27.10.2013 Aufrufe

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eherrschen. Die Bibel war ihnen Autorität, und mit ihren Lehren prüften sie alle Lehrsätze und<br />

Ansprüche. <strong>Der</strong> Glaube an Gott und sein Wort stärkte diese heiligen Männer, als sie ihr Leben auf<br />

dem Scheiterhaufen aufgaben. „Sei guten Mutes,“ rief Latimer seinen Gefährten im Märtyrertum<br />

zu, als die Flammen anfingen ihre Stimme zu ersticken, „wir werden heute durch Gottes Gnade<br />

ein Licht in England anzünden, das, wie ich hoffe, nie ausgelöscht werden wird.“ (Latimers Werke,<br />

1. Bd., S. 13.)<br />

In Schottland war der von Kolumban und seinen Mitarbeitern ausgestreute Same der Wahrheit nie völlig<br />

vernichtet worden. Jahrhundertelang nachdem die Kirchen Englands sich Rom unterworfen hatten,<br />

hielten jene in Schottland ihre Freiheit aufrecht. Im zwölften Jahrhundert jedoch faßte das Papsttum hier<br />

Fuß, und in keinem Lande hat es eine unbedingtere Herrschaft ausgeübt. Nirgends war die Finsternis<br />

dichter. Dennoch kamen auch Strahlen des Lichts dahin, um das Dunkel zu durchdringen und den<br />

kommenden Tag anzukünden. Die mit der Bibel und den Lehren Wiklifs aus England kommenden<br />

Lollarden trugen viel dazu bei, die Kenntnis des Evangeliums zu erhalten, und jedes Jahrhundert hatte<br />

seine Zeugen und Märtyrer.<br />

Zu Anfang der großen Reformation erschienen Luthers Schriften und dann Tyndales Neues Testament in<br />

englischer Sprache. Unbemerkt von der Priesterherrschaft wanderten diese Boten schweigend über<br />

Berge und Täler, fachten überall die Fackel der Wahrheit, welche in Schottland nahezu ausgegangen<br />

war, zu neuer Flamme an und machten das Werk der Unterdrückung, welches Rom vier Jahrhunderte<br />

getrieben hatte, zunichte.<br />

Dann gab das Blut der Märtyrer der Bewegung neuen Antrieb. Die päpstlichen Anführer, welche<br />

plötzlich zur Erkenntnis der ihrer Sache drohenden Gefahr kamen, brachten etliche der edelsten und<br />

gelehrtesten Söhne Schottlands auf den Scheiterhaufen. Sie errichteten aber damit nur eine Kanzel, von<br />

welcher aus die Worte der sterbenden Zeugen im ganzen Lande gehört wurden, die das Herz des Volkes<br />

mit einem unerschütterlichen Vorsatz erfüllten, die Fesseln Roms abzustreifen.<br />

Hamilton und Wishart, fürstlich nach Charakter und Geburt, gaben mit einer großen Anzahl geringerer<br />

Jünger auf dem Scheiterhaufen ihr Leben dahin. Aber dem brennenden Scheiterhaufen Wisharts<br />

entstammte einer, den die Flammen nicht zum Schweigen bringen sollten, einer, der mit Gottes<br />

Beistand dem päpstlichen Wesen in Schottland die Sterbeglocke zu läuten bestimmt war.<br />

John Knox hatte sich von den Überlieferungen und dem Wunderglauben der Kirche abgewandt, um von<br />

den Wahrheiten des Wortes Gottes zu leben, und Wisharts Lehren hatten seinen Entschluß bestärkt, die<br />

Gemeinschaft Roms zu verlassen und sich den verfolgten Reformatoren anzuschließen.<br />

Von seinen Gefährten gebeten, das Amt eines Predigers anzunehmen, schreckte er mit Zittern vor dessen<br />

Verantwortlichkeit zurück, und erst nach Tagen der Abgeschiedenheit und eines schmerzlichen Kampfes<br />

mit sich selbst willigte er ein. Nachdem er aber die Stellung einmal angenommen hatte, verfolgte er<br />

sein Werk mit unbeugsamer Entschlossenheit und unverzagtem Mut sein Leben lang. Dieser<br />

unerschrockene Reformator fürchtete sich nicht vor Menschen. Die um ihn her lodernden Feuer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!