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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Neigungen und der Zurückdrängung eines jeden Gedankens und jeden Gefühles von Mitleid für ihre<br />

Nebenmenschen, als beleidigend für Gott, zubrachten.<br />

Wenn wir die ausgemachte Grausamkeit Satans, die er während Jahrhunderten nicht etwa an<br />

jenen, welche nie von Gott hörten, sondern gerade im Herzen und über das ganze Gebiet des<br />

Christentums hin an den Tag legte, verstehen wollen, brauchen wir nur die Geschichte des<br />

Romanismus zu betrachten. Durch dieses Riesensystem des Betruges verrichtet der Fürst des Übels<br />

seinen Zweck, Gott Unehre und den Menschen Elend zu bringen. Und wenn wir sehen, wie es ihm<br />

gelingt, sich zu verkleiden und durch die Leiter der Kirche sein Werk zu vollenden, dann können wir<br />

besser verstehen, warum er einen so großen Widerwillen gegen die Bibel hat. Wenn man jenes Buch<br />

liest, wird das Erbarmen und die Liebe Gottes offenbart; man wird sehen, daß er den Menschen keine<br />

von diesen schweren Lasten auferlegt. Alles, was er verlangt, ist ein reuiges und zerschlagenes Herz und<br />

einen demütigen, gehorsamen Geist.<br />

Christus gibt in seinem Leben kein Beispiel, daß Männer und Weiber sich in Klöster einschließen sollen,<br />

um für den Himmel tauglich zu werden. Er hat nie gelehrt, daß Liebe und Mitgefühl zu unterdrücken<br />

sind. Das Herz des Heilandes floß über von Liebe. Je näher der Mensch der sittlichen Vollkommenheit<br />

kommt, desto schärfer sind seine Empfindungen, desto genauer seine Wahrnehmung der Sünde und<br />

desto tiefer sein Mitgefühl für die Betrübten. <strong>Der</strong> Papst behauptet, der Stellvertreter Christi zu sein; aber<br />

wie hält sein Charakter einen Vergleich mit demjenigen unseres Heilandes aus? War Christus je dafür<br />

bekannt, daß er Menschen dem Gefängnis oder der Folter überlieferte, weil sie ihm als dem König des<br />

Himmels keine Huldigung erwiesen? Wurde je gehört, daß seine Stimme diejenigen, welche ihn nicht<br />

annahmen, zum Tode verurteilte? Als die Leute eines samaritischen Dorfes seiner nicht achteten, wurde<br />

der Apostel Johannes mit Entrüstung erfüllt und fragte: „Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer<br />

vom Himmel falle, und sie verzehre, wie Elias tat?“ Jesus blickte mit Mitleid auf den Jünger, und tadelte<br />

seine Härte, indem er sagte: „Des Menschen Sohn ist nicht gekommen der Menschen Seelen zu<br />

verderben, sondern zu erhalten.“ (Luk. 9, 54. 56.) Wie verschieden von dem Geist, welchen Christus<br />

offenbarte, ist derjenige seines angeblichen Stellvertreters.<br />

Die römische Kirche bietet nun der Welt eine heitere Stirne dar, indem sie ihren Bericht<br />

schrecklicher Grausamkeiten mit Schutzreden zudeckt. Sie hat sich wohl in christliche Gewänder<br />

gekleidet, aber sie ist unverändert. Jeder Grundsatz des Papsttums, der in vergangenen Zeiten<br />

bestand, besteht auch heute noch. Die in den finstersten Zeiten ersonnenen Lehren werden noch<br />

immer aufrecht erhalten. Es täusche sich niemand. Das Papsttum, welches die Protestanten nun so<br />

bereitwillig ehren, ist dasselbe, welches in den Tagen der Reformation die Welt regierte, als<br />

Männer Gottes mit Gefahr ihres Lebens aufstanden, um die Bosheit der römischen Kirche<br />

bloßzustellen. Sie besitzt denselben Stolz, dieselbe übermütige Anmaßung, womit sie sich gegen<br />

Könige und Fürsten herrisch benahm und die Vorrechte Gottes beanspruchte. Ihr Geist ist jetzt nicht<br />

weniger grausam und gewalttätig, denn als sie die menschliche Freiheit verbannte und die Heiligen des<br />

Allerhöchsten umbrachte.<br />

Das Papsttum ist gerade das, was die Prophezeiung erklärte, daß es sein würde - der Abfall der letzten<br />

Tage. (2. <strong>The</strong>ss. 2, 3. 4.) Es gehört zu seiner Staatsklugheit, den Charakter anzunehmen, der seinem

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