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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Die Waldenser gehörten mit zu den ersten Völkern Europas, die in den Besitz einer Übersetzung der<br />

Heiligen Schrift gelangten (s. Anhang, Anm. 10). Jahrhunderte vor der Reformation besaßen sie eine<br />

Abschrift der Bibel in ihrer Muttersprache; somit hatten sie die Wahrheit unverfälscht und wurden<br />

dadurch zu einem besonderen Gegenstand des Hasses und der Verfolgung. Sie erklärten die römische<br />

Kirche für das abtrünnige Babylon der Offenbarung und erhoben sich unter Gefahr ihres Lebens,<br />

um seinen Verführungen zu widerstehen. (Hahn, Gesch. d. Ketzer, Bd. 2, S. 80-86.) Unter dem<br />

Druck einer lang anhaltenden Verfolgung wurden etliche in ihrem Glauben schwankend und<br />

ließen nach und nach seine unterscheidenden Grundsätze fahren; andere hielten an der Wahrheit<br />

fest. In den finstern Zeiten des Abfalls fanden sich Waldenser, welche die Oberherrschaft Roms<br />

bestritten, die Bilderverehrung als Götzendienst verwarfen und den wahren Sabbat beobachteten.<br />

Unter den grimmigsten Stürmen des Widerstandes bewahrten sie ihren Glauben. Obwohl von den<br />

savoyischen Speeren durchbohrt und von den römischen Brandfackeln versengt, standen sie doch<br />

unentwegt ein für Gottes Wort und Ehre.<br />

Hinter den hohen Bollwerken der Gebirge - zu allen Zeiten der Zufluchtsort für die Verfolgten und<br />

Unterdrückten - fanden die Waldenser ein Versteck. Hier wurde das Licht der Wahrheit während der<br />

Finsternis des Mittelalters leuchtend erhalten; hier bewahrten tausend Jahre lang Zeugen der Wahrheit<br />

den alten Glauben.<br />

Gott hatte für sein Volk ein Heiligtum von feierlicher Erhabenheit vorgesehen, den gewaltigen<br />

Wahrheiten entsprechend, die ihm anvertraut worden waren. Jenen getreuen Verbannten waren die<br />

Berge ein Sinnbild der unwandelbaren Gerechtigkeit Jehovas. Sie wiesen ihre Kinder auf die Höhen hin,<br />

welche sich in unveränderlicher Majestät vor ihnen auftürmten und sprachen zu ihnen von dem<br />

Allmächtigen, bei dem keine Veränderung noch Wechsel ist, dessen Wort ebenso fest gegründet ist wie<br />

die ewigen Hügel. Gott hatte die Berge festgesetzt und sie mit Kraft gegürtet; kein Arm, außer dem der<br />

unendlichen Macht, konnte sie von ihrer Stelle bewegen. In gleicher Weise hatte er sein Gesetz, die<br />

Grundlage seiner Regierung im Himmel und auf Erden, aufgerichtet. Wohl konnte der Arm des<br />

Menschen seine Nebenmenschen erreichen und ihr Leben vernichten; aber er vermochte ebensowenig<br />

die Berge aus ihren Grundfesten zu reißen und sie ins Meer zu schleudern, wie eine Vorschrift des<br />

Gesetzes Jehovas zu verändern oder eine seiner Verheißungen auszutilgen, die denen gegeben sind, die<br />

seinen Willen tun. In ihrer Treue gegen Gottes Gesetz sollten seine Diener ebenso feststehen wie die<br />

unbeweglichen Berge.<br />

Die Gebirge, welche ihre tiefen Täler umrahmten, waren beständige Zeugen von Gottes<br />

Schöpfungsmacht und eine untrügliche Versicherung seiner schützenden Sorgfalt. Jene Pilger gewannen<br />

die stillen Sinnbilder der Gegenwart Jehovas lieb. Sie gaben sich keiner Unzufriedenheit über die Härte<br />

ihres Loses hin, fühlten sich inmitten der Einsamkeit der Berge nie allein. Sie dankten Gott, daß er ihnen<br />

einen Zufluchtsort vor dem Zorn und der Grausamkeit der Menschen bereitet hatte. Sie freuten sich ihrer<br />

Freiheit, vor ihm anzubeten. Oft, wenn sie von ihren Feinden verfolgt wurden, erwies sich die Feste der<br />

Höhen als sicherer Schutz. Von manchem hohen Felsen sangen sie das Lob Gottes, und die Heere Roms<br />

konnten ihre Dankeslieder nicht zum Schweigen bringen.

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