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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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welche zu ehren das Volk von Kindheit auf gelehrt worden, unter deren Autorität es sich bedingungslos<br />

zu beugen gewohnt war. Wie kommt es, fragten viele, daß unsere Obersten und weisen Schriftgelehrten<br />

nicht an Jesum glauben? Würden diese frommen Männer ihn nicht annehmen, falls er Christus wäre? Es<br />

war der Einfluß solcher Lehrer, der die Juden dazu verleitete, ihren Erlöser zu verwerfen.<br />

<strong>Der</strong> Geist, der jene Priester und Obersten bewegte, wird auch jetzt noch von vielen bekundet, die mit<br />

ihrer Frömmigkeit großes Wesen machen. Sie weigern sich, das Zeugnis der Heiligen Schrift<br />

hinsichtlich der besonderen Wahrheiten für diese Zeit zu prüfen. Sie verweisen auf ihre große Zahl,<br />

ihren Reichtum und ihre Volkstümlichkeit und sehen mit Geringschätzung auf die Verteidiger der<br />

Wahrheit als wenige, arme und unvolkstümliche Leute, die einen Glauben haben, der sie von der Welt<br />

trennt.<br />

Christus sah voraus, daß die ungebührliche Anmaßung von Macht, wie sie von den Schriftgelehrten und<br />

Pharisäern ausgeübt wurde, mit der Zerstreuung der Juden nicht aufhören werde. Er hatte einen<br />

prophetischen Überblick über die Erhebung menschlicher Macht zur Beherrschung des Gewissens, was<br />

für die Kirche zu allen Zeiten ein schrecklicher Fluch gewesen ist. Und seine furchtbaren Strafreden<br />

gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer sowie seine Warnungen an das Volk, diesen blinden Führern<br />

nicht zu folgen, wurden als Mahnung für künftige Tage aufgezeichnet.<br />

Die römische Kirche beschränkt das Recht, die Heilige Schrift auszulegen, auf die Geistlichkeit.<br />

Gestützt darauf, daß diese allein imstande sei, Gottes Wort zu erklären, entzieht sie sie den<br />

gewöhnlichen Leuten. Wenngleich die Reformation allen die Heilige Schrift gab, so hindert doch der<br />

nämliche Grundsatz, den Rom geltend machte, viele in den protestantischen Kirchen an einem<br />

persönlichen Studium der Bibel. Sie werden unterwiesen, ihre Lehren anzunehmen, wie die Kirche sie<br />

auslegt; und es gibt Tausende, die es nicht wagen, irgend etwas anzunehmen, das ihrem<br />

Glaubensbekenntnis oder den eingeführten Lehrsätzen der Kirche entgegengesetzt ist, sei es auch noch<br />

so deutlich in der Schrift offenbart.<br />

Obgleich die Bibel viele Warnungen vor falschen Lehrern enthält, so vertrauen viele auf diese<br />

Weise ihr Seelenheil der Geistlichkeit an. Es gibt heute Tausende von bekenntlichen Christen, welche<br />

keinen anderen Grund für die Glaubenspunkte, die sie bekennen, angeben können, als daß sie von ihren<br />

religiösen Leitern so unterrichtet wurden. Sie lassen die Lehren des Heilandes beinahe ganz unbeachtet<br />

und setzen unbedingtes Vertrauen in die Worte der Prediger. Sind diese aber unfehlbar? Wie können wir<br />

unsere Seelen ihrer Führung anvertrauen, es sei denn, daß wir aus Gottes Wort wissen, daß sie Träger<br />

des Lichtes sind? Ein Mangel an sittlichem Mut, den von der Welt eingeschlagenen Weg zu verlassen,<br />

verleitet viele, den Fußstapfen gelehrter Männer zu folgen; und durch ihre Abneigung, selbst zu<br />

forschen, werden sie hoffnungslos in den Ketten des Irrtums festgehalten. Sie sehen, daß die Lehren der<br />

gegenwärtigen Wahrheiten deutlich in der Bibel hervorgehoben werden und fühlen die Macht des<br />

Heiligen Geistes, der ihre Verkündigung begleitet; und doch lassen sie sich durch den Widerstand der<br />

Geistlichkeit von dem Licht abwendig machen. Obwohl die Vernunft und das Gewissen überzeugt sind,<br />

wagen diese verblendeten Seelen es nicht, anders zu denken als der Prediger; und ihr persönliches Urteil,<br />

ihr ewiges Wohl werden dem Unglauben, dem Stolz und Vorurteil eines andern geopfert.

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