27.10.2013 Aufrufe

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Widerstand gegeben, aber im Zeitalter Konstantins hörte derselbe auf. Für den Menschen ist es eine<br />

natürliche Sache, Gegenstände und Bilder aus dem Nachlaß verehrter Persönlichkeiten dem gemeinen<br />

Gebrauch zu entziehen und sie mit tiefer Verehrung zu behandeln. Christus-, Marien- und Heiligenbilder<br />

wurden schon seit dem fünften (vierten) Jahrhundert mit Segenswünschen, Küssen und Verneigungen<br />

begrüßt, was ein Wiedereinführen alter heidnischer Gebräuche war. In der naiven und gewissen<br />

Überzeugung, daß Christen keine Gefahr mehr liefen, in Abgötterei zu fallen, duldete die Kirche nicht<br />

nur, sondern begünstigte sogar den Eintritt des Heidentums in die Kirche.<br />

Ein lebhafter Handel wurde im siebenten und Anfang des achten Jahrhunderts mit Heiligenbildern<br />

besonders von den Mönchen betrieben. Kirchen und Kapellen waren mit Bildern und Reliquien<br />

überfüllt; der frühere Schönheitssinn wurde nicht mehr gepflegt, aber sonst wurde die Handlungsweise<br />

des heidnischen Zeitalters von neuem ins Leben gerufen. Mönchische Frömmigkeit, die in einem<br />

sinnlosen Anstarren heiliger Dinge bestand, regierte das Volk und riß das Christentum in immer größere<br />

Tiefen. (Siehe Harnack, Dogma, IV, S. 317-319.)<br />

<strong>Der</strong> Zwist betreffs des Bilderdienstes wirft auf diesen Gegenstand viel Licht. Die siebente allgemeine<br />

Kirchenversammlung, welche im Jahre 787 zu Nizäa zusammenkam, hatte mit der Zustimmung des<br />

Papstes Hadrian I. beschlossen, daß der Beschauer den Abbildungen „seinen Gruß und seine Verehrung<br />

zu widmen habe, nicht die eigentliche Latreia, welche bloß der Gottheit zuzuwenden sei, sondern daß er<br />

ihnen, wie dem Bilde des heiligen Kreuzes, wie den heiligen Evangelium (- Büchern) und anderen<br />

heiligen Geräten Weihrauch und Lichter zu ihrer Verehrung darbringe, wie dies schon bei den Alten<br />

eine fromme Gewohnheit gewesen sei; denn die Ehre, die man dem Bilde erweist, gehe auf das Urbild<br />

über, und wer ein Bild verehre, verehre die darin dargestellte Person.“<br />

Alle Gegner sowie auch ihre Schriften wurden mit dem Bannfluch belegt. Im Jahre 794 jedoch rief<br />

Kaiser Karl der Große zu Frankfurt eine fränkische Synode zusammen; der Papst war gezwungen,<br />

nachzugeben, und das schließliche Ergebnis war das folgende: „Alle anwesenden Bischöfe verweigerten<br />

den Bildern alle Adoratio (Anbetung) und allen Servitus (Dienst) und verwarfen (jene Synode)<br />

einmütig.“ (Hefele, Konziliengeschichte 111, 441–482, 689; Kardinal Hergenröther, Kirchengeschichte,<br />

1, 541; Hauck, Kirchengeschichte, 11, 3 42.)<br />

3. Konstantins Sonntagsgesetz. Konstantins Sonntagsgesetz, aufgestellt im Jahre 321 n. Chr.,<br />

lautet wie folgt:<br />

„ Es sollen alle Richter und Stadtleute, und der Betrieb aller Handwerke am ehrwürdigen Tage der<br />

Sonne ruhen; diejenigen aber, welche auf dem Lande wohnen, dürfen ungehindert und mit voller<br />

Freiheit ihren landwirtschaftlichen Pflichten nachgehen; denn es trägt sich oft zu, daß kein anderer Tag<br />

so geeignet ist zum Säen von Samen und Pflanzen von Reben; auf daß man nicht durch Versäumung des

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!