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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Zweck am besten dient; aber unter der veränderlichen Erscheinung des Chamäleons verbirgt es das<br />

unveränderliche Gift der Schlange. „Wir sind nicht gebunden, den Ketzern Treue und Glauben zu<br />

halten!“ erklärt es. Soll diese Macht, deren Geschichte während eines Jahrtausends mit dem Blut<br />

der Heiligen geschrieben ist, nun als ein Teil der Gemeinde Christi anerkannt werden?<br />

Nicht ohne Grund ist in protestantischen Ländern die Behauptung aufgestellt worden, daß der<br />

Katholizismus nicht mehr so sehr vom Protestantismus verschieden sei wie in früheren Zeiten.<br />

Wohl hat eine Veränderung stattgefunden, aber nicht im Papsttum. <strong>Der</strong> Katholizismus ist in der Tat<br />

dem heutigen Protestantismus ähnlich, weil dieser seit den Tagen der Reformation sehr entartet ist.<br />

Indem die protestantischen Kirchen die Gunst der Welt gesucht haben, hat falsche Menschenliebe<br />

ihre Augen verblendet. Sie können nicht einsehen, warum es nicht recht sein sollte, von allem<br />

Bösen Gutes zu denken; und als unausbleibliche Folge werden sie schließlich Böses von allem<br />

Guten glauben. Statt den einst den Heiligen übergebenen Glauben zu verteidigen, entschuldigen sie<br />

sich nun sozusagen bei Rom wegen ihrer lieblosen Beurteilung desselben und bitten um Verzeihung<br />

ihres blinden Eifers.<br />

Sehr viele sogar von denen, welche den Romanismus nicht günstig betrachten, fürchten nichts von<br />

seiner Macht und seinem Einfluß. Viele machen geltend, daß die geistige und sittliche Finsternis, welche<br />

während des Mittelalters herrschte, die Ausbreitung seiner Glaubenssätze, seines Aberglaubens und<br />

seiner Unterdrückungen begünstigte, und daß die größere Bildung der Neuzeit, die allgemeine<br />

Ausbreitung des Wissens und die zunehmende Freiheit in Sachen der Religion ein Wiederaufleben von<br />

Unduldsamkeit und Tyrannei unmöglich machen. Schon der Gedanke, daß ein solcher Zustand bestehen<br />

könne, wird verlacht. Es ist wahr, daß großes geistiges, sittliches und religiöses Licht auf unser<br />

Geschlecht scheint. Durch die erschlossenen Seiten des Heiligen Wortes Gottes hat sich himmlisches<br />

Licht über die Welt ergossen. Man sollte aber bedenken, daß je größer das gewährte Licht, desto tiefer<br />

auch die Finsternis derer ist, welche es verdrehen oder verwerfen.<br />

Ein gebetsvolles Studium der Bibel würde den Protestanten den wahren Charakter des Papsttums zeigen;<br />

aber viele sind ihrer eigenen Meinung nach so weise, daß sie kein Bedürfnis fühlen, Gott demütig zu<br />

suchen, um in die Wahrheit geleitet zu werden. Obwohl sie sich mit ihrer Erleuchtung brüsten, sind sie<br />

doch sowohl der Heiligen Schrift als auch der Kraft Gottes unkundig. Sie müssen irgendein Mittel<br />

haben, ihr Gewissen zu beruhigen; und sie suchen das, was am wenigsten geistlich und<br />

demütigend ist. Sie möchten gern Gott vergessen, aber in irgendeiner Weise, daß es scheint, als ob<br />

sie seiner gedächten. Das Papsttum kann den Bedürfnissen dieser Menschen entsprechen. Es hat<br />

sich für zwei Klassen der Menschheit wohl vorbereitet; und diese umfassen beinahe die ganze<br />

Erde – diejenigen, welche durch ihre eigenen Verdienste gerettet werden möchten, und jene,<br />

welche in ihren Sünden gerettet werden wollen. Hier liegt das Geheimnis seiner Macht.<br />

Es hat sich erwiesen, daß eine Zeit großer geistlicher Finsternis dem Erfolg des Papsttums günstig<br />

ist, und es wird sich noch zeigen, daß nicht minder eine Zeit großen geistlichen Lichtes seinem<br />

Gedeihen entspricht. In vergangenen Zeiten, als die Menschen ohne Gottes Wort und ohne eine

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