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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Redefreiheit wurde dadurch verboten. Keine Bekehrungen wurden gestattet. Von den Freunden der<br />

Reformation wurde verlangt, sich diesen Einschränkungen und Verboten ohne weiteres zu unterwerfen.<br />

Die Hoffnung der Welt schien dem Erlöschen nahe. „Die... Wiederherstellung der römischen Hierarchie<br />

mußte die alten Mißbräuche hervorrufen,“ und leicht konnte eine Gelegenheit gefunden werden, „das so<br />

stark erschütterte Werk vollends zu vernichten,“ und zwar durch Schwärmerei und Zwiespalt. (Ebd.)<br />

Als die evangelische Partei zur Beratung zusammentrat, sah einer auf den andern in völliger<br />

Ratlosigkeit. Von einem zum andern ging die Frage: „Was ist zu tun?“ Gewaltige Folgen für die Welt<br />

standen auf dem Spiele. „Sollten die Leiter der Reformation nachgeben und das Edikt annehmen? Wie<br />

leicht hätten die Reformatoren in diesem entscheidenden Augenblick, der in der Tat ein höchst wichtiger<br />

war, sich dazu überreden können, eine verkehrte Richtung zu nehmen! Wie viele glaubhafte Vorwände<br />

und annehmbare Gründe für ihre Unterwerfung hätten sich finden lassen! Den lutherisch gesinnten<br />

Fürsten war die freie Ausübung ihres Glaubens zugesichert. Dieselbe Begünstigung erstreckte sich auf<br />

alle diejenigen ihrer Untertanen, welche, noch ehe die Maßregeln getroffen wurden, die reformierte<br />

Lehre angenommen hatten. Sollte sie dies nicht zufriedenstellen? Wie vielen Gefahren würde eine<br />

Unterwerfung ausweichen! Doch auf welch unbekannte Wagnisse und Kämpfe würde der Widerstand<br />

sie treiben! Wer weiß, welche Gelegenheit die Zukunft bieten mag? Lasset uns den Frieden annehmen;<br />

lasset uns den Ölzweig ergreifen, den uns Rom entgegenhält, und die Wunden Deutschlands schließen.<br />

Mit derartigen Beweisen hätten die Reformatoren sich in der Verfolgung einer Laufbahn, die<br />

unvermeidlich nicht lange nachher den Umsturz ihrer Sache zur Folge gehabt hätte, rechtfertigen können.<br />

„Glücklicherweise erkannten sie den Grundsatz, worauf diese Anordnung beruhte und handelten<br />

im Glauben. Was war dieser Grundsatz? - Es war das Recht Roms, das Gewissen zu zwingen und<br />

eine freie Untersuchung zu untersagen. Sollten sie selbst aber und ihre protestantischen<br />

Untertanen sich nicht der Religionsfreiheit erfreuen? Ja, als eine Gunst, die in der Anordnung<br />

besonders vorgesehen war, nicht aber als ein Recht. In allem, was in diesem Abkommen nicht<br />

einbegriffen war, sollte der herrschende Grundsatz der Autorität maßgebend sein; das Gewissen<br />

wurde nicht in Erwägung gezogen; Rom war der unfehlbare Richter, und ihm muß man<br />

gehorchen. Die Annahme der vorgeschlagenen Anordnung wäre ein tatsächliches Zugeständnis<br />

gewesen, daß die Religionsfreiheit auf das protestantische Sachsen beschränkt werden müsse; was<br />

aber die übrige Christenheit angehe, so seien freie Untersuchung und das Bekenntnis des<br />

reformierten Glaubens Verbrechen, die mit Kerker und Scheiterhaufen geahndet werden müssen.<br />

Dürften sie der örtlichen Beschränkung der Religionsfreiheit beistimmen, daß man verkündige,<br />

die Reformation habe ihren letzten Anhänger gewonnen, ihren letzten Fußbreit erobert? Und<br />

sollte dort, wo Rom zu dieser Stunde sein Zepter schwang, seine Herrschaft dauernd errichtet<br />

werden? Hätten die Reformatoren sich rein erklären können von dem Blut jener Hunderte und<br />

Tausende, die, in Ausführung dieser Anordnung ihr Leben in päpstlichen Ländern aufopfern<br />

müßten? Dies hieße, in jener höchst verhängnisvollen Stunde die Sache des Evangeliums und die<br />

Freiheit der Christenheit zu verraten.“ (Wylie, Bd. 1, S. 549f., London.) „Lieber wollten sie... alles,<br />

selbst ihre Staaten, ihre Kronen, ihr Leben aufopfern.“ (D'Aubigné, Bd. 4, S. 53f., Stuttgart, 1848.)<br />

„Wir verwerfen diesen Beschluß,“ sagten die Fürsten. „In Gewissensangelegenheiten hat die Mehrzahl<br />

keine Macht. “ Die Abgesandten erklärten: „Das Dekret von 1526 hat den Frieden im Reiche gestiftet;

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