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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Erkenntnis der Wahrheit waren, wurden ihre Augen verblendet und Tausende verstrickt, weil sie das<br />

Netz nicht sahen, das für ihre Füße gelegt war. In diesem Geschlecht gibt es viele, deren Augen durch<br />

den Glanz menschlicher Spekulationen „des fälschlich sogenannten Wissens“ geblendet werden, so<br />

daß sie das Netz nicht wahrnehmen und ebenso bereitwillig in dasselbe hineingehen, als ob ihre<br />

Augen verbunden wären. Gott beabsichtigte, daß der menschliche Verstand als eine Gabe seines<br />

Schöpfers betrachtet und im Dienst der Wahrheit und Gerechtigkeit verwendet werde: wenn aber Stolz<br />

und Anmaßung gepflegt werden, wenn die Menschen ihre eigenen Ansichten über das Wort Gottes<br />

erheben, dann kann der Verstand mehr Schaden anrichten als die Unwissenheit. Auf diese Weise wird<br />

die falsche Wissenschaft der gegenwärtigen Zeit, welche den Glauben an die Bibel untergräbt, sich<br />

ebenso wirksam erweisen, der Annahme des Papsttums mit seinen anziehenden Gebräuchen den Weg zu<br />

bereiten, wie das Vorenthalten von Kenntnissen im Mittelalter zu seiner Erhebung beitrug.<br />

In den jetzt in den Vereinigten Staaten vor sich gehenden Bewegungen, für die Einrichtungen und<br />

Gebräuche der Kirche die Unterstützung des Staates zu erlangen, folgen die Protestanten in den<br />

Fußstapfen der Katholiken. Ja noch mehr, sie öffnen dem Papsttum die Tore, um dem<br />

protestantischen Amerika die Oberherrschaft wiederzugewinnen, welche es in der Alten Welt<br />

verloren hat. Und was dieser Bewegung größere Bedeutung gibt, ist die Tatsache, daß der im Auge<br />

behaltene Hauptzweck die Einschärfung der Sonntagsfeier ist - eines Gebrauches, der in Rom<br />

seinen Ursprung hat, und der, wie es geltend macht, ein Zeichen seiner Macht ist. Es ist der Geist<br />

des Papsttums - der Geist der Übereinstimmung mit weltlichen Sitten, die Verehrung menschlicher<br />

Überlieferungen, anstatt der Gebote Gottes -, der die protestantischen Kirchen durchdringt und sie dahin<br />

bringt, den Sonntag zu erheben, wie das Papsttum vor ihnen getan hat.<br />

Wünscht der Leser die in dem bald anbrechenden Kampf wirkenden Kräfte zu verstehen, so braucht er<br />

nur den Bericht über die Mittel zu verfolgen, welche Rom für denselben Zweck in der Vergangenheit<br />

angewandt hat. Möchte er wissen, wie die Katholiken und Protestanten gemeinsam jene behandeln<br />

werden, welche ihre Glaubenssätze verwerfen, dann achte er auf den Geist, welchen Rom gegen den<br />

Sabbat und dessen Verteidiger bekundet hat.<br />

Königliche Erlasse, allgemeine Konzilien und Kirchenverordnungen, unterstützt von weltlicher Macht,<br />

waren die Stufen, auf denen der heidnische Festtag zu seiner Ehrenstellung in der christlichen Welt<br />

emporstieg. Die erste öffentliche Maßnahme, welche die Sonntagsfeier einschärfte, war das von<br />

Konstantin erlassene Gesetz (im Jahre 321 n. Chr., siehe Anh., Anm. 3). Dies Edikt verlangte von den<br />

Städtebewohnern am „ehrwürdigen Tag der Sonne“ zu ruhen, gestattete jedoch den Landbewohnern, in<br />

ihrer ländlichen Arbeit fortzufahren. Wenngleich dies eine ursprünglich heidnische Verordnung war, so<br />

wurde sie doch von dem Kaiser nach seiner angeblichen Annahme des Christentums durchgeführt.<br />

Da der kaiserliche Befehl sich nicht als genügendes Ersatzmittel für die göttliche Autorität erwies, stellte<br />

Eusebius, ein Bischof, der die Gunst der Fürsten suchte, und ein besonderer Freund und Schmeichler<br />

Konstantins war, die Behauptung auf, daß Christus den Sabbat auf den Sonntag verlegt habe. Kein<br />

einziges Zeugnis der Schrift wurde als Beweis für die neue Lehre angeführt. Selbst Eusebius bekennt<br />

offen, daß sie falsch sei und weist auf den Gründer der Veränderung hin, indem er sagt: „Alles, was man<br />

am Sabbat zu tun verpflichtet war, haben wir auf des Herrn Tag übertragen.“ (Cox, Sabbatgesetze und

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