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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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nicht, wie weit sich diese Grundsätze erstreckten, die sie von menschlichen Glaubenspunkten und der<br />

wesentlichen Vereinigung mit menschlicher Amtsgewalt geschieden hätte.<br />

Menschliche Glaubenssätze ersticken das Wort Gottes, und eine Vereinigung von Religion und Staat<br />

setzt einen Menschen an Gottes Stelle. Eine solche Verbindung der Religion mit der staatlichen Macht<br />

hat im Evangeliumsplan jedoch keinen Platz und kein Anrecht. Wird ihr aber eine Stelle eingeräumt, wie<br />

dies mancherseits in den ersten Anfängen der Reformation des sechzehnten Jahrhunderts getan wurde,<br />

so folgen Unduldsamkeit gegen Andersdenkende und deren Verfolgung auf dem Fuße.<br />

Männer von starker Willenskraft, die von der Richtigkeit ihres Glaubens überzeugt sind, und die dem<br />

Staate das Recht zugestehen, den rechten Glauben aufrechtzuerhalten, werden in Verfolgung dieses<br />

verkehrten Grundsatzes zu Verfolgern. Die wahren Grundsätze des Protestantismus, wenn recht<br />

verstanden, lassen sich mit der Aufstellung von Glaubensformeln und mit einer Verbindung mit der<br />

bürgerlichen Gewalt nicht vereinbaren; infolgedessen haben Protestanten im allgemeinen nicht nur über<br />

päpstliche, sondern auch über protestantische Verfolgungen ein Verdammungsurteil ausgesprochen.<br />

Wahre Protestanten rechtfertigen weder das Verfahren des Johann Kalvin gegen Servetus; noch heißen<br />

sie die Handlungsweise des protestantischen Englands gegen Römisch Katholische, gegen Puritaner und<br />

gegen Baptisten gut; noch billigen sie die Unduldsamkeit der Puritaner in Amerika gegen<br />

Andersgläubige. Das Evangeliumsprinzip, das Jesus Christus verkündigt hatte, faßte von neuem Wurzel<br />

in der Kolonie, die in Rhode Island von Roger Williams gegründet wurde. <strong>Der</strong>selbe Grundsatz wurde<br />

dann auch von anderen religiösen Gemeinschaften angenommen und befolgt. Hierin liegt der<br />

Unterschied zwischen dem römischen Katholizismus und dem Protestantismus: der römische<br />

Katholizismus verteidigt seine Verfolgungen, weil er an dem falschen Grundsatz, der eine Verbindung<br />

von Kirche und Staat befürwortet, festhält; wahrer Protestantismus hingegen bedauert die Befolgung<br />

dieses Grundsatzes in der Vergangenheit und verweigert ihm irgendwelche Anerkennung in der<br />

Gegenwart.<br />

20. Ursachen der Französischen Revolution. Über die weitreichenden Folgen der<br />

Verwerfung der Bibel und der biblischen Religion durch die Franzosen siehe H. von Sybel, Geschichte<br />

der Revolutionszeit, 5. Buch, 1. Kap., Abschn. 3-7; H. T. Buckle, History of Civilization in England, 8.<br />

12. Kap (N. Y.-Ausg., 1895, 1. Bd., S. 364-366. 369-371. 537. 540. 541. 550); J. G. Lorimer, An<br />

Historical Sketch of the Protestant Church of France, 8. Kap., 6. 7. Abschn.

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