27.10.2013 Aufrufe

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

Der grosse Konflikt - The Great Controversy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

an diesen Ansichten fest. Im Alter von 34 Jahren jedoch bewirkte der Heilige Geist in ihm die<br />

Überzeugung, daß er ein Sünder sei. Er fand in seinem früheren Glauben keine Gewißheit einer<br />

Glückseligkeit jenseits des Grabes. Die Zukunft war düster und unheimlich. Auf seine Gefühle zu jener<br />

Zeit bezugnehmend, sagte er später:<br />

„Vernichtung war ein kalter, schauriger Gedanke, und die Verantwortlichkeit war ein sicherer Untergang<br />

für alle. <strong>Der</strong> Himmel über meinem Haupte war gleich Erz, und die Erde unter meinen Füßen wie Eisen.<br />

Die Ewigkeit - was war sie? Und der Tod – warum war er? Je mehr ich die Sache zu ergründen suchte,<br />

desto zerfahrener wurden meine Schlüsse. Ich versuchte es, dem Denken Einhalt zu tun, aber meine<br />

Gedanken ließen sich nicht beherrschen. Ich fühlte mich wahrhaft elend, verstand aber nicht die Ursache.<br />

Ich murrte und klagte, ohne zu wissen über wen. Ich war überzeugt, daß irgendwo ein Fehler lag, wußte<br />

aber nicht, wo oder wie das Richtige zu finden sei. Ich trauerte, jedoch ohne Hoffnung.“<br />

In diesem Zustand verharrte er mehrere Monate. „Plötzlich“, sagt er, „wurde meinem Gemüte lebhaft der<br />

Charakter eines Heilandes eingeprägt. Es schien mir, daß es ein Wesen gebe, so gut und mitleidig, um sich<br />

selbst für unsere Übertretungen als Sühne anzubieten und dadurch uns von der Erleidung der Sündenstrafe<br />

zu retten. Sofort fühlte ich, wie liebreich ein solches Wesen sein müsse, und stellte mir vor, daß ich mich<br />

in die Arme eines solchen werfen und seiner Gnade vertrauen könnte. Aber die Frage erhob sich: Wie kann<br />

es erwiesen werden, daß es ein solches Wesen gibt? Ich fand, daß ich außerhalb der Bibel keinen Beweis<br />

für das Bestehen eines solchen Heilandes oder eines zukünftigen Daseins entdecken konnte. ...<br />

„Ich sah, daß die Bibel gerade einen solchen Heiland darstellte, wie ich ihn nötig hatte, und ich<br />

wunderte mich, wie ein uninspiriertes Buch Grundsätze entwickeln konnte, die den Bedürfnissen<br />

einer gefallenen Welt so vollkommen angepaßt waren. Ich sah mich gezwungen zuzugeben, daß die<br />

Heilige Schrift eine Offenbarung von Gott sein müsse. Sie wurde mein Entzücken; und in Jesu fand<br />

ich einen Freund. <strong>Der</strong> Heiland wurde für mich der Auserkorene unter vielen Tausenden, und die<br />

Heilige Schrift, die zuvor dunkel und voller Widersprüche war, wurde meines Fußes Leuchte und<br />

ein Licht auf meinem Wege. Mein Gemüt wurde ruhig und zufrieden. Ich erkannte Gott den Herrn<br />

als einen Fels inmitten des Ozeans des Lebens. Die Bibel wurde nun mein Hauptstudium, und ich<br />

kann in Wahrheit sagen, ich durchforschte sie mit großer Freude. Ich fand, daß mir nie die Hälfte<br />

gesagt worden war. Es wunderte mich, daß ich ihre Schöne und Herrlichkeit nicht eher gesehen hatte, und<br />

ich erstaunte darüber, daß ich sie je verwerfen konnte. Mir wurde alles offenbart, was mein Herz sich<br />

wünschen konnte; ich fand ein Heilmittel für jeden Schaden meiner Seele. Ich verlor den Gefallen an<br />

anderem Lesestoff und ließ es mir angelegen sein, Weisheit von Gott zu erlangen.“ (Bliß, Erinnerungen an<br />

Wm. Miller, S. 65-67.)<br />

Miller bekannte nun öffentlich seinen Glauben an die Religion, welche er ehedem verachtet hatte. Aber<br />

seine ungläubigen Gefährten waren nicht müßig, jene Beweisführungen vorzubringen, welche er selbst oft<br />

gegen die göttliche Autorität der Heiligen Schrift angewandt hatte. Er war damals nicht vorbereitet, sie zu<br />

beantworten, folgerte aber, daß die Bibel, wenn sie eine Offenbarung Gottes sei, mit sich selbst<br />

übereinstimmen müsse. Er entschloß sich, die Heilige Schrift selbst zu studieren und sich zu vergewissern,<br />

ob nicht die anscheinenden Widersprüche in Einklang gebracht werden könnten.<br />

Indem er sich bemühte, alle vorgefaßten Ansichten beiseite zulegen, verglich er ohne irgendwelche<br />

Kommentare Bibelstelle mit Bibelstelle, wobei er sich der angegebenen ParalleIstellen und der<br />

Konkordanz bediente. Er verfolgte sein Studium in einer regelmäßigen und planmäßigen Weise; er<br />

fing mit dem ersten Buch Mose an, las Vers für Vers und ging nicht schneller voran, als sich ihm die<br />

Bedeutung der verschiedenen Stellen so erschloß, daß ihm nichts unklar an ihnen blieb. War ihm<br />

eine Stelle dunkel, so verglich er sie mit allen anderen Texten, die irgendwelche Beziehung zu dem in<br />

Betrachtung stehenden Gegenstand zu haben schienen. Jedes Wort prüfte er bezüglich seiner

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!