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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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ungeheure Summen verschafft hatte, um die Schatzkammer des Papstes zu füllen. Jetzt<br />

durchreiste er die Schweiz unter großem Zuzug, beraubte die armen Landleute ihres dürftigen<br />

Einkommens und erpreßte reiche Geschenke von den wohlhabenden Klassen. Aber der Einfluß<br />

der Reformation machte sich bereits fühlbar, und dieser Handel wurde, wenn ihm auch nicht<br />

völlig Einhalt geboten werden konnte, sehr beschnitten. Als Samson zuerst die Schweiz betrat<br />

und den Ablaß in einem benachbarten Orte anbot, weilte Zwingli noch zu Einsiedeln. Sobald er<br />

von seinem Kommen hörte, widersetzte er sich ihm auch. Die beiden trafen sich wohl nicht, doch<br />

stellte Zwingli die Anmaßungen des Mönches mit solchem Erfolge bloß, daß Samson die Gegend<br />

verlassen mußte.<br />

Auch in Zürich predigte Zwingli eifrig gegen den Ablaßhandel, und als Samson sich später dieser<br />

Stadt näherte, deutete ihm ein Ratsbote an, er solle weiterziehen. Doch schließlich verschaffte er<br />

sich durch List Eingang, wurde jedoch fortgeschickt ohne einen einzigen Ablaß verkauft zu<br />

haben, und bald darauf verließ er die Schweiz. (Staehelin, Zwingli, 1. Bd., 2. Kap. S. 144f.,<br />

Basel, 1895.)<br />

Das Auftreten der Pest, des sogenannten „schwarzen Todes“, welche 1519 die Schweiz<br />

heimsuchte, verlieh der Reformation einen großen Anstoß. Als die Menschen auf diese Weise<br />

dem Verderben von Angesicht zu Angesicht gegenübergestellt wurden, fingen viele an<br />

einzusehen, wie nichtig und wertlos die Ablässe seien, die sie so kürzlich gekauft hatten, und sie<br />

sehnten sich nach einem sicheren Grund für ihren Glauben. In Zürich wurde auch Zwingli<br />

niedergeworfen und lag so schwer krank danieder, daß alle Hoffnung auf seine Genesung<br />

aufgegeben wurde und weit umher das Gerücht sich verbreitete, er sei tot. In jener schweren<br />

Stunde der Prüfung blieben jedoch seine Hoffnung und sein Mut unerschüttert. Er blickte im<br />

Glauben auf das Kreuz von Golgatha und vertraute auf die allgenugsame Versöhnung für die<br />

Sünde. Als er von der Pforte des Todes zurückkehrte, predigte er das Evangelium mit größerer<br />

Kraft als je zuvor, und seine Worte übten eine ungewöhnliche Macht aus. Das Volk begrüßte<br />

seinen geliebten Seelsorger, der von der Schwelle des Grabes zu ihm zurückkehrte, mit Freuden.<br />

Selbst mit der Besorgung der Kranken und Sterbenden beschäftigt, fühlte es wie nie zuvor den<br />

Wert des Evangeliums.<br />

Zwingli war zu einem klareren Verständnis der Evangeliumswahrheit gelangt und hatte an sich<br />

selbst seine neu gestaltende Macht völliger erfahren. <strong>Der</strong> Sündenfall und der Erlösungsplan<br />

waren die Gegenstände, mit welchen er sich beschäftigte. Er schrieb: „In Adam sind wir alle tot<br />

und in Verderbnis und Verdammnis versunken,“ aber Christus ist „wahrer Mensch, gleichwie<br />

wahrer Gott und ein ewig währendes Gut. “ „Sein Leiden ist ewig gut und fruchtbar, tut der<br />

göttlichen Gerechtigkeit in Ewigkeit für die Sünden aller Menschen genug, die sich sicher<br />

und gläubig darauf verlassen.“ Doch lehrte er deutlich, daß es den Menschen wegen der<br />

Gnade Christi nicht freistehe, in Sünde fortzufahren. „Siehe, wo der wahre Glaube ist (der<br />

von der Liebe nicht geschieden), da ist Gott. Wo aber Gott ist, da geschieht nichts Arges,...

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