden Uneinigkeit und Spaltungen, welche unter ihnen selbst zu Streit und<br />

Blutvergießen führten. In diesem Streit fiel der edle Prokopius, und die Freiheit Böhmens ging unter.<br />

Sigismund, der Verräter des Hus' und Hieronymus', wurde nun König von Böhmen und ohne Rücksicht<br />

auf seinen Eid, die Rechte der Böhmen zu unterstützen, schritt er dazu, das Papsttum einzuführen. Aber<br />

er hatte durch seine Willfährigkeit gegen Rom wenig gewonnen. Zwanzig Jahre lang war sein Leben<br />

voll Arbeit und Gefahr gewesen; seine Heere waren aufgerieben und seine Schätze durch einen langen<br />

und fruchtlosen Kampf erschöpft worden; und nun, nachdem er ein Jahr regiert hatte, starb er und ließ<br />

sein Reich am Rande eines Bürgerkrieges und der Nachwelt einen schmachbedeckten Namen zurück.<br />

Aufruhr, Streit und Blutvergießen folgten nacheinander; fremde Heere drangen wiederum in Böhmen<br />

ein, und innere Zwietracht fuhr fort, die Nation zu zerrütten. Die dem Evangelium treu blieben, waren<br />

einer blutigen Verfolgung ausgesetzt.<br />

Während ihre früheren Brüder einen Vertrag mit Rom eingingen und dessen Irrtümer annahmen,<br />

bildeten diejenigen, welche zu dem alten Glauben hielten, unter dem Namen „Vereinte Brüder“ eine<br />

getrennte Gemeinde. Dieser Schritt zog ihnen die Verwünschung aller Klassen zu. Doch blieb ihre<br />

Festigkeit unerschüttert. Gezwungen, in den Wäldern und Höhlen Zuflucht zu suchen,<br />

versammelten sie sich immer noch, um Gottes Wort zu lesen und ihn gemeinschaftlich anzubeten.<br />

Durch Boten, die sie heimlich in verschiedene Länder aussandten, erfuhren sie, daß hier und da

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