27.10.2013 Aufrufe

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schon allein das Vorhandensein dieser Leute, welche den Glauben der alten Gemeinde<br />

aufrechterhielten, war ein beständiges Zeugnis für Roms Abfall und erregte deshalb bittersten<br />

Haß und Verfolgung. Ihre Weigerung, die Heilige Schrift herauszugeben, war ebenfalls eine<br />

Beleidigung, die Rom nicht ertragen konnte. Es beschloß deshalb, sie von der Erde zu vertilgen.<br />

Jetzt begannen die schrecklichsten Kreuzzüge gegen Gottes Volk in seinen Gebirgswohnungen.<br />

Inquisitoren spürten ihm nach, und oft wiederholte sich ein Vorfall wie damals, als der unschuldige Abel<br />

durch den mörderischen Kain fiel.<br />

Wiederholt wurden ihre fruchtbaren Äcker wüste gelegt, ihre Wohnungen und Kapellen der Erde gleich<br />

gemacht, so daß dort, wo einst blühende Felder und die Wohnungen eines harmlosen, arbeitsamen<br />

Volkes waren, nur eine Wüste übrig blieb. Viele dieser Zeugen für einen reinen Glauben wurden über<br />

die Berge hin verfolgt und in den Tälern aufgejagt, wo sie, eingeschlossen von mächtigen Wäldern und<br />

Felsspitzen, verborgen waren.<br />

Keine Belastung konnte gegen den sittlichen Charakter dieser geächteten Menschenklasse aufgebracht<br />

werden. Sogar ihre Feinde erklärten, daß sie ein friedfertiges, ruhiges und frommes Volk seien. Ihre<br />

große Missetat bestand darin, daß sie Gott nicht nach dem Willen des Papstes anbeten wollten. Um<br />

dieses Verbrechens willen wurde jegliche Demütigung, Beleidigung und Marter, welche Menschen und<br />

Teufel ersinnen konnten, auf sie gehäuft.<br />

Als Rom einst beschloß, diese verhaßte Sekte auszurotten, wurden Bullen erlassen, welche ihre<br />

Anhänger als Ketzer verdammten und sie der Niedermetzelung preisgaben. (s. Anhang, Anm. 11.) Sie<br />

wurden nicht als Müßiggänger, Unredliche oder Ausschweifende angeklagt, sondern es wurde erklärt,<br />

daß sie einen Schein von Frömmigkeit und Heiligkeit bewahrten, wodurch die Schafe der wahren Herde<br />

verführt würden. Deshalb wurde verordnet, diese heimtückische und abscheuliche Sekte von<br />

Bösewichtern, falls sie sich weigerte abzuschwören, gleich giftigen Schlangen zu zermalmen.<br />

(Wylie, 16. Buch, 1. Kap. Siehe auch Bender, Geschichte der Waldenser, S. 81. 125, Ulm, 1850, Hahn,<br />

Gesch. d. W., S. 744 f.) Erwarteten die Machthaber diese Worte wieder anzutreffen? Wußten sie,<br />

daß sie in den Büchern des Himmels aufgezeichnet wurden, um ihnen im Gericht vorgehalten zu<br />

werden? Jesus sagte: „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr<br />

mir getan.“ (Matth. 25, 40.)<br />

Eine Bulle forderte alle Glieder der Kirche auf, sich dem Kreuzzug gegen die Ketzer anzuschließen. Als<br />

Aufmunterung zu diesem grausamen Werk sprach sie sie von allen Kirchenbußen und Strafen,<br />

allgemeinen und persönlichen, frei, entband alle, welche den Kreuzzug mitmachten, von irgendwelchen<br />

Eiden, die sie geleistet haben mochten, machte ihre etwaigen unrechtmäßigen Ansprüche auf irgendein<br />

Besitztum rechtsgültig und verhieß jedem, der einen Ketzer tötete, Erlaß aller Sünden. Sie erklärte alle<br />

zugunsten der Waldenser geschlossenen Verträge für nichtig, befahl den Dienstboten, ihren Dienst bei<br />

den Waldensern aufzugeben, verbot allen, jenen irgendwelche Hilfe zu gewähren und ermächtigte<br />

jedermann, von ihrem Eigentum Besitz zu nehmen. Dies Schriftstück offenbarte deutlich den<br />

Herrschergeist, der diese Auftritte leitete; das Gebrüll des Drachen und nicht die Stimme Christi<br />

ließ sich darin vernehmen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!